00:00:11
Hast du mit Spott, Gegnerschaft
oder Verfolgung zu kämpfen?00:00:17
00:00:17
Oder bist du gefangen
in einer schwierigen Situation00:00:20
00:00:21
und es sieht so aus,
als könntest du nichts tun, 00:00:23
00:00:23
um etwas daran zu ändern?00:00:25
00:00:25
Wenn ja,
dann bist du damit nicht allein.00:00:28
00:00:28
Aus der Bibel wissen wir,00:00:29
00:00:29
dass David auch
solche Situationen erlebt hat.00:00:32
00:00:32
Und wir erfahren auch,
wie er damit zurechtgekommen ist.00:00:36
00:00:36
In Psalm 62:5 sagt er:00:00:40
00:00:40
„Ich warte schweigend auf Gott.“00:00:44
00:00:45
Einigen Bibelwissenschaftlern zufolge00:00:47
00:00:47
war David 15,
als er zum König gesalbt wurde.00:00:50
00:00:50
Wenn das stimmt,
musste er 22 Jahre warten,00:00:54
00:00:54
bevor er König
über ganz Israel wurde.00:00:57
00:00:57
Über mehrere Jahre hinweg
wurde er von König Saul verfolgt,00:01:01
00:01:01
der versuchte, ihn zu töten.00:01:03
00:01:03
Deshalb war David gezwungen,
wie ein Flüchtling zu leben.00:01:06
00:01:06
Manchmal versteckte er sich
in Höhlen in der Wildnis,00:01:09
00:01:09
oder er hielt sich
in einem fremden Land auf,00:01:12
00:01:12
unter den Feinden Israels.00:01:15
00:01:15
David lernte Geduld –00:01:19
00:01:19
wie wichtig es ist,
auf Jehova zu warten.00:01:22
00:01:22
Sehen wir uns
drei Begebenheiten an,00:01:24
00:01:24
die sich in dieser Zeit
abgespielt haben.00:01:26
00:01:26
Die erste spielte sich
in der Wildnis von En-Gedi ab,00:01:30
00:01:30
eine raue, felsige Berggegend
mit geräumigen Höhlen.00:01:34
00:01:35
König Saul war erfüllt
von Neid und Hass,00:01:38
00:01:38
er jagte David hinterher,
mit der Absicht, ihn zu töten.00:01:41
00:01:42
David und seine Männer versteckten
sich in einer großen Höhle.00:01:45
00:01:45
Das war keine angenehme Bleibe,00:01:47
00:01:47
alles andere als komfortabel.00:01:49
00:01:49
Sie mussten zusehen, wie sie an
Essen, Feuerholz und Wasser kamen,00:01:53
00:01:53
und sie mussten ständig
auf der Hut sein00:01:55
00:01:55
vor denen,
die sich ihren Tod wünschten.00:01:58
00:01:58
Doch dann kam es plötzlich zu einer
unerwarteten Wende der Ereignisse.00:02:03
00:02:03
Lesen wir das zusammen.00:02:04
00:02:04
Schlagt doch bitte eure Bibel
in 1. Samuel 24 auf.00:02:09
00:02:09
Wir beginnen mit Vers 2.00:02:10
00:02:11
Ich geb euch einen kleinen Moment.00:02:12
00:02:12
1. Samuel, Kapitel 24.
Wir lesen ab Vers 2.00:02:18
00:02:21
Daraufhin nahm Saul 3000 Mann mit,00:02:24
00:02:24
die er aus ganz Israel
ausgewählt hatte,00:02:27
00:02:27
und machte sich
zu den Steinbockfelsen auf,00:02:29
00:02:29
um nach David
und seinen Männern zu suchen.00:02:32
00:02:36
Saul kam zu den steinernen
Schafhürden an der Straße00:02:39
00:02:39
und ging dort in eine Höhle,
weil er austreten musste.00:02:43
00:02:44
David und seine Männer saßen
in den hintersten Winkeln der Höhle.00:02:49
00:02:50
„Heute ist der Tag,
an dem Jehova zu dir sagt:00:02:53
00:02:53
‚Sieh nur! Ich gebe dir deinen Feind
in die Hand,00:02:56
00:02:56
und du kannst mit ihm machen,
was du willst‘“,00:02:59
00:02:59
sagten Davids Männer zu ihm.00:03:01
00:03:04
3000 ausgewählte
und gut ausgebildete Krieger00:03:08
00:03:08
waren auf der Suche nach David.00:03:11
00:03:11
Stellt euch vor,00:03:12
00:03:12
wie überrascht David und
seine Männer gewesen sein müssen,00:03:15
00:03:15
als Saul allein und ungeschützt00:03:18
00:03:18
genau in der Höhle auftauchte,
in der sie sich versteckten.00:03:22
00:03:23
Weil sich Sauls Augen noch nicht
an die Dunkelheit gewöhnt hatten,00:03:26
00:03:26
konnte er die Männer
in der Höhle nicht sehen.00:03:29
00:03:29
Die Männer dagegen hatten sich
schon länger in der Höhle aufgehalten00:03:33
00:03:33
und konnten Saul im Gegenlicht
klar und deutlich erkennen.00:03:37
00:03:40
In diesem Moment war Saul schutzlos
und David völlig ausgeliefert.00:03:46
00:03:46
Sollte David
diese Gelegenheit ergreifen?00:03:49
00:03:49
Seine Männer flüsterten ihm zu,
er solle Saul töten!00:03:53
00:03:53
Jehova hatte Saul doch zweifellos
in seine Hand gegeben.00:03:56
00:03:56
Und außerdem war es Gottes Wille,
dass David Saul als König ersetzte.00:04:01
00:04:01
Und hatte David nicht auch
gute Gründe, Saul umzubringen?00:04:05
