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Aktueller Lagebericht der Leitenden Körperschaft, Nr. 4 (2025)

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Willkommen zu unserem Lagebericht,
 liebe Brüder und Schwestern.
Heute geht es darum,
wie wir uns bei Entscheidungen
von biblischen Grundsätzen
 leiten lassen können.
Doch zunächst sprechen wir
über ein paar schöne Entwicklungen.
Wir freuen uns sehr,
euch von zwei Sonderkongressen
 zu berichten.
Vom 23. bis zum 25. Mai 2025
fand ein Sonderkongress
in Santa Cruz in Bolivien statt.
Das war der größte Kongress,
der jemals
in Bolivien abgehalten wurde.
Es waren über 1900 Delegierte
aus etwa 10 Ländern anwesend.
Die Anwesendenhöchstzahl
 betrug 19 233
und 277 ließen sich taufen.
Vom 13. bis zum 15. Juni
fand ein Sonderkongress
in Tirana in Albanien statt.
Dort betrug
die Anwesendenhöchstzahl 8987.
Darunter waren fast 2000 Delegierte
 aus 17 Ländern.
Das war der größte Kongress
 von Jehovas Zeugen,
der jemals in Albanien
 abgehalten wurde,
und 83 ließen sich taufen.
Es ist so schön,
wenn sich Jehovas Diener
versammeln,
um ihren Gott anzubeten.
Solche Anlässe erinnern uns
an die Worte aus Psalm 133:1:
„Wie gut und wie angenehm
 ist es doch,
wenn Brüder in Einheit
 zusammenwohnen!“
Kommen wir jetzt zu der Frage:
Wie können wir uns als Christen
 bei Entscheidungen
auf biblische Grundsätze stützen,
statt auf eine starre Liste
 von Regeln?
Dazu ein einfacher Vergleich:
Eltern stellen für ihre Kinder
 Regeln auf,
um sie zu beschützen.
Sie sagen vielleicht:
„Bleib immer an meiner Hand, 
wenn du die Straße überquerst.“
Eltern stellen solche Regeln auf,
um ihre Kinder vor Gefahren
 zu schützen.
Wenn man älter wird,
muss man nicht mehr an Mamas
 und Papas Hand gehen.
Ist es nicht mehr gefährlich?
Doch.
Aber man hat gelernt,
nach links und nach rechts
 zu schauen
und die Straße
sicher zu überqueren.
Stellt euch mal vor, 
wie seltsam es wäre,
wenn ein gesunder
30-jähriger Mann
immer noch Mamas Hand
 festhalten würde,
um die Straße zu überqueren.
Übertragen wir das 
auf uns als Christen.
Wir brauchen nicht
für jede Situation eine Regel.
Stattdessen überlegen wir
 in jeder Situation,
welche biblischen Grundsätze
 zutreffen.
Und wenn es kein direktes
 biblisches Gebot gibt,
gebrauchen wir unser
biblisch geschultes Gewissen,
um eine gute Entscheidung zu treffen.
Denken wir nur mal
an gewisse Symbole
oder an gewisse Bräuche,
die ihren Ursprung vielleicht 
in der falschen Religion haben.
Unsere große Organisation
umfasst 240 Länder und Territorien.
Stellt euch vor,
mit wie vielen Symbolen
und Bräuchen unsere Brüder
und Schwestern
da in Berührung kommen.
Wie können wir
gute Entscheidungen treffen,
wenn es um ein bestimmtes Symbol
 oder einen Brauch geht?
Sehen wir uns dazu einmal 
drei biblische Grundsätze an.
Zum ersten Punkt:
Würden wir damit Jehova verletzen?
In 2. Korinther 6:17 gibt Jehova uns
 eine klare Anweisung:
„‚Geht aus ihrer Mitte hinaus
 und sondert euch ab‘,
sagt Jehova,
‚und berührt nichts Unreines mehr‘“,
„‚und ich werde euch aufnehmen.‘“
Dieser Grundsatz unterstreicht,
wovon Christen sich unbedingt
 fernhalten müssen –
von jedem Symbol oder Brauch,
der mit der falschen Religion
 oder Spiritismus zu tun hat.
Zweitens:
Wie würde es die Brüder
 und Schwestern
in meiner Versammlung berühren?
In Römer 14:19, 21
werden wir erinnert:
„Lasst uns also nach dem streben,
was zum Frieden beiträgt
und was uns hilft,
uns gegenseitig aufzubauen.“
„Es ist am besten,
kein Fleisch zu essen
und keinen Wein zu trinken
und auch alles andere zu unterlassen,
 woran dein Bruder Anstoß nimmt.“
Selbst wenn an einem Symbol
oder Brauch
an sich nichts Falsches ist,
müssen wir berücksichtigen,
wie andere in der Versammlung
 vielleicht darüber denken.
Wir würden niemals wollen,
dass unser Verhalten 
andere unangenehm berührt.
Aber für reife Christen
ist noch etwas wichtig.
Wir respektieren auch
 das Recht anderer,
eigene Entscheidungen
 auf der Grundlage
ihres biblisch geschulten Gewissens
 zu treffen.
Der dritte Punkt:
Wie denken die Leute
in meinem Kulturkreis
oder in meiner Gegend
über dieses Symbol
oder diesen Brauch?
Der biblische Grundsatz:
1. Korinther 9:20, 21 und 23:
„Für die Juden bin ich
wie ein Jude geworden,
um Juden zu gewinnen.
Für die, die dem Gesetz unterstehen,
 bin ich wie einer geworden,
der dem Gesetz untersteht –
obwohl ich selbst 
dem Gesetz nicht unterstehe –,
um die zu gewinnen, 
die dem Gesetz unterstehen.
Für die, die ohne Gesetz sind,
bin ich wie jemand 
ohne Gesetz geworden –
obwohl ich nicht ohne Gesetz
 gegenüber Gott bin,
sondern unter Gesetz
gegenüber Christus –,
um die zu gewinnen, 
die ohne Gesetz sind.“
„Doch ich tue alles
wegen der guten Botschaft,
damit auch andere an ihr teilhaben.“
Der Grundsatz dahinter:
Wir müssen berücksichtigen,
wie andere über Dinge denken
 oder wie es sie berührt.
Zu wissen, wie ein Brauch
oder Symbol in unserem Land
oder unserem Kulturkreis
 angesehen wird,
ist sehr wichtig.
Was Menschen
in dem einen Kulturkreis
oder Land unangenehm berührt,
ist für Menschen
in einem anderen Kulturkreis
oder Land vielleicht ganz normal
 und überhaupt nicht schlimm.
1977 wurde in einer Erwachet!-Ausgabe
 folgende wichtige Frage aufgeworfen:
„Welche Einstellung sollte ein Christ
 zu Formen und Mustern haben,
die irgendwann oder irgendwo
mit der falschen Religion
zusammenhängen oder -hingen?
Diese Frage kann auftauchen,
wenn du Tapeten
für deine Wohnung aussuchst
oder wenn du eine Krawatte 
oder ein Kleid oder Schmuck,
wie zum Beispiel
Manschettenknöpfe,
ein Armband oder eine Halskette,
kaufen möchtest.
Sie kann sogar auftauchen,
wenn du dich für eine Lampe 
oder für Geschirr interessierst.
Du magst dich fragen:
Ist dieses Muster irgendwie
mit Götzendienst verbunden?“
Und dann kam dieser wichtige Gedanke:
„In vielen Fällen
ändert sich die Bedeutung
eines Musters je nach Ort und Zeit.
Eine bestimmte Form
mag für einen Beobachter
zu einer bestimmten Zeit
und an einem bestimmten Ort 
eine bestimmte Bedeutung haben,
aber für einen Beobachter
 an einem anderen Ort
oder zu einer anderen Zeit
 eine andere Bedeutung.“
„Worauf muß also ein Christ
 hauptsächlich achten?
Nicht darauf,
was ein bestimmtes Symbol
oder Muster möglicherweise
vor Jahrtausenden bedeutet hat
oder wie man auf der anderen Seite
 der Erde darüber denkt,
sondern darauf,
was es jetzt für die meisten Leute
 in der Gegend,
in der man lebt, bedeutet.“
Der Artikel enthält Beispiele
 für gängige Symbole,
die in der Vergangenheit
mit der falschen Religion
in Verbindung gebracht wurden.
Heutzutage bringt man es
aber nicht mehr damit in Verbindung.
Zu den angeführten Beispielen
 gehören das Herz,
die heraldische Lilie 
und der Granatapfel.
Zum Schluss gibt der Artikel
 diesen praktischen Rat:
„Da es so viele
verschiedene Muster gibt,
die in der falschen Anbetung
 verwendet wurden,
würde man wahrscheinlich
 bei jedem Muster
eine unerwünschte Bedeutung finden,
wenn man sich die Mühe machen
und die Zeit nehmen wollte
 nachzuforschen.
Doch wozu das tun?
Würde man sich dadurch
nicht unnötig beunruhigen?
Und könnten wir unsere Zeit
und Aufmerksamkeit 
nicht besser verwenden?
Wenn ein bestimmtes Muster
oder eine bestimmte Form dort,
wo du lebst,
allgemein als ein religiöses Symbol
 angesehen wird,
dann ist es angebracht,
keinen Gebrauch davon zu machen.
Und wenn in deiner Gegend
viele Personen
hinsichtlich einer bestimmten Form
 oder eines Schmuckes
besonders empfindlich sind,
magst du es
als reifer Christ vorziehen,
darauf zu verzichten,
 um zu vermeiden,
daß unnötige Unruhe entsteht
 oder jemand Anstoß nimmt.“
Sehr hilfreiche Überlegungen,
 nicht wahr?
Und das Gleiche gilt für Bräuche.
Die Ansicht über einen Brauch
kann sich mit der Zeit verändern.
Im Erwachet! vom 8. Januar 2000
gab es einen Artikel mit dem Thema
„Eine ausgeglichene
Ansicht über populäre Bräuche“.
Darin hieß es:
„Einen starken Einfluß
 auf das Brauchtum
hat die Religion ausgeübt.
Tatsächlich lassen sich viele Bräuche
 aus alter Zeit
auf abergläubische und unbiblische
 Vorstellungen zurückführen.
In dem Artikel
werden mehrere Beispiele genannt.
Manche dieser Bräuche
haben ihren Ursprung
vielleicht in der falschen Religion,
doch der Artikel führt weiter aus:
„Im Lauf der Zeit verblaßte jedoch
 die Verbindung zur Religion,
und heute haben derlei Gewohnheiten
 und Bräuche
keinerlei religiöse Bedeutung mehr.“
„Worauf kommt es einem Christen
 also hauptsächlich an?
Es mögen zwar Gründe bestehen,
den Ursprung eines bestimmten Brauchs
 zu untersuchen,
doch manchmal ist es wichtiger,
 zu berücksichtigen,
welche Bedeutung ein Brauch
für die Menschen in der Gegend
und in der Zeit hat,
in der man gegenwärtig lebt.
Weckt ein Brauch
zu einer bestimmten Zeit des Jahres
oder unter gewissen Umständen
unbiblische oder irgendwelche
 negativen Assoziationen,
wäre es weise,
wenn Christen in dieser Zeit
 davon Abstand nähmen.“
Gibt es auch heute Beispiele dafür?
Viele halten sich
die Hand vor den Mund,
wenn sie gähnen.
In alter Zeit dachten die Leute,
dass man dadurch verhindern kann,
dass die Seele den Körper verlässt.
Aber wie ist es heute?
Niemand bringt diese Geste
mit Spiritismus in Verbindung.
Es ist einfach ein Zeichen
 von Höflichkeit.
Oder denken wir an Eheringe.
Einige Historiker sind der Meinung,
dass sie einen heidnischen
 Hintergrund haben.
Doch womit bringen
die meisten Menschen Eheringe
heute in Verbindung?
Einfach nur damit,
dass der Träger verheiratet ist.
Ein Beispiel dafür,
dass es auch
auf den richtigen Zeitpunkt ankommt,
sind Lichterketten.
Hier in Warwick beispielsweise
 gibt es viele Betheldiener,
die ihren Balkon
gern mit Lichterketten dekorieren,
außer im November und Dezember.
Aber warum?
Weil in diesem Teil der Welt
Lichterketten zu diesem Zeitpunkt
mit Weihnachten
in Verbindung gebracht werden,
also mit einem Fest
der falschen Religion.
Deshalb vermeidet es 
die gesamte Bethelfamilie,
auch nur den Eindruck zu erwecken,
sie würde dieses
unbiblische Fest mitfeiern.
Ein anderes Beispiel ist
das Zuprosten oder das Anstoßen.
Viele Jahre haben Zeugen Jehovas
 diesen Brauch vermieden,
weil er möglicherweise
auf die falsche Religion zurückgeht.
Die allgemeine Ansicht
hat sich jedoch geändert.
Trinksprüche
oder das miteinander Anstoßen
haben in den meisten Gegenden 
keinerlei religiösen Bezug mehr.
In vielen Fällen ist es einfach
 eine freundliche Geste.
Deshalb ist die Leitende Körperschaft
 nach gebetsvollen Überlegungen
zu dem Schluss gekommen,
dass es keine Notwendigkeit
 für eine Regel gibt,
wenn es um Trinksprüche
 oder das Anstoßen geht.
Jeder Christ
sollte mithilfe der Grundsätze,
die wir gerade besprochen haben,
und mithilfe seines biblisch
 geschulten Gewissens
eine eigene Entscheidung treffen.
Was heißt das für uns?
Sagen wir damit,
dass zuprosten oder anstoßen
 wirklich immer
und in jeder Situation
 in Ordnung sind?
Natürlich nicht.
Wir sagen einfach nur, 
dass es nicht nötig ist,
eine Regel aufzustellen.
Jeder Christ
muss biblische Grundsätze anwenden,
um je nach Situation 
eine gute Entscheidung zu treffen.
Wie gesagt, leben Zeugen Jehovas
 in 240 Ländern und Territorien,
und wir haben
die unterschiedlichsten Umstände.
Was für ein Segen,
dass Jehova uns
wertvolle biblische Grundsätze
an die Hand gegeben hat!
Wiederholen wir noch mal kurz.
Der erste und wichtigste Punkt:
Wir lieben Jehova
und wir möchten ihm immer gefallen.
Deshalb könnten wir uns fragen:
Würde ich Jehova
jetzt irgendwie traurig machen?
Wird zum Beispiel
anlässlich eines religiösen
oder nationalen Feiertags angestoßen?
Oder handelt es sich gerade 
einfach um eine nette Geste,
bei der es um Freundschaft
und das Wohl des anderen geht?
Zweitens:
Wir lieben unsere Brüder
 und Schwestern
und wir wollen nichts tun, 
was sie unangenehm berührt.
Wir nehmen Rücksicht
 auf ihre Gefühle
und auf ihr Gewissen.
Und drittens:
Weil wir Jehova und Menschen lieben,
nehmen wir auch Rücksicht darauf,
wie ein bestimmter Brauch
 in unserem Kulturkreis
oder in unserer Gegend
 angesehen wird.
Was haben wir gelernt?
Jehova bürdet uns nicht
endlos viele Regeln auf.
Stattdessen stellt er uns
 in seinem Wort
Grundsätze zur Verfügung.
Sie helfen uns, kluge,
 durchdachte
und rücksichtsvolle
Entscheidungen zu treffen,
wenn es um Symbole
 und Bräuche geht.
Wir wurden auch daran erinnert,
das Gewissen anderer
 zu berücksichtigen
und ihnen nicht unsere persönliche
 Meinung aufzuzwingen.
Jehova schenkt uns
Entscheidungsfreiheit
und genau das
wollen wir auch anderen zugestehen.
Wenn wir biblische
Grundsätze mit Liebe
und Unterscheidungsvermögen anwenden,
bleiben wir vereint
und vermeiden es,
andere zum Stolpern zu bringen.
Was ist unser inniger Wunsch?
Der Apostel Paulus
beschreibt ihn treffend
in Epheser 4:13.
Wir alle haben den Wunsch, 
„zur Einheit im Glauben“ zu kommen,
„in der genauen Erkenntnis
 des Sohnes Gottes ...,
bis wir zum voll erwachsenen Mann
 geworden sind
und das Maß erreicht haben,
das der Fülle
des Christus entspricht.“
Liebe Brüder und Schwestern,
 seid euch sicher,
wir lieben euch von ganzem Herzen.
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