00:00:01
Willkommen!00:00:03
00:00:03
In diesem Lagebericht00:00:04
00:00:05
geht es um die Situation
unserer Brüder und Schwestern,00:00:08
00:00:08
die in verschiedenen Teilen der Welt00:00:11
00:00:11
aufgrund ihres Glaubens
inhaftiert sind.00:00:14
00:00:15
Aber zunächst ein paar Informationen
über unsere diesjährigen Kongresse.00:00:20
00:00:20
In einigen Ländern
sind unsere diesjährigen Kongresse00:00:23
00:00:23
mit dem Motto
„Macht die gute Botschaft bekannt!“00:00:26
00:00:26
bereits in vollem Gang.00:00:28
00:00:28
Das Programm ist wirklich großartig.00:00:31
00:00:32
Lassen wir ein paar Kongressbesucher
zu Wort kommen.00:00:35
00:00:37
Viele Brüder haben
unglaublich viel auf sich genommen,00:00:40
00:00:40
um hier anwesend sein zu können.00:00:42
00:00:42
Ich musste gucken,
wie ich von der Arbeit freibekomme.00:00:45
00:00:45
Wir mussten unsere Tochter
vom Unterricht befreien lassen.00:00:47
00:00:47
Wir sind früh aufgestanden.00:00:48
00:00:48
Man muss einiges auf sich nehmen,
aber es ist jede Mühe wert.00:00:52
00:00:52
Hier zu sein ist unbezahlbar.00:00:54
00:00:54
Wir treffen hier Brüder, die wir
normalerweise nicht so oft sehen.00:00:58
00:00:58
Und wenn man hier ist,
bekommt man Umarmungen.00:01:02
00:01:02
Ich liebe Umarmungen!00:01:04
00:01:04
Virtuelle Umarmungen
sind einfach nicht dasselbe.00:01:07
00:01:07
Es macht einen großen Unterschied,00:01:08
00:01:08
ob man online schaut
oder hier mit dabei ist.00:01:12
00:01:12
Es ist so viel lebendiger.00:01:15
00:01:15
Ich liebe es,
wenn wir singen.00:01:17
00:01:17
Es geht so eine Kraft aus
von den Brüdern,00:01:19
00:01:20
wenn wir alle zusammen singen.00:01:21
00:01:21
Das stärkt und motiviert uns.00:01:24
00:01:25
Es war so toll,
dass wir die erste Folge00:01:27
00:01:27
der Videoserie
über Jesus sehen konnten.00:01:31
00:01:31
Das nächste Mal beim Bibellesen00:01:32
00:01:33
werden diese Szenen lebendig
und man versteht noch besser,00:01:35
00:01:36
welche Bedeutung sie haben.00:01:37
00:01:38
Beim Lesen dieser Bibelverse00:01:39
00:01:39
bin ich bisher nie
emotional geworden, niemals.00:01:42
00:01:43
Aber jetzt wurde es
zum Leben erweckt,00:01:45
00:01:45
und ich bin richtig
emotional geworden.00:01:47
00:01:48
Es fühlt sich so an,
als wär man mittendrin.00:01:50
00:01:52
Es ist ein richtiges Festmahl,
das uns im Glauben stärkt.00:01:56
00:01:56
Ich würde den Kongress
gerne drei oder vier Mal besuchen.00:02:00
00:02:00
Für mich gibt es nichts Besseres,
als mit Jehovas Volk vereint zu sein.00:02:05
00:02:05
Ich werde jedes Mal daran erinnert,
zu was für einer großen,00:02:08
00:02:08
wundervollen Familie wir gehören.00:02:10
00:02:10
Es ist so schön,
mit allen zusammen zu sein!00:02:12
00:02:13
Das will man nicht verpassen.00:02:14
00:02:15
Wir legen jedem Einzelnen
von euch ans Herz,00:02:19
00:02:19
den Kongress in Präsenz zu besuchen.00:02:23
00:02:23
Auf diese Weise profitiert ihr
nicht nur von dem Programm,00:02:27
00:02:27
sondern ihr erhaltet
auch Gelegenheit,00:02:30
00:02:30
mit euren lieben Brüdern
und Schwestern00:02:33
00:02:33
Gemeinschaft zu pflegen.00:02:34
00:02:34
Manche von ihnen habt ihr vielleicht
schon lange Zeit nicht mehr gesehen.00:02:40
00:02:40
Wir haben natürlich
Verständnis dafür,00:02:44
00:02:44
dass einige von euch
aufgrund von Alter und Krankheit00:02:48
00:02:48
das Programm per Stream verfolgen.00:02:51
00:02:52
Ein echtes Highlight sind dieses Jahr
die 15 Sonderkongresse,00:02:57
00:02:57
die rund um den Globus stattfinden.00:03:00
00:03:01
Der erste wurde
vom 7. bis zum 9. Juni abgehalten00:03:05
00:03:05
auf der Insel Guadeloupe.00:03:08
00:03:09
Anwesend waren auch
Bruder Jeff Winder und Clive Martin.00:03:14
00:03:15
Die Delegierten
kamen aus 11 Ländern,00:03:18
00:03:18
und die Höchstzahl der Anwesenden
betrug 8602.00:03:24
00:03:24
Am Samstag ließen sich
74 Personen taufen.00:03:29
00:03:29
Die Einheit und Liebe in unserer
internationalen Familie zu beobachten00:03:35
00:03:35
macht uns wirklich glücklich!00:03:38
00:03:38
Im restlichen Lagebericht00:03:41
00:03:42
geht es um die Situation
unserer Brüder und Schwestern,00:03:46
00:03:46
die wegen ihres Glaubens
inhaftiert sind.00:03:49
00:03:50
Dieser Bericht motiviert uns dazu,00:03:52
00:03:52
dem nachzukommen, wozu wir
in Hebräer 13:3 aufgefordert werden:00:03:58
00:03:59
„Denkt an die, die im Gefängnis sind,
als wärt ihr mit ihnen eingesperrt,00:04:06
00:04:06
auch an diejenigen,
die schlecht behandelt werden,00:04:10
00:04:11
da auch ihr selbst im Körper seid.“00:04:13
00:04:14
Mit Stand vom 17. Juni00:04:17
00:04:17
sind über 199 Brüder und Schwestern
wegen ihres Glaubens in Haft.00:04:24
00:04:24
Wo genau?00:04:25
00:04:25
9 von ihnen
sind auf der Krim inhaftiert,00:04:28
00:04:28
39 in Eritrea, 8 in Singapur,00:04:33
00:04:33
17 weitere in anderen Ländern00:04:37
00:04:37
und die größte Anzahl von inhaftierten
Brüdern und Schwestern in Russland,00:04:42
00:04:42
insgesamt sind es dort 126.00:04:47
00:04:48
Und in Südkorea?00:04:50
00:04:51
Obwohl unsere Brüder
grundsätzlich nicht mehr00:04:53
00:04:53
für ihre neutrale Haltung
in Haft kommen,00:04:57
00:04:57
müssen sie unter
besonders schwierigen Bedingungen00:05:00
00:05:00
einen Ersatzdienst leisten.00:05:02
00:05:03
Dieser Ersatzdienst
dauert drei Jahre,00:05:06
00:05:06
und in dieser Zeit leben und arbeiten
sie ausschließlich im Gefängnis.00:05:11
00:05:13
Bruder Mark Sanderson00:05:14
00:05:14
hat vor Kurzem zwei Gruppen
von Brüdern im Gefängnis besucht,00:05:18
00:05:19
die dort ihren Ersatzdienst
ableisten.00:05:22
00:05:23
Wir hoffen, dass sich
die Situation unserer Brüder00:05:25
00:05:25
in Südkorea in Zukunft verbessert.00:05:28
00:05:28
Und wir beten weiterhin für diese
treuen Brüder und ihre Familien.00:05:34
00:05:35
Manchmal kommt es uns
vielleicht so vor,00:05:37
00:05:37
als würden nur Brüder wegen
ihres Glaubens eingesperrt werden.00:05:42
00:05:42
Aber aktuell sind in Eritrea00:05:44
00:05:44
12 Schwestern
aufgrund ihres Glaubens in Haft.00:05:48
00:05:50
Und in Russland
sind es 8 Schwestern,00:05:53
00:05:53
die im Gefängnis sind.00:05:54
00:05:57
Auch diese lieben Schwestern
brauchen unsere Gebete.00:06:03
00:06:03
Viele unserer Brüder und Schwestern
erhalten hohe Haftstrafen00:06:08
00:06:09
und werden manchmal
sogar körperlich misshandelt.00:06:13
00:06:13
So erging es kürzlich unserem Bruder
Rinat Kiramow in Russland.00:06:18
00:06:18
Im April 2024 wurde er von mehreren
Häftlingen unter Druck gesetzt,00:06:24
00:06:24
die Namen von anderen
Zeugen Jehovas preiszugeben.00:06:27
00:06:27
Doch er weigerte sich mutig.00:06:29
00:06:29
Daraufhin wurde er vier Tage lang
geschlagen und gequält,00:06:34
00:06:34
unter anderem mit Elektroschocks.00:06:37
00:06:37
Wir beten für unseren
lieben Bruder Kiramow.00:06:41
00:06:41
Wir beten für alle
199 Brüder und Schwestern,00:06:45
00:06:45
die wegen ihres Glaubens
in Haft sind.00:06:47
00:06:48
Und wir denken auch an ihre Familien.00:06:51
00:06:52
Der Glaube und die Integrität
unserer Brüder und Schwestern00:06:55
00:06:55
erinnern uns
an die Worte aus Römer 12:21:00:07:01
00:07:02
„Lass dich nicht vom Bösen besiegen,00:07:05
00:07:05
sondern besiege das Böse
immer mit dem Guten.“00:07:09
00:07:10
Sie erdulden Gegnerschaft00:07:12
00:07:12
und sie müssen
Glaubensprüfungen bestehen.00:07:15
00:07:15
Aber unsere Brüder lassen sich
vom Bösen nicht besiegen.00:07:21
00:07:21
Stattdessen besiegen sie das Böse
immer mit dem Guten.00:07:26
00:07:27
Wir lieben
unsere Brüder und Schwestern00:07:29
00:07:29
und haben großen Respekt vor ihnen.00:07:32
00:07:32
Interessanterweise machen
unsere Brüder und Schwestern00:07:35
00:07:35
zwar schwere Zeiten durch,00:07:38
00:07:38
haben dabei aber
viele schöne Gelegenheiten,00:07:41
00:07:41
über die gute Botschaft zu sprechen.00:07:43
00:07:44
Das trifft auf viele
Brüder und Schwestern00:07:46
00:07:46
in der Stadt Birobidschan
in Russland zu.00:07:49
00:07:50
Im Jahr 201800:07:51
00:07:51
stürmten Beamte 22 Häuser und
Wohnungen, alle am selben Tag.00:07:59
00:07:59
Im folgenden Video werden wir sehen,00:08:01
00:08:01
wie unsere Brüder und Schwestern
es geschafft haben,00:08:03
00:08:04
unter Verfolgung über
die gute Botschaft zu sprechen00:08:06
00:08:06
und ihre Freude zu bewahren.00:08:09
00:08:09
Wie haben sie das Böse
mit dem Guten besiegt?00:08:13
00:08:13
Es war der 17. Mai 2018
früh am Morgen,00:08:17
00:08:17
und wir wurden von einem
lauten Klopfen an der Tür geweckt.00:08:20
00:08:20
Ich hab durch die Tür gefragt:00:08:21
00:08:21
„Wer ist da?“, und sie haben gesagt:
„Hier ist die Polizei.“00:08:24
00:08:24
Wir standen natürlich
unter großem Druck.00:08:27
00:08:27
Wir haben sofort angefangen,
im Stillen zu Jehova zu beten.00:08:30
00:08:30
Wir brauchten seine Hilfe.00:08:32
00:08:33
Später haben wir erfahren,00:08:34
00:08:34
dass diese Operation
„Gerichtstag“ genannt wurde,00:08:37
00:08:37
und etwa 150 Einsatzkräfte
waren daran beteiligt.00:08:42
00:08:43
Als das Strafverfahren
gegen mich eingeleitet wurde,00:08:46
00:08:46
wurden all meine Konten eingefroren,00:08:48
00:08:48
und ich musste
zu verschiedenen Banken gehen.00:08:51
00:08:53
Als ich zur Tür hereinkam,00:08:55
00:08:55
wurde ich von
den Bankangestellten begrüßt mit:00:08:58
00:08:59
„Oh, unsere kleine
‚Extremistin‘ ist da!“,00:09:01
00:09:01
und sie haben freundlich gelächelt.00:09:03
00:09:04
Als ich mal wieder zum FSB musste
für ein Verhör,00:09:07
00:09:07
hab ich mir ein Taxi genommen.00:09:08
00:09:08
Der Taxifahrer hat gefragt:00:09:10
00:09:10
„Was ist das für eine Adresse?
Wo müssen Sie da hin?“00:09:13
00:09:13
Ich hab gesagt:
„Das ist das Gebäude vom FSB.“00:09:16
00:09:16
Und er meinte:
„Arbeiten Sie dort?“00:09:18
00:09:18
Und ich hab gesagt:
„Nein, ich arbeite nicht dort.00:09:21
00:09:21
Ich muss dort zu einer Vernehmung.“00:09:23
00:09:23
Er konnte es nicht glauben.00:09:24
00:09:24
Er war total überrascht.00:09:25
00:09:26
Ich hatte die Möglichkeit
ihm zu erzählen,00:09:27
00:09:27
dass ich eine Zeugin Jehovas bin00:09:29
00:09:29
und dass ein Strafverfahren
gegen mich eingeleitet wurde.00:09:32
00:09:32
Ein paar Tage später
musste ich erneut ins FSB-Büro00:09:35
00:09:35
und hab wieder ein Taxi bestellt.00:09:37
00:09:37
Und lustigerweise
saß da wieder derselbe Fahrer drin.00:09:40
00:09:40
Diesmal konnte ich noch mehr
ins Detail gehen und ihm zeigen,00:09:43
00:09:43
wie das Ganze mit Prophezeiungen
aus der Bibel zusammenhängt.00:09:47
00:09:47
Wir hatten ein wirklich
gutes Gespräch.00:09:50
00:09:50
Wir wollten den Polizeibeamten00:09:52
00:09:52
bei den Vernehmungen durch
unser Verhalten deutlich machen,00:09:55
00:09:55
dass wir keine Extremisten sind,
dass wir anständige Leute sind,00:09:59
00:09:59
freundliche Menschen,
die sind für andere interessieren.00:10:03
00:10:04
Gegen Ende der Ermittlungen
haben wir uns entschieden,00:10:07
00:10:07
Karten für sie zu basteln.00:10:09
00:10:10
Wir haben versucht,
jedem etwas Nettes zu sagen,00:10:13
00:10:13
bei jedem etwas Positives zu finden.00:10:16
00:10:16
Der Anwalt hat zum Ausdruck gebracht,
dass er sehr besorgt ist,00:10:20
00:10:20
und hat gesagt:00:10:21
00:10:21
„Man kann deutlich erkennen,
dass ihr gute Menschen seid.00:10:24
00:10:24
Und Leute wie ihr
sollten nicht im Gefängnis sein.00:10:26
00:10:26
Ich bin mir sicher,
dass euer Gott euch helfen wird,00:10:29
00:10:29
dass er auch dir beistehen wird.00:10:30
00:10:30
Und bitte, Artur,
bleib auf diesem Weg.00:10:33
00:10:33
Bleib treu bis zum Ende.“00:10:35
00:10:35
Als die Verfahren
von uns vier Schwestern begannen,00:10:37
00:10:37
stellte sich heraus, dass wir alle
dieselbe Richterin hatten.00:10:40
00:10:40
Sie hatte eine negative Einstellung
uns gegenüber und viele Vorurteile.00:10:45
00:10:45
Sie hat uns unterbrochen,
uns als ungebildet hingestellt00:10:49
00:10:49
und uns auf jede
erdenkliche Weise gedemütigt.00:10:52
00:10:52
Das war schrecklich.00:10:54
00:10:54
Und irgendwann
haben wir uns dann gefragt:00:10:57
00:10:58
Jehova hat uns hier hingebracht,
damit wir für ihn Zeugnis ablegen.00:11:01
00:11:01
Aber wie sollen wir
jemanden erreichen,00:11:03
00:11:03
der uns nicht zu Wort kommen lässt?00:11:05
00:11:05
Wir haben zu Jehova gebetet, damit er
das Herz der Richterin erweicht00:11:09
00:11:09
und sie doch offener wird
für die Wahrheit.00:11:12
00:11:12
Wir haben uns
im Umgang mit ihr Mühe gegeben,00:11:14
00:11:14
haben sie immer gegrüßt
und waren immer freundlich zu ihr.00:11:17
00:11:17
Ich wollte freundlich sein
und das sollte sich in meiner Stimme,00:11:21
00:11:21
meiner Wortwahl
und in meinem Gesicht widerspiegeln.00:11:25
00:11:25
Und dann irgendwann
hat sich was getan.00:11:28
00:11:29
Es hat sich alles positiv entwickelt.00:11:31
00:11:32
Sie hat uns zugehört und angefangen,
uns zu grüßen.00:11:35
00:11:36
Als wir uns im Gerichtssaal00:11:37
00:11:37
die Videoaufnahmen unserer
Zusammenkünfte angesehen haben,00:11:40
00:11:40
hat sie sich viele Notizen gemacht.00:11:42
00:11:42
Und dann hat sie gefragt:00:11:44
00:11:44
„Wo steht das, was er gelesen hat?“00:11:46
00:11:46
Zuerst konnte ich mich
vor lauter Anspannung nicht erinnern,00:11:49
00:11:49
und sagte dann:
„In der Bibel.“00:11:51
00:11:51
„Das ist offensichtlich“,
sagte sie, „aber wo genau steht das?“00:11:55
00:11:55
„In Hiob steht das.“00:11:56
00:11:56
„Was sagen Sie? Wo?“00:11:58
00:11:58
„In Hiob.“00:11:59
00:11:59
Und sie: „Was?“00:12:01
00:12:01
Und dann hat mein Anwalt geholfen:
„Hiob.“00:12:04
00:12:04
Und sie so: „Ah, Hiob“,
und hat sich’s aufgeschrieben.00:12:07
00:12:07
Und ich dann:
„Kapitel 42, Vers 10.“00:12:11
00:12:11
Als sie die Gerichtsentscheidung
vorgelesen hat,00:12:13
00:12:13
hat sie mehrmals gefragt:00:12:15
00:12:15
„Irina, spreche ich
den Namen Gottes richtig aus?“00:12:19
00:12:19
Ich hab zu Jehova gebetet:00:12:20
00:12:20
„Jehova,
heute wird das Urteil verkündet.00:12:23
00:12:23
Ich möchte,
dass dein Name geheiligt wird.“00:12:26
00:12:26
Ich hab gesagt:00:12:27
00:12:27
„Jehova,00:12:28
00:12:28
bitte lass die Richterin deinen Namen
zehn Mal richtig aussprechen.“00:12:32
00:12:32
Sie hatte nämlich Probleme
mit der Betonung des Namens.00:12:35
00:12:35
Und stellt euch vor:00:12:37
00:12:37
Am Ende hatte sie den Namen Jehova
zehn Mal richtig ausgesprochen –00:12:42
00:12:43
zehn Mal!00:12:45
00:12:47
Am Tag der Urteilsverkündung
sind viele Brüder gekommen.00:12:51
00:12:51
Es waren viele da
und ich hab viele Blumen bekommen.00:12:55
00:12:55
Eine Frau kam mit ihren Freundinnen
auf mich zu und hat gefragt:00:12:58
00:12:58
„Was ist der Anlass?
Sie sehen so hübsch aus!“00:13:01
00:13:01
Ich hab sie angelächelt
und ihr gesagt:00:13:04
00:13:04
„Wissen Sie,
ich bin eine Zeugin Jehovas,00:13:06
00:13:06
und ich war heute bei Gericht00:13:08
00:13:08
und wurde zu einer 2,5-jährigen
Bewährungsstrafe verurteilt.“00:13:12
00:13:12
Sie waren schockiert
und haben nur verlegen gelächelt.00:13:16
00:13:16
Ich arbeite zu Hause,00:13:18
00:13:18
und als meine ganzen Kunden
gekommen sind,00:13:20
00:13:20
haben sie die vielen Blumen gesehen
und gefragt:00:13:23
00:13:23
„Von wem hast du
die ganzen Blumen bekommen?00:13:25
00:13:25
Was ist der Anlass?“00:13:26
00:13:27
Und das hat mir natürlich
die Möglichkeit gegeben,00:13:29
00:13:29
von unserer tollen Familie,00:13:31
00:13:31
von Brüdern und Schwestern
zu erzählen.00:13:33
00:13:34
Von den 23 Brüdern und Schwestern,
die strafrechtlich verfolgt wurden,00:13:37
00:13:38
wurden vier in Gewahrsam genommen
und sind jetzt im Straflager.00:13:42
00:13:47
Wir haben erfahren,00:13:48
00:13:48
dass unsere Männer
ins Gefängnis überführt werden.00:13:51
00:13:52
Wir sind dann zum Bahnhof,
um sie zu verabschieden.00:13:55
00:13:57
Im Zug wurden sie gefragt,
wer die ganzen Leute sind,00:13:59
00:13:59
die sie verabschiedet haben.00:14:02
00:14:02
Einige dachten, wir seien vielleicht
eine Art Selbsthilfegruppe.00:14:06
00:14:07
Die Brüder
wurden ins Gefängnis gebracht,00:14:09
00:14:10
aber sie haben sich gefreut
und Lieder gesungen.00:14:12
00:14:12
Wenn ich zurückblicke,
muss ich sagen, es war nicht einfach.00:14:16
00:14:16
Aber ich bin wirklich dankbar,00:14:18
00:14:18
weil Jehova uns während
des ganzen Verfahrens00:14:21
00:14:21
gestärkt
und unterstützt hat.00:14:24
00:14:27
Es gab schon einen Moment,
wo ich dachte,00:14:29
00:14:29
mein Glaube wird schwächer,
und ich hab Artur gefragt:00:14:33
00:14:33
„Wie kann es sein, dass ich
Jehovas Hilfe nicht spüren kann?“00:14:37
00:14:37
Und ich muss sagen,
Artur hat mir wirklich geholfen.00:14:41
00:14:41
Er hat gesagt:00:14:42
00:14:42
„Die Tatsache, dass du ...00:14:46
00:14:48
dass du durchgehalten hast,00:14:50
00:14:50
ist ein Beweis dafür,
dass Jehova dir hilft.00:14:53
00:14:53
Du hast ihn nicht verlassen.00:14:55
00:14:55
Du hast zu ihm gehalten.00:14:56
00:14:56
Und das zeigt dir doch,
dass er an deiner Seite ist.“00:14:59
00:14:59
Dieser einfache Gedanke
hat mich im Glauben gestärkt.00:15:02
00:15:03
Mir wurde klar,
dass der Teufel Druck auf mich ausübt00:15:05
00:15:06
und dass ich mein Vertrauen
zu Jehova stärken muss,00:15:08
00:15:08
nicht nur zu ihm, sondern auch darin,00:15:10
00:15:10
dass er in schwierigen Situationen
bei mir ist.00:15:13
00:15:13
Der Teufel will uns
die Freude rauben.00:15:16
00:15:16
Aber das ist unmöglich,
weil die Freude Jehova gehört,00:15:19
00:15:19
sie kommt einzig und allein von ihm.00:15:22
00:15:23
Und was macht der Teufel?00:15:24
00:15:25
Er will die Freude
vor uns verstecken,00:15:27
00:15:27
damit wir sie nicht sehen können.00:15:29
00:15:29
Aber Jehova ist ein guter
und zuverlässiger Freund.00:15:33
00:15:33
Er hat uns immer geholfen
zu erkennen,00:15:34
00:15:34
dass es Gründe zur Freude gibt.00:15:36
00:15:36
Sie wollten uns
zum Schweigen bringen.00:15:38
00:15:39
Sie wollten, dass wir
nicht mehr über Jehova reden.00:15:41
00:15:41
Aber in Wirklichkeit haben sie uns
noch viel mehr Möglichkeiten gegeben,00:15:46
00:15:46
über seinen Namen zu sprechen.00:15:48
00:16:02
Sind ihr Eifer und ihre Freude
nicht bemerkenswert?00:16:06
00:16:07
Sie sind entschlossen
weiterzupredigen00:16:09
00:16:09
und ihre Integrität zu bewahren.00:16:12
00:16:12
Sie hatten besondere Gelegenheiten,
über ihren Glauben zu sprechen,00:16:16
00:16:16
und sie haben dabei voll
auf Jehovas Unterstützung vertraut.00:16:21
00:16:21
Wir sind uns natürlich bewusst,00:16:22
00:16:23
dass jeder von euch
Schwierigkeiten durchmacht.00:16:26
00:16:26
Und die sehen
ganz unterschiedlich aus.00:16:29
00:16:29
Die Erlebnisberichte unserer Brüder
werden uns alle sicher motivieren,00:16:34
00:16:34
weiter voll auf Jehova zu vertrauen
und weiter zu predigen,00:16:39
00:16:39
ganz egal
welchen Herausforderungen00:16:42
00:16:42
wir noch gegenüberstehen mögen.00:16:44
00:16:45
Mit der Hilfe Jehovas00:16:47
00:16:47
werden wir es auch
in Zukunft schaffen,00:16:50
00:16:50
das Böse mit dem Guten zu besiegen.00:16:54
00:16:54
Liebe Brüder und Schwestern,00:16:56
00:16:56
denken wir an die,
die eingesperrt sind,00:17:00
00:17:00
so als wären wir
mit ihnen eingesperrt.00:17:05
00:17:06
Ihr Lieben,
ihr harrt alle aus und bleibt eifrig.00:17:09
00:17:09
Wir sind stolz auf euch
und wir lieben euch wirklich sehr.00:17:15
00:17:15
Aus der Weltzentrale
von Jehovas Zeugen,00:17:18
00:17:18
das war JW Broadcasting®.00:17:21
Aktueller Lagebericht der Leitenden Körperschaft, Nr. 4 (2024)
-
Aktueller Lagebericht der Leitenden Körperschaft, Nr. 4 (2024)
Willkommen!
In diesem Lagebericht
geht es um die Situation
unserer Brüder und Schwestern,
die in verschiedenen Teilen der Welt
aufgrund ihres Glaubens
inhaftiert sind.
Aber zunächst ein paar Informationen
über unsere diesjährigen Kongresse.
In einigen Ländern
sind unsere diesjährigen Kongresse
mit dem Motto
„Macht die gute Botschaft bekannt!“
bereits in vollem Gang.
Das Programm ist wirklich großartig.
Lassen wir ein paar Kongressbesucher
zu Wort kommen.
Viele Brüder haben
unglaublich viel auf sich genommen,
um hier anwesend sein zu können.
Ich musste gucken,
wie ich von der Arbeit freibekomme.
Wir mussten unsere Tochter
vom Unterricht befreien lassen.
Wir sind früh aufgestanden.
Man muss einiges auf sich nehmen,
aber es ist jede Mühe wert.
Hier zu sein ist unbezahlbar.
Wir treffen hier Brüder, die wir
normalerweise nicht so oft sehen.
Und wenn man hier ist,
bekommt man Umarmungen.
Ich liebe Umarmungen!
Virtuelle Umarmungen
sind einfach nicht dasselbe.
Es macht einen großen Unterschied,
ob man online schaut
oder hier mit dabei ist.
Es ist so viel lebendiger.
Ich liebe es,
wenn wir singen.
Es geht so eine Kraft aus
von den Brüdern,
wenn wir alle zusammen singen.
Das stärkt und motiviert uns.
Es war so toll,
dass wir die erste Folge
der Videoserie
über Jesus sehen konnten.
Das nächste Mal beim Bibellesen
werden diese Szenen lebendig
und man versteht noch besser,
welche Bedeutung sie haben.
Beim Lesen dieser Bibelverse
bin ich bisher nie
emotional geworden, niemals.
Aber jetzt wurde es
zum Leben erweckt,
und ich bin richtig
emotional geworden.
Es fühlt sich so an,
als wär man mittendrin.
Es ist ein richtiges Festmahl,
das uns im Glauben stärkt.
Ich würde den Kongress
gerne drei oder vier Mal besuchen.
Für mich gibt es nichts Besseres,
als mit Jehovas Volk vereint zu sein.
Ich werde jedes Mal daran erinnert,
zu was für einer großen,
wundervollen Familie wir gehören.
Es ist so schön,
mit allen zusammen zu sein!
Das will man nicht verpassen.
Wir legen jedem Einzelnen
von euch ans Herz,
den Kongress in Präsenz zu besuchen.
Auf diese Weise profitiert ihr
nicht nur von dem Programm,
sondern ihr erhaltet
auch Gelegenheit,
mit euren lieben Brüdern
und Schwestern
Gemeinschaft zu pflegen.
Manche von ihnen habt ihr vielleicht
schon lange Zeit nicht mehr gesehen.
Wir haben natürlich
Verständnis dafür,
dass einige von euch
aufgrund von Alter und Krankheit
das Programm per Stream verfolgen.
Ein echtes Highlight sind dieses Jahr
die 15 Sonderkongresse,
die rund um den Globus stattfinden.
Der erste wurde
vom 7. bis zum 9. Juni abgehalten
auf der Insel Guadeloupe.
Anwesend waren auch
Bruder Jeff Winder und Clive Martin.
Die Delegierten
kamen aus 11 Ländern,
und die Höchstzahl der Anwesenden
betrug 8602.
Am Samstag ließen sich
74 Personen taufen.
Die Einheit und Liebe in unserer
internationalen Familie zu beobachten
macht uns wirklich glücklich!
Im restlichen Lagebericht
geht es um die Situation
unserer Brüder und Schwestern,
die wegen ihres Glaubens
inhaftiert sind.
Dieser Bericht motiviert uns dazu,
dem nachzukommen, wozu wir
in Hebräer 13:3 aufgefordert werden:
„Denkt an die, die im Gefängnis sind,
als wärt ihr mit ihnen eingesperrt,
auch an diejenigen,
die schlecht behandelt werden,
da auch ihr selbst im Körper seid.“
Mit Stand vom 17. Juni
sind über 199 Brüder und Schwestern
wegen ihres Glaubens in Haft.
Wo genau?
9 von ihnen
sind auf der Krim inhaftiert,
39 in Eritrea, 8 in Singapur,
17 weitere in anderen Ländern
und die größte Anzahl von inhaftierten
Brüdern und Schwestern in Russland,
insgesamt sind es dort 126.
Und in Südkorea?
Obwohl unsere Brüder
grundsätzlich nicht mehr
für ihre neutrale Haltung
in Haft kommen,
müssen sie unter
besonders schwierigen Bedingungen
einen Ersatzdienst leisten.
Dieser Ersatzdienst
dauert drei Jahre,
und in dieser Zeit leben und arbeiten
sie ausschließlich im Gefängnis.
Bruder Mark Sanderson
hat vor Kurzem zwei Gruppen
von Brüdern im Gefängnis besucht,
die dort ihren Ersatzdienst
ableisten.
Wir hoffen, dass sich
die Situation unserer Brüder
in Südkorea in Zukunft verbessert.
Und wir beten weiterhin für diese
treuen Brüder und ihre Familien.
Manchmal kommt es uns
vielleicht so vor,
als würden nur <i>Brüder </i>wegen
ihres Glaubens eingesperrt werden.
Aber aktuell sind in Eritrea
12 Schwestern
aufgrund ihres Glaubens in Haft.
Und in Russland
sind es 8 Schwestern,
die im Gefängnis sind.
Auch diese lieben Schwestern
brauchen unsere Gebete.
Viele unserer Brüder und Schwestern
erhalten hohe Haftstrafen
und werden manchmal
sogar körperlich misshandelt.
So erging es kürzlich unserem Bruder
Rinat Kiramow in Russland.
Im April 2024 wurde er von mehreren
Häftlingen unter Druck gesetzt,
die Namen von anderen
Zeugen Jehovas preiszugeben.
Doch er weigerte sich mutig.
Daraufhin wurde er vier Tage lang
geschlagen und gequält,
unter anderem mit Elektroschocks.
Wir beten für unseren
lieben Bruder Kiramow.
Wir beten für alle
199 Brüder und Schwestern,
die wegen ihres Glaubens
in Haft sind.
Und wir denken auch an ihre Familien.
Der Glaube und die Integrität
unserer Brüder und Schwestern
erinnern uns
an die Worte aus Römer 12:21:
„Lass dich nicht vom Bösen besiegen,
sondern besiege das Böse
immer mit dem Guten.“
Sie erdulden Gegnerschaft
und sie müssen
Glaubensprüfungen bestehen.
Aber unsere Brüder lassen sich
vom Bösen nicht besiegen.
Stattdessen besiegen sie das Böse
immer mit dem Guten.
Wir lieben
unsere Brüder und Schwestern
und haben großen Respekt vor ihnen.
Interessanterweise machen
unsere Brüder und Schwestern
zwar schwere Zeiten durch,
haben dabei aber
viele schöne Gelegenheiten,
über die gute Botschaft zu sprechen.
Das trifft auf viele
Brüder und Schwestern
in der Stadt Birobidschan
in Russland zu.
Im Jahr 2018
stürmten Beamte 22 Häuser und
Wohnungen, alle am selben Tag.
Im folgenden Video werden wir sehen,
wie unsere Brüder und Schwestern
es geschafft haben,
unter Verfolgung über
die gute Botschaft zu sprechen
und ihre Freude zu bewahren.
Wie haben sie das Böse
mit dem Guten besiegt?
Es war der 17. Mai 2018
früh am Morgen,
und wir wurden von einem
lauten Klopfen an der Tür geweckt.
Ich hab durch die Tür gefragt:
„Wer ist da?“, und sie haben gesagt:
„Hier ist die Polizei.“
Wir standen natürlich
unter großem Druck.
Wir haben sofort angefangen,
im Stillen zu Jehova zu beten.
Wir brauchten seine Hilfe.
Später haben wir erfahren,
dass diese Operation
„Gerichtstag“ genannt wurde,
und etwa 150 Einsatzkräfte
waren daran beteiligt.
Als das Strafverfahren
gegen mich eingeleitet wurde,
wurden all meine Konten eingefroren,
und ich musste
zu verschiedenen Banken gehen.
Als ich zur Tür hereinkam,
wurde ich von
den Bankangestellten begrüßt mit:
„Oh, unsere kleine
‚Extremistin‘ ist da!“,
und sie haben freundlich gelächelt.
Als ich mal wieder zum FSB musste
für ein Verhör,
hab ich mir ein Taxi genommen.
Der Taxifahrer hat gefragt:
„Was ist das für eine Adresse?
Wo müssen Sie da hin?“
Ich hab gesagt:
„Das ist das Gebäude vom FSB.“
Und er meinte:
„Arbeiten Sie dort?“
Und ich hab gesagt:
„Nein, ich arbeite nicht dort.
Ich muss dort zu einer Vernehmung.“
Er konnte es nicht glauben.
Er war total überrascht.
Ich hatte die Möglichkeit
ihm zu erzählen,
dass ich eine Zeugin Jehovas bin
und dass ein Strafverfahren
gegen mich eingeleitet wurde.
Ein paar Tage später
musste ich erneut ins FSB-Büro
und hab wieder ein Taxi bestellt.
Und lustigerweise
saß da wieder derselbe Fahrer drin.
Diesmal konnte ich noch mehr
ins Detail gehen und ihm zeigen,
wie das Ganze mit Prophezeiungen
aus der Bibel zusammenhängt.
Wir hatten ein wirklich
gutes Gespräch.
Wir wollten den Polizeibeamten
bei den Vernehmungen durch
unser Verhalten deutlich machen,
dass wir keine Extremisten sind,
dass wir anständige Leute sind,
freundliche Menschen,
die sind für andere interessieren.
Gegen Ende der Ermittlungen
haben wir uns entschieden,
Karten für sie zu basteln.
Wir haben versucht,
jedem etwas Nettes zu sagen,
bei jedem etwas Positives zu finden.
Der Anwalt hat zum Ausdruck gebracht,
dass er sehr besorgt ist,
und hat gesagt:
„Man kann deutlich erkennen,
dass ihr gute Menschen seid.
Und Leute wie ihr
sollten nicht im Gefängnis sein.
Ich bin mir sicher,
dass euer Gott euch helfen wird,
dass er auch dir beistehen wird.
Und bitte, Artur,
bleib auf diesem Weg.
Bleib treu bis zum Ende.“
Als die Verfahren
von uns vier Schwestern begannen,
stellte sich heraus, dass wir alle
dieselbe Richterin hatten.
Sie hatte eine negative Einstellung
uns gegenüber und viele Vorurteile.
Sie hat uns unterbrochen,
uns als ungebildet hingestellt
und uns auf jede
erdenkliche Weise gedemütigt.
Das war schrecklich.
Und irgendwann
haben wir uns dann gefragt:
Jehova hat uns hier hingebracht,
damit wir für ihn Zeugnis ablegen.
Aber wie sollen wir
jemanden erreichen,
der uns nicht zu Wort kommen lässt?
Wir haben zu Jehova gebetet, damit er
das Herz der Richterin erweicht
und sie doch offener wird
für die Wahrheit.
Wir haben uns
im Umgang mit ihr Mühe gegeben,
haben sie immer gegrüßt
und waren immer freundlich zu ihr.
Ich wollte freundlich sein
und das sollte sich in meiner Stimme,
meiner Wortwahl
und in meinem Gesicht widerspiegeln.
Und dann irgendwann
hat sich was getan.
Es hat sich alles positiv entwickelt.
Sie hat uns zugehört und angefangen,
uns zu grüßen.
Als wir uns im Gerichtssaal
die Videoaufnahmen unserer
Zusammenkünfte angesehen haben,
hat sie sich viele Notizen gemacht.
Und dann hat sie gefragt:
„Wo steht das, was er gelesen hat?“
Zuerst konnte ich mich
vor lauter Anspannung nicht erinnern,
und sagte dann:
„In der Bibel.“
„Das ist offensichtlich“,
sagte sie, „aber wo genau steht das?“
„In Hiob steht das.“
„Was sagen Sie? Wo?“
„In Hiob.“
Und sie: „Was?“
Und dann hat mein Anwalt geholfen:
„Hiob.“
Und sie so: „Ah, Hiob“,
und hat sich’s aufgeschrieben.
Und ich dann:
„Kapitel 42, Vers 10.“
Als sie die Gerichtsentscheidung
vorgelesen hat,
hat sie mehrmals gefragt:
„Irina, spreche ich
den Namen Gottes richtig aus?“
Ich hab zu Jehova gebetet:
„Jehova,
heute wird das Urteil verkündet.
Ich möchte,
dass dein Name geheiligt wird.“
Ich hab gesagt:
„Jehova,
bitte lass die Richterin deinen Namen
zehn Mal richtig aussprechen.“
Sie hatte nämlich Probleme
mit der Betonung des Namens.
Und stellt euch vor:
Am Ende hatte sie den Namen Jehova
zehn Mal richtig ausgesprochen –
zehn Mal!
Am Tag der Urteilsverkündung
sind viele Brüder gekommen.
Es waren viele da
und ich hab viele Blumen bekommen.
Eine Frau kam mit ihren Freundinnen
auf mich zu und hat gefragt:
„Was ist der Anlass?
Sie sehen so hübsch aus!“
Ich hab sie angelächelt
und ihr gesagt:
„Wissen Sie,
ich bin eine Zeugin Jehovas,
und ich war heute bei Gericht
und wurde zu einer 2,5-jährigen
Bewährungsstrafe verurteilt.“
Sie waren schockiert
und haben nur verlegen gelächelt.
Ich arbeite zu Hause,
und als meine ganzen Kunden
gekommen sind,
haben sie die vielen Blumen gesehen
und gefragt:
„Von wem hast du
die ganzen Blumen bekommen?
Was ist der Anlass?“
Und das hat mir natürlich
die Möglichkeit gegeben,
von unserer tollen Familie,
von Brüdern und Schwestern
zu erzählen.
Von den 23 Brüdern und Schwestern,
die strafrechtlich verfolgt wurden,
wurden vier in Gewahrsam genommen
und sind jetzt im Straflager.
Wir haben erfahren,
dass unsere Männer
ins Gefängnis überführt werden.
Wir sind dann zum Bahnhof,
um sie zu verabschieden.
Im Zug wurden sie gefragt,
wer die ganzen Leute sind,
die sie verabschiedet haben.
Einige dachten, wir seien vielleicht
eine Art Selbsthilfegruppe.
Die Brüder
wurden ins Gefängnis gebracht,
aber sie haben sich gefreut
und Lieder gesungen.
Wenn ich zurückblicke,
muss ich sagen, es war nicht einfach.
Aber ich bin wirklich dankbar,
weil Jehova uns während
des ganzen Verfahrens
gestärkt
und unterstützt hat.
Es gab schon einen Moment,
wo ich dachte,
mein Glaube wird schwächer,
und ich hab Artur gefragt:
„Wie kann es sein, dass ich
Jehovas Hilfe nicht spüren kann?“
Und ich muss sagen,
Artur hat mir wirklich geholfen.
Er hat gesagt:
„Die Tatsache, dass du ...
dass du durchgehalten hast,
ist ein Beweis dafür,
dass Jehova dir hilft.
Du hast ihn nicht verlassen.
Du hast zu ihm gehalten.
Und das zeigt dir doch,
dass er an deiner Seite ist.“
Dieser einfache Gedanke
hat mich im Glauben gestärkt.
Mir wurde klar,
dass der Teufel Druck auf mich ausübt
und dass ich mein Vertrauen
zu Jehova stärken muss,
nicht nur zu ihm, sondern auch darin,
dass er in schwierigen Situationen
bei mir ist.
Der Teufel will uns
die Freude rauben.
Aber das ist unmöglich,
weil die Freude Jehova gehört,
sie kommt einzig und allein von ihm.
Und was macht der Teufel?
Er will die Freude
vor uns verstecken,
damit wir sie nicht sehen können.
Aber Jehova ist ein guter
und zuverlässiger Freund.
Er hat uns immer geholfen
zu erkennen,
dass es Gründe zur Freude gibt.
Sie wollten uns
zum Schweigen bringen.
Sie wollten, dass wir
nicht mehr über Jehova reden.
Aber in Wirklichkeit haben sie uns
noch viel mehr Möglichkeiten gegeben,
über seinen Namen zu sprechen.
Sind ihr Eifer und ihre Freude
nicht bemerkenswert?
Sie sind entschlossen
weiterzupredigen
und ihre Integrität zu bewahren.
Sie hatten besondere Gelegenheiten,
über ihren Glauben zu sprechen,
und sie haben dabei voll
auf Jehovas Unterstützung vertraut.
Wir sind uns natürlich bewusst,
dass jeder von euch
Schwierigkeiten durchmacht.
Und die sehen
ganz unterschiedlich aus.
Die Erlebnisberichte unserer Brüder
werden uns alle sicher motivieren,
weiter voll auf Jehova zu vertrauen
und weiter zu predigen,
ganz egal
welchen Herausforderungen
wir noch gegenüberstehen mögen.
Mit der Hilfe Jehovas
werden wir es auch
in Zukunft schaffen,
das Böse mit dem Guten zu besiegen.
Liebe Brüder und Schwestern,
denken wir an die,
die eingesperrt sind,
so als wären wir
mit ihnen eingesperrt.
Ihr Lieben,
ihr harrt alle aus und bleibt eifrig.
Wir sind stolz auf euch
und wir lieben euch wirklich sehr.
Aus der Weltzentrale
von Jehovas Zeugen,
das war JW Broadcasting®.
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