00:04:05
Saul hatte völlig
die Kontrolle verloren.00:04:07
00:04:07
In Nob hatte er Priester getötet
und die ganze Stadt ausgelöscht –00:04:12
00:04:12
Männer, Frauen, Kinder, Tiere –,00:04:15
00:04:16
und das nur,
weil der Hohe Priester Ahimelech 00:04:19
00:04:19
David und seinen Männern
Brot zu Essen gegeben hatte.00:04:23
00:04:23
Was wäre das Ergebnis gewesen,
wenn David Saul getötet hätte?00:04:27
00:04:27
Freiheit?00:04:29
00:04:29
Nicht mehr
auf der Flucht sein müssen,00:04:31
00:04:32
kein Verstecken mehr
in dunklen Höhlen,00:04:34
00:04:34
endlich König sein?00:04:36
00:04:37
Bestimmt sind David all diese
Gedanken durch den Kopf gegangen.00:04:41
00:04:41
Aber was würde er tun?00:04:42
00:04:42
Was hättest du getan?00:04:44
00:04:44
Lesen wir weiter in 1. Samuel 24,
ab dem Vers 4.00:04:50
00:04:51
Da stand David auf00:04:52
00:04:52
und schnitt heimlich eine Ecke
von Sauls ärmellosem Obergewand ab.00:04:57
00:04:58
Doch hinterher
hatte David Herzklopfen,00:05:00
00:05:00
weil er die Ecke von Sauls
Obergewand abgeschnitten hatte.00:05:04
00:05:04
Er sagte zu seinen Männern:00:05:06
00:05:06
„Von Jehovas Standpunkt aus gesehen
ist es undenkbar,00:05:10
00:05:10
dass ich meinem Herrn, dem Gesalbten
Jehovas, so etwas antue,00:05:13
00:05:13
indem ich die Hand gegen ihn erhebe,00:05:15
00:05:15
denn er ist der Gesalbte Jehovas.“00:05:17
00:05:19
Mit diesen Worten
hielt David seine Männer zurück00:05:21
00:05:22
und ließ nicht zu,
dass sie Saul angriffen.00:05:25
00:05:25
Saul stand auf, verließ die Höhle
und ging weiter.00:05:30
00:05:32
David hat nicht
auf seine Männer gehört.00:05:35
00:05:36
Stattdessen nutzte er die Gelegenheit
um zu zeigen, dass er kein Rebell war,00:05:40
00:05:40
und sich nicht für Sauls ungerechte
und grausame Behandlung00:05:44
00:05:44
rächen wollte.00:05:46
00:05:46
Dazu brauchte er Selbstbeherrschung00:05:49
00:05:49
und Glauben –00:05:50
00:05:50
Glauben daran,
dass Jehova die Sache zu seiner Zeit00:05:54
00:05:54
und auf seine Weise
in Ordnung bringen würde.00:05:57
00:05:58
Seine Denkweise spiegelt sich
nicht nur in dem wider,00:06:00
00:06:00
was er später zu Saul sagte,00:06:02
00:06:02
sondern auch in dem,
was er aufgeschrieben hat00:06:05
00:06:05
in Psalm 57.00:06:08
00:06:08
In Vers 3 steht:00:06:10
00:06:10
„[Jehova] wird vom Himmel her
Hilfe schicken und mich retten.00:06:14
00:06:14
Den, der mich anfällt,
wird er aufhalten.“00:06:17
00:06:19
Es gibt Zeiten,00:06:20
00:06:20
da fällt es uns vielleicht schwer,
geduldig zu sein,00:06:23
00:06:23
besonders, wenn wir
Ungerechtigkeit ertragen müssen.00:06:27
00:06:27
Oft können wir selbst
gar nicht viel tun.00:06:30
00:06:30
Aber was, wenn es einen scheinbar
einfachen Ausweg gibt?00:06:35
00:06:35
Dann sollten wir, wie David,
zuerst herausfinden,00:06:38
00:06:38
wie Jehova über die Sache denkt.00:06:40
00:06:40
Manchmal ist es gut,
etwas zu unternehmen,00:06:42
00:06:42
aber manchmal ist es am besten,
auf Jehova zu warten,00:06:45
00:06:46
der die Sache zu seiner Zeit
in Ordnung bringt.00:06:49
00:06:49
Was ist denn geschehen,
nachdem Saul die Höhle verlassen hat?00:06:52
00:06:52
Kommen wir zurück
zu 1. Samuel, Kapitel 24.00:06:56
00:06:56
Wir lesen hier ab Vers 8.00:06:59
00:07:00
Anschließend verließ David die Höhle
und rief hinter Saul her:00:07:04
00:07:04
„Mein Herr und König!“
– „David?“00:07:08
00:07:08
Als Saul sich umdrehte,00:07:10
00:07:10
verbeugte sich David tief
mit dem Gesicht zur Erde00:07:13
00:07:13
und warf sich nieder.00:07:15
00:07:15
David fragte Saul:00:07:17
00:07:17
„Warum hörst du auf die Worte
von Leuten, die sagen:00:07:20
00:07:20
‚David will dir schaden‘?00:07:22
00:07:22
Am heutigen Tag hast du doch
mit eigenen Augen gesehen,00:07:25
00:07:25
wie Jehova dich in der Höhle
in meine Hand gegeben hat.00:07:29
00:07:29
Aber als jemand meinte,
ich soll dich töten,00:07:31
00:07:31
hatte ich Mitleid mit dir und sagte:00:07:33
00:07:34
‚Ich werde die Hand
nicht gegen meinen Herrn erheben,00:07:36
00:07:36
denn er ist der Gesalbte Jehovas.‘00:07:39
00:07:39
Sieh doch nur, mein Vater,00:07:41
00:07:41
ja sieh die Ecke von deinem
Obergewand hier in meiner Hand!00:07:45
00:07:46
Als ich dieses Stück von deinem
ärmellosen Obergewand abschnitt,00:07:49
00:07:49
habe ich dich nicht getötet.00:07:52
00:07:53
Du musst doch jetzt sehen
und begreifen:00:07:55
00:07:55
Ich will dir nicht schaden
oder rebellieren00:07:58
00:07:58
und habe mich nicht
an dir versündigt,00:08:00
00:08:00
doch du jagst mich,
um mir das Leben zu nehmen.00:08:04
00:08:04
Jehova soll zwischen dir
und mir Recht sprechen.00:08:07
00:08:07
Jehova soll für mich
an dir Rache üben,00:08:10
00:08:10
ich aber werde nicht
die Hand gegen dich erheben.00:08:13
00:08:13
Ein altes Sprichwort sagt:00:08:15
00:08:15
‚Schlechtes kommt
von den Schlechten‘, 00:08:17
00:08:18
doch ich werde nicht
die Hand gegen dich erheben.00:08:21
00:08:21
Hinter wem bist du her,
König von Israel?00:08:24
00:08:24
Wen jagst du?00:08:26
00:08:26
Etwa einen toten Hund?00:08:28
00:08:28
Einen einzigen Floh?00:08:30
00:08:30
Jehova soll der Richter sein!00:08:33
00:08:33
Er wird zwischen dir und mir
Recht sprechen,00:08:36
00:08:36
sich meinen Fall ansehen
und meinen Rechtsstreit führen,00:08:39
00:08:40
er wird ein Urteil über mich fällen
und mich aus deiner Hand retten.“00:08:44
00:08:46
David beherrschte sich00:08:47
00:08:48
und gab so denen, die behaupteten,
er würde Saul schaden wollen,00:08:52
00:08:52
eine deutliche Antwort.00:08:53
00:08:54
Er hat seine Hand
nicht gegen Saul erhoben.00:08:56
00:08:57
Zweimal sagte er Saul, 00:08:58
00:08:59
dass Jehova zwischen ihnen
Recht sprechen würde.00:09:02
00:09:02
Und obwohl Saul ihm
grundlos hinterherjagte,00:09:05
00:09:05
ist David ihm gegenüber
nicht ausfallend geworden.00:09:08
00:09:09
Als er Saul sagte, dass Jehova
die Dinge richtigstellen würde,00:09:12
00:09:12
war er respektvoll und demütig.00:09:15
00:09:15
Was für eine kraftvolle Botschaft00:09:17
00:09:18
für alle, die von diesem Ereignis
erfahren würden!00:09:21
00:09:21
Saul konnte es kaum fassen,00:09:23
00:09:23
dass David sein Leben verschont hatte
und rief ihm zu:00:09:26
00:09:26
„Was du heute für mich getan hast,00:09:28
00:09:28
dafür wird Jehova dich
mit Gutem belohnen.00:09:31
00:09:31
Jetzt weiß ich, dass du ganz sicher
als König regieren wirst00:09:35
00:09:35
und dass deine Königsherrschaft
über Israel von Bestand sein wird.“00:09:39
00:09:40
Vielleicht dachte der Apostel Paulus
an diese Begebenheit,00:09:43
00:09:43
als er den Christen in Rom
Jahrhunderte später den Rat gab:00:09:47
00:09:47
„Rächt euch nicht selbst ...00:09:50
00:09:50
besiege das Böse
immer mit dem Guten.“00:09:54
00:09:54
Manchmal wirkt sich das,
was wir sagen oder tun,00:09:57
00:09:57
positiv auf unsere Gegner aus.00:10:00
00:10:00
Saul war tief bewegt
von Davids Barmherzigkeit,00:10:04
00:10:04
aber würde er wirklich
seinen Plan aufgeben, ihn zu töten?00:10:08
00:10:08
Das werden wir später noch sehen.00:10:10
00:10:10
Geduld zu üben00:10:11
00:10:11
fällt uns aufgrund unserer
Unvollkommenheit manchmal schwer.00:10:15
00:10:15
Auch David
war da keine Ausnahme.00:10:18
00:10:18
Einmal hätte er aus Wut
fast einen Fehler gemacht,00:10:21
00:10:21
der ohne Zweifel
schwere Konsequenzen gehabt hätte.00:10:25
00:10:25
Lesen wir das nach.00:10:27
00:10:27
1. Samuel 25, also jetzt Kapitel 25,
und da ab Vers 1.00:10:33
00:10:33
1. Samuel 25,
wir beginnen mit Vers 1.00:10:37
00:10:38
Nach einiger Zeit starb Samuel.00:10:42
00:10:42
Ganz Israel versammelte sich,
trauerte um ihn00:10:46
00:10:46
und begrub ihn
bei seinem Haus in Rama.00:10:49
00:10:50
Danach machte sich David auf den Weg
hinunter zur Wildnis Paran.00:10:54
00:10:54
In Maon lebte ein Mann,
der in Karmel Viehzucht betrieb.00:10:58
00:10:58
Er war sehr reich,00:11:00
00:11:00
besaß 3000 Schafe und 1000 Ziegen 00:11:03
00:11:03
und war gerade zur Schafschur dort.00:11:06
00:11:06
Der Name des Mannes war Nabal
und seine Frau hieß Abigail.00:11:10
00:11:10
Sie war klug und schön,00:11:12
00:11:12
doch ihr Mann, ein Kalebiter,
war grob und benahm sich schlimm.00:11:17
00:11:17
In der Wildnis erfuhr David,00:11:19
00:11:19
dass bei Nabal
die Schafschur im Gange war.00:11:22
00:11:22
Deshalb schickte David00:11:23
00:11:23
zehn junge Männer zu ihm
und beauftragte sie:00:11:26
00:11:27
„Geht hoch nach Karmel,
und wenn ihr zu Nabal kommt,00:11:30
00:11:30
fragt ihn in meinem Namen,
wie es ihm geht.00:11:33
00:11:33
Sagt dann zu ihm:00:11:35
00:11:35
‚Du sollst lange leben
und dir soll es gut gehen,00:11:37
00:11:37
wie auch deiner Hausgemeinschaft
und allem, was dir gehört.00:11:41
00:11:41
Ich höre,
dass bei dir gerade Schafschur ist.00:11:44
00:11:44
Als deine Hirten bei uns waren,
haben wir ihnen nichts getan,00:11:47
00:11:47
und während der ganzen Zeit in Karmel
ist ihnen nichts verloren gegangen.00:11:51
00:11:51
Frag deine jungen Männer,
sie werden es dir bestätigen.00:11:54
00:11:54
Nimm meine jungen Männer
doch freundlich auf,00:11:56
00:11:56
denn wir sind zu einem
freudigen Zeitpunkt gekommen.00:11:59
00:11:59
Bitte gib deinen Dienern
und deinem Sohn David, 00:12:03
00:12:03
was immer du erübrigen kannst.‘“00:12:05
00:12:05
Die jungen Männer
gingen also zu Nabal00:12:08
00:12:08
und richteten ihm das alles
in Davids Namen aus.00:12:11
00:12:11
Als sie fertig waren,
erwiderte Nabal den Dienern Davids: 00:12:15
00:12:15
„David? Wer ist das?00:12:17
00:12:18
Wer soll denn dieser Sohn Isais sein?00:12:21
00:12:21
Heutzutage laufen viele Diener
ihren Herren weg.00:12:24
00:12:24
Soll ich etwa
mein Brot und mein Wasser00:12:27
00:12:27
und was ich für meine Schafscherer
geschlachtet habe, 00:12:29
00:12:29
Männern geben,
die wer weiß woher kommen?“00:12:33
00:12:34
Die Schafschur
war ein Anlass zur Freude,00:12:36
00:12:37
man hat gemeinsam gefeiert.00:12:38
00:12:38
Und auch Nabal
hatte Grund zur Freude.00:12:41
00:12:41
Er hatte viele Schafe,00:12:42
00:12:43
und Davids Männer
hatten dafür gesorgt,00:12:45
00:12:45
dass keins davon
gestohlen worden war.00:12:47
00:12:47
Man hätte eigentlich erwarten können,
dass Nabal seine Dankbarkeit zeigt00:12:51
00:12:51
und den Männern gegenüber
großzügig ist.00:12:54
00:12:54
Aber als diese ihn freundlich
um etwas zu essen baten,00:12:57
00:12:57
lehnte er das nicht nur ab,00:12:58
00:12:58
er warf sogar mit Beleidigungen
um sich.00:13:01
00:13:01
Wie hat David reagiert?00:13:03
00:13:03
Lesen wir weiter in 1. Samuel 25,
wir beginnen mit Vers 12.00:13:09
00:13:11
Da gingen die jungen Männer
zurück zu David00:13:13
00:13:13
und berichteten ihm alles.00:13:16
00:13:16
Sofort befahl David seinen Männern:00:13:19
00:13:19
„Schnallt eure Schwerter um!“00:13:21
00:13:21
Das taten sie alle00:13:23
00:13:23
und auch David
schnallte sein Schwert um.00:13:26
00:13:27
Etwa 400 Mann zogen mit David los00:13:30
00:13:31
und 200 blieben beim Gepäck.00:13:33
00:13:34
In der Zwischenzeit meldete
ein Diener Abigail, der Frau Nabals:00:13:39
00:13:39
„Stell dir vor!00:13:40
00:13:40
David hat aus der Wildnis
Boten geschickt,00:13:42
00:13:42
um unserem Herrn Gutes zu wünschen,00:13:44
00:13:44
aber er hat sie nur
lautstark beleidigt.00:13:46
00:13:47
Die Männer waren sehr gut zu uns.00:13:49
00:13:49
Sie haben uns nie etwas getan,00:13:51
00:13:51
und solange wir zusammen
mit ihnen auf den Feldern waren, 00:13:54
00:13:54
ist uns nicht das Geringste
verloren gegangen.00:13:56
00:13:57
Die ganze Zeit, in der wir beim
Schafehüten mit ihnen zusammen waren,00:14:00
00:14:00
sind sie Tag und Nacht wie eine
Schutzmauer um uns herum gewesen.00:14:03
00:14:04
Überleg nun, was du tun kannst,00:14:06
00:14:06
denn für unseren Herrn
und sein ganzes Haus00:14:08
00:14:08
bahnt sich eine Katastrophe an.00:14:10
00:14:11
Er ist ein so nutzloser Mensch,
dass man nicht mit ihm reden kann!“00:14:15
00:14:18
Abigail nahm schnell 200 Brote,00:14:21
00:14:21
2 große Weinkrüge,
5 zubereitete Schafe,00:14:25
00:14:25
5 Sea geröstetes Getreide,00:14:27
00:14:27
100 Rosinenkuchen und
200 Pressfeigenkuchen00:14:31
00:14:31
und packte alles auf die Esel.00:14:34
00:14:34
Dann sagte sie zu ihren Dienern:00:14:36
00:14:36
„Geht schon mal vor! Ich komme nach.“00:14:38
00:14:39
Ihrem Mann Nabal aber
verriet sie nichts davon.00:14:43
00:14:45
Als sie im Schutz des Berges
auf ihrem Esel hinunterritt,00:14:49
00:14:49
kamen ihr David
und seine Männer entgegen,00:14:51
00:14:52
und so traf sie auf sie. 00:14:53
00:14:54
David hatte gerade gesagt:00:14:56
00:14:56
„Für nichts und wieder nichts
habe ich auf alles aufgepasst,00:14:59
00:14:59
was diesem Kerl
in der Wildnis gehört.00:15:01
00:15:01
Nicht das Geringste
ist ihm verloren gegangen,00:15:03
00:15:03
und doch zahlt er mir
Gutes mit Bösem zurück.00:15:06
00:15:06
Gott soll es den Feinden Davids
doppelt zurückzahlen,00:15:09
00:15:09
wenn ich bis morgen früh00:15:10
00:15:10
auch nur einen einzigen
seiner Männer am Leben lasse!“00:15:13
00:15:18
Als David hörte,
was Nabal gesagt hatte,00:15:21
00:15:21
war er außer sich vor Wut.00:15:23
00:15:23
Sofort – ohne Jehova zu befragen –00:15:26
00:15:26
befahl er seinen Männern,
sich ihre Schwerter umzuschnallen.00:15:30
00:15:30
Der Auftrag:00:15:31
00:15:31
Sie sollten alle Männer aus
Nabals Hausgemeinschaft umbringen.00:15:35
00:15:35
Das war falsch!00:15:37
00:15:37
Nabal hatte Verachtung verdient.00:15:40
00:15:40
Aber nur,00:15:40
00:15:41
weil ein Ausgleich für Davids Dienste
angemessen gewesen wäre,00:15:45
00:15:45
hatte er
noch lange kein Anrecht darauf.00:15:48
00:15:48
Und Nabal war ein Israelit;00:15:49
00:15:50
es gab absolut keinen Grund,00:15:51
00:15:51
ihn und seine Hausgemeinschaft
auszulöschen.00:15:54
00:15:54
Aber, ein Diener von Nabal sah,
dass eine Katastrophe drohte.00:15:59
00:15:59
Er hatte den Mut,
Abigail, Nabals Frau, 00:16:02
00:16:02
zu berichten, was passiert war.00:16:04
00:16:04
Nabal hätte ihm gar nicht zugehört,00:16:06
00:16:06
aber Abigail schenkte ihm
ein hörendes Ohr.00:16:10
00:16:10
Sie war eine kluge Frau,
die Jehova sehr liebte.00:16:14
00:16:14
Ansonsten
wissen wir nicht viel über sie.00:16:17
00:16:17
Doch das Leben mit Nabal
muss sehr schwierig gewesen sein.00:16:21
00:16:21
Er war grob,
undankbar und arrogant.00:16:25
00:16:25
Vielleicht war sie gefangen
in einer arrangierten Ehe.00:16:29
00:16:29
„Er ist die Unvernunft in Person“,
sagte sie später zu David.00:16:34
00:16:34
Diese tiefgläubige Frau hätte
so etwas wohl kaum gesagt,00:16:38
00:16:38
wenn sie auch nur noch einen Funken
Liebe oder Achtung00:16:41
00:16:41
für ihren Mann
hätte empfinden können.00:16:44
00:16:45
Abigail hörte dem Diener zu.00:16:48
00:16:48
Und ihr war gleich klar,
dass sie sofort etwas tun musste.00:16:51
00:16:51
Aber was?00:16:53
00:16:53
Sollte sie mit Nabal sprechen?00:16:56
00:16:56
Nein, mit ihm konnte man nicht reden.00:17:00
00:17:00
Sollte sie weglaufen?00:17:03
00:17:03
Wenn David so wie Nabal gewesen wäre,00:17:05
00:17:05
hätte man ihr das nur raten können.00:17:08
00:17:08
Aber Abigail wusste,
dass David ein vernünftiger Mann war,00:17:11
00:17:11
der Jehova liebte.00:17:13
00:17:13
Schnell packte sie Essen zusammen
und machte sich auf den Weg,00:17:16
00:17:16
David entgegen.00:17:18
00:17:18
Lesen wir weiter, ab 1. Samuel 25:23.00:17:23
00:17:26
Als Abigail David entdeckte,
stieg sie schnell vom Esel, 00:17:29
00:17:29
warf sich vor David nieder
und verbeugte sich bis zum Boden.00:17:33
00:17:34
Dann warf sie sich ihm zu Füßen
und bat ihn: 00:17:37
00:17:37
„Ich nehme alle Schuld auf mich,
mein Herr! 00:17:40
00:17:40
Lass mich, deine Dienerin,
mit dir reden, 00:17:42
00:17:42
und du hör auf die Worte
deiner Dienerin!00:17:44
00:17:45
Bitte beachte diesen
nutzlosen Nabal nicht, mein Herr!00:17:48
00:17:48
Denn so wie sein Name ist,
so ist er auch. 00:17:51
00:17:52
Sein Name ist Nabal
und er ist die Unvernunft in Person.00:17:55
00:17:56
Ich aber, deine Dienerin,00:17:57
00:17:58
habe die jungen Männer,
die du geschickt hast, 00:17:59
00:17:59
nicht gesehen, mein Herr.00:18:01
00:18:03
Und nun, mein Herr,00:18:04
00:18:04
so wahr Jehova lebt
und so wahr du lebst:00:18:08
00:18:08
Es ist Jehova,
der dich davon abgehalten hat,00:18:10
00:18:10
Blutschuld auf dich zu laden
und dich selbst zu rächen. 00:18:13
00:18:14
Deine Feinde und alle,
die dir, mein Herr, schaden wollen,00:18:17
00:18:17
sollen wie Nabal werden.00:18:19
00:18:20
Dieses Geschenk, das ich dir
als deine Dienerin mitgebracht habe,00:18:23
00:18:23
soll den jungen Männern in deinem
Gefolge gegeben werden, mein Herr!00:18:27
00:18:27
Bitte verzeih die Übertretung
deiner Dienerin!00:18:30
00:18:32
Bestimmt wird Jehova für dich
ein Haus errichten, das Bestand hat,00:18:36
00:18:36
denn du, mein Herr,
führst die Kriege Jehovas00:18:39
00:18:39
und hast dir dein Leben lang nie
etwas zuschulden kommen lassen.00:18:43
00:18:44
Wenn sich jemand
auf die Jagd nach dir macht00:18:46
00:18:46
und es auf dein Leben abgesehen hat,
mein Herr, 00:18:48
00:18:49
dann wird dein Leben
bei deinem Gott Jehova00:18:51
00:18:51
im Beutel des Lebens
sicher aufbewahrt sein,00:18:53
00:18:54
aber das Leben deiner Feinde
wird er wegschleudern00:18:56
00:18:56
wie einen Stein mit einer Schleuder.00:18:58
00:19:01
Mein Herr,00:19:02
00:19:02
wenn Jehova eines Tages
all das Gute für dich getan hat,00:19:05
00:19:05
das er dir versprochen hat,00:19:07
00:19:07
und er dich zum Führer
über Israel einsetzt,00:19:10
00:19:10
dann wirst du keine Reue
und kein Bedauern00:19:12
00:19:12
in deinem Herzen
darüber empfinden müssen,00:19:14
00:19:14
dass du grundlos Blut vergossen00:19:15
00:19:15
und dich selbst gerächt hast,
mein Herr. 00:19:18
00:19:20
Wenn Jehova dir Gutes erweist,
mein Herr,00:19:23
00:19:23
dann denke an mich, deine Dienerin!“00:19:25
00:19:41
Was Abgail zu David sagte,
zeugte von Weisheit00:19:45
00:19:45
und einer engen Freundschaft
zu Jehova.00:19:48
00:19:48
Sie war demütig und respektvoll
in ihrer Art,00:19:52
00:19:52
aber auch unmissverständlich
in ihrer Botschaft.00:19:55
00:19:55
Sie sagte,
dass Jehova sie geschickt hatte,00:19:58
00:19:58
um David davon abzuhalten,
Blutschuld auf sich zu laden,00:20:01
00:20:01
grundlos Blut zu vergießen
und sich selbst zu rächen,00:20:04
00:20:04
etwas zu tun, worüber er Reue
und Bedauern empfinden würde,00:20:09
00:20:09
etwas, was einen Schatten auf
den Rest seines Lebens werfen würde.00:20:13
00:20:13
Abigail erinnerte David
an einige wichtige Wahrheiten:00:20:18
00:20:18
Jehova würde
für Gerechtigkeit sorgen,00:20:20
00:20:21
und David stand es nicht zu,
sich selbst zu rächen.00:20:24
00:20:24
Damit folgte sie einer ganz
ähnlichen Überlegung wie David,00:20:28
00:20:28
als er Saul in En-Gedi verschonte.00:20:30
00:20:30
Vielleicht hatte sie davon gehört,00:20:32
00:20:32
wie sich David dort in der Höhle
verhalten hatte.00:20:35
00:20:36
Was war ihr Punkt?00:20:37
00:20:37
Sei geduldig, lass Jehova
die Sache in Ordnung bringen –00:20:43
00:20:43
zu seiner Zeit, auf seine Weise.00:20:46
00:20:46
Wie hat David darauf reagiert?00:20:48
00:20:49
Gehen wir zurück zu unserem Bericht,
in 1. Samuel 25:32.00:20:54
00:20:59
Da sagte David zu Abigail: 00:21:01
00:21:02
„Gepriesen sei Jehova,00:21:03
00:21:03
der Gott Israels, der dich heute
zu mir geschickt hat!00:21:07
00:21:07
Und gesegnet sei deine Vernunft! 00:21:09
00:21:09
Gesegnet sollst du sein,00:21:11
00:21:11
weil du mich heute
vor Blutschuld bewahrt hast00:21:13
00:21:13
und davor, mich selbst zu rächen.00:21:15
00:21:16
So wahr Jehova,
der Gott Israels, lebt,00:21:19
00:21:19
der mich davon zurückgehalten hat,
dir zu schaden:00:21:22
00:21:23
Wenn du nicht so schnell
zu mir gekommen wärst,00:21:25
00:21:25
wäre bis morgen früh kein einziger
von Nabals Männern übrig geblieben.“00:21:29
00:21:31
Darauf nahm David das entgegen,
was sie mitgebracht hatte,00:21:34
00:21:34
und sagte zu ihr: 00:21:36
00:21:37
„Geh in Frieden nach Hause.00:21:39
00:21:39
Ich habe dich angehört
und werde dir deine Bitte erfüllen.“00:21:43
00:21:46
David hat zugehört.00:21:49
00:21:49
Das war bemerkenswert
in einem Umfeld,00:21:52
00:21:52
in dem Männer auf den Rat von Frauen
nicht viel Wert legten.00:21:55
00:21:56
David hat zugehört,
den Punkt verstanden,00:21:59
00:21:59
eingelenkt
und sein Vorgehen angepasst.00:22:02
00:22:02
Die Stimmung war vielleicht angeheizt00:22:05
00:22:05
und Davids Männer wollten kämpfen
und Beute machen.00:22:07
00:22:08
Aber er hielt sie zurück.00:22:10
00:22:10
Wie David schlagen wir vielleicht
einen Weg ein, der nicht klug ist.00:22:14
00:22:14
Wie David sollten wir dann aber
auch auf die hören,00:22:17
00:22:17
die uns zum Umlenken
bewegen möchten.00:22:20
00:22:20
Etwa zehn Tage nach diesem Vorfall
schlug Jehova Nabal und er starb.00:22:26
00:22:26
Kurz darauf
wurde Abigail Davids Frau.00:22:30
00:22:30
Aber wie ging es mit Saul weiter?00:22:32
00:22:32
Auch wenn er
nach den Ereignissen in der Höhle00:22:35
00:22:35
zunächst demütig reagierte,00:22:36
00:22:36
gab er die Verfolgung von David
nicht auf.00:22:39
00:22:39
Dieses Mal war David mit
seinen Männern in der Wildnis Siph.00:22:44
00:22:44
Die Männer von Siph,
die zum selben Stamm gehörten wie er,00:22:47
00:22:47
hatten ihn schon
zum zweiten Mal verraten.00:22:50
00:22:50
Was geschah dann?00:22:51
00:22:51
Lesen wir weiter in 1. Samuel 26,
ab Vers 2.00:22:56
00:22:57
Da zog Saul mit 3000 Mann,00:23:00
00:23:00
die er aus ganz Israel
ausgewählt hatte,00:23:02
00:23:02
zur Wildnis Siph hinunter,
um David dort aufzuspüren.00:23:06
00:23:07
Saul lagerte auf dem Hügel Hachila00:23:09
00:23:09
gegenüber von Jeschimon
neben der Straße.00:23:12
00:23:13
David,
der sich in der Wildnis aufhielt,00:23:15
00:23:15
erfuhr, dass Saul in die Wildnis
gekommen war, um ihn zu suchen.00:23:19
00:23:19
Deshalb schickte er
Kundschafter los, 00:23:21
00:23:21
die bestätigen sollten,
dass Saul wirklich gekommen war. 00:23:24
00:23:26
Später ging David an den Ort,
wo Saul sein Lager hatte,00:23:29
00:23:29
und sah die Stelle,00:23:30
00:23:30
wo Saul und sein Heerführer Abner,
der Sohn Ners, schliefen.00:23:34
00:23:34
Saul schlief
innerhalb der Lagerumgrenzung,00:23:37
00:23:37
und seine Soldaten
lagerten um ihn herum.00:23:40
00:23:41
Da fragte David
den Hethiter Ahimelech00:23:43
00:23:43
und Abischai, den Sohn Zerujas,
den Bruder Joabs: 00:23:47
00:23:47
„Wer geht mit mir hinunter
in Sauls Lager?“00:23:49
00:23:49
„Ich gehe mit!“, antwortete Abischai.00:23:52
00:23:53
Also schlichen David und Abischai
in der Nacht zu den Soldaten 00:23:57
00:23:57
und fanden Saul innerhalb
der Lagerumgrenzung schlafend. 00:24:01
00:24:01
Sein Speer steckte
neben seinem Kopf im Boden. 00:24:05
00:24:05
Abner und die Soldaten
lagen alle um ihn herum.00:24:09
00:24:09
Abischai sagte nun zu David:00:24:11
00:24:12
„Heute hat Gott dir
deinen Feind ausgeliefert.00:24:15
00:24:15
Jetzt lass mich ihn bitte
mit dem Speer an den Boden spießen!00:24:17
00:24:18
Ein Stoß reicht!
Ich brauche keinen zweiten.“ 00:24:21
00:24:22
In der Höhle war Saul
zu David gekommen.00:24:25
00:24:25
Aber dieses Mal kam David zu Saul.00:24:29
00:24:29
An Davids Seite
war sein Neffe Abischai,00:24:31
00:24:31
ein mutiger Krieger.00:24:33
00:24:34
Im Mondschein
schlichen sie sich leise00:24:36
00:24:36
durch die Reihen
von Sauls schlafenden Männern,00:24:39
00:24:39
bis zu der Stelle, wo Saul schlief.00:24:42
00:24:43
Jetzt war Saul zum zweiten Mal
in Davids Hand.00:24:47
00:24:47
Abischai wollte Saul mit dem Speer
an den Boden spießen.00:24:51
00:24:51
Für ihn war es nur logisch,
den Mann aus dem Weg zu räumen,00:24:54
00:24:54
der so erbittert versucht hatte
sie umzubringen.00:24:57
00:24:58
David bräuchte
überhaupt nichts zu unternehmen.00:25:00
00:25:00
Schließlich hätte Abischai Saul
später auf dem Gewissen.00:25:05
00:25:05
Würde David die Gelegenheit nutzen,
um seinen Feind endlich loszuwerden?00:25:10
00:25:10
Finden wir es heraus.00:25:11
00:25:11
Dazu lesen wir weiter,
ab 1. Samuel 26:9.00:25:17
00:25:19
„Tu ihm nichts!“, wehrte David ab. 00:25:22
00:25:22
„Denn wer kann die Hand
gegen den Gesalbten Jehovas erheben00:25:24
00:25:24
und unschuldig bleiben?“00:25:26
00:25:26
Dann sagte David noch:00:25:28
00:25:28
„So wahr Jehova lebt:00:25:30
00:25:30
Jehova selbst wird ihn niederstrecken00:25:33
00:25:33
oder sein Tag wird kommen
und er stirbt00:25:35
00:25:35
oder er zieht in die Schlacht
und kommt um.00:25:38
00:25:38
Von Jehovas Standpunkt aus gesehen
ist es für mich undenkbar,00:25:42
00:25:42
meine Hand gegen
den Gesalbten Jehovas zu erheben!00:25:45
00:25:45
Nimm also bitte jetzt den Speer
neben seinem Kopf 00:25:48
00:25:48
und den Wasserkrug,
und lass uns gehen!“00:25:50
00:25:51
So nahm David den Speer
und den Wasserkrug00:25:54
00:25:54
neben Sauls Kopf an sich
und sie machten sich davon. 00:25:57
00:25:58
Niemand sah oder bemerkte sie
und niemand wachte auf. 00:26:03
00:26:03
Alle schliefen fest,00:26:04
00:26:04
denn Jehova hatte sie
in einen tiefen Schlaf fallen lassen.00:26:09
00:26:10
David redete sich nicht ein,
es wäre in Ordnung,00:26:14
00:26:14
wenn Abischai
gegen Saul vorgehen würde.00:26:17
00:26:17
Er behielt im Sinn,
dass das Jehovas Angelegenheit war.00:26:21
00:26:21
Auch jetzt wartete er weiter darauf,00:26:24
00:26:24
dass Jehova
die Sache in Ordnung bringt.00:26:26
00:26:26
David dachte darüber nach,00:26:28
00:26:28
wie Jehova möglicherweise
für ihn aktiv werden würde.00:26:31
00:26:31
Er raunte Abischai zu,00:26:32
00:26:32
dass Saul vielleicht
in einer Schlacht fallen würde.00:26:35
00:26:36
Etwas mehr als ein Jahr später
geschah genau das.00:26:40
00:26:40
Die Jahre auf der Flucht waren
für David alles andere als einfach.00:26:44
00:26:44
Doch er hörte nie auf,
auf Jehova zu warten.00:26:47
00:26:47
Und er versuchte, das Beste
aus seiner Situation zu machen.00:26:51
00:26:51
Als er zum Beispiel
im Gebiet der Philister lebte,00:26:54
00:26:54
nutzte er die Gelegenheit,
gegen die Feinde Israels zu kämpfen,00:26:57
00:26:57
und schützte so
die Grenzen des Landes.00:27:00
00:27:01
Auch wir können bei Schwierigkeiten00:27:03
00:27:03
das Beste
aus unserer Situation machen,00:27:05
00:27:05
indem wir uns auf das konzentrieren,
was uns möglich ist –00:27:08
00:27:08
immer im Sinn,00:27:09
00:27:09
dass Jehova
zum bestmöglichen Zeitpunkt 00:27:12
00:27:12
für Erleichterung sorgen wird.00:27:14
00:27:15
Schließlich wurde David König,
und er regierte 40 Jahre lang.00:27:20
00:27:20
Gegen Ende seines Lebens
schrieb er Psalm 37.00:27:24
00:27:24
Vielleicht hatte er beim Komponieren
die drei Begebenheiten im Sinn,00:27:28
00:27:28
die wir besprochen haben.00:27:30
00:27:30
Er schrieb über Geduld,00:27:32
00:27:32
darüber, wie wichtig es ist,
auf Jehova zu warten,00:27:35
00:27:35
und darüber, dass Jehova
seine Versprechen immer erfüllt.00:27:39
00:27:39
Dieser Psalm
enthält wertvolle Ratschläge00:27:42
00:27:42
und macht uns Mut.00:27:44
00:27:44
Lasst uns zum Abschluss diese
von Gott inspirierten Worte lesen,00:27:48
00:27:48
in Psalm 37:1-7.00:27:52
00:27:52
Ich geb euch einen Moment,
das aufzuschlagen.00:27:54
00:27:54
Psalm 37:1-7:00:27:59
00:27:59
„Ärgere dich nicht
über böse Menschen,00:28:03
00:28:03
und beneide niemanden,
der verkehrt handelt.00:28:06
00:28:06
Wie Gras
werden sie schnell vertrocknen,00:28:08
00:28:09
sie verdorren
wie frisches, grünes Gras.00:28:12
00:28:13
Vertraue auf Jehova und tu Gutes.00:28:17
00:28:17
Wohne auf der Erde und handle treu.00:28:21
00:28:21
Hab größte Freude an Jehova00:28:23
00:28:23
und er wird dir
deine Herzenswünsche erfüllen.00:28:28
00:28:28
Überlass deinen Weg Jehova.00:28:30
00:28:31
Vertraue auf ihn
und er wird für dich handeln.00:28:35
00:28:35
Er wird dein richtiges Tun
leuchten lassen wie das Morgenlicht,00:28:39
00:28:39
ja deine Gerechtigkeit
wie die Mittagssonne.00:28:43
00:28:43
Schweige vor Jehova
und warte geduldig auf ihn.“00:28:50
David wartete auf Jehova
-
David wartete auf Jehova
Hast du mit Spott, Gegnerschaft
oder Verfolgung zu kämpfen?
Oder bist du gefangen
in einer schwierigen Situation
und es sieht so aus,
als könntest du nichts tun,
um etwas daran zu ändern?
Wenn ja,
dann bist du damit nicht allein.
Aus der Bibel wissen wir,
dass David auch
solche Situationen erlebt hat.
Und wir erfahren auch,
wie er damit zurechtgekommen ist.
In Psalm 62:5 sagt er:
„Ich warte schweigend auf Gott.“
Einigen Bibelwissenschaftlern zufolge
war David 15,
als er zum König gesalbt wurde.
Wenn das stimmt,
musste er 22 Jahre warten,
bevor er König
über ganz Israel wurde.
Über mehrere Jahre hinweg
wurde er von König Saul verfolgt,
der versuchte, ihn zu töten.
Deshalb war David gezwungen,
wie ein Flüchtling zu leben.
Manchmal versteckte er sich
in Höhlen in der Wildnis,
oder er hielt sich
in einem fremden Land auf,
unter den Feinden Israels.
David lernte Geduld –
wie wichtig es ist,
auf Jehova zu warten.
Sehen wir uns
drei Begebenheiten an,
die sich in dieser Zeit
abgespielt haben.
Die erste spielte sich
in der Wildnis von En-Gedi ab,
eine raue, felsige Berggegend
mit geräumigen Höhlen.
König Saul war erfüllt
von Neid und Hass,
er jagte David hinterher,
mit der Absicht, ihn zu töten.
David und seine Männer versteckten
sich in einer großen Höhle.
Das war keine angenehme Bleibe,
alles andere als komfortabel.
Sie mussten zusehen, wie sie an
Essen, Feuerholz und Wasser kamen,
und sie mussten ständig
auf der Hut sein
vor denen,
die sich ihren Tod wünschten.
Doch dann kam es plötzlich zu einer
unerwarteten Wende der Ereignisse.
Lesen wir das zusammen.
Schlagt doch bitte eure Bibel
in 1. Samuel 24 auf.
Wir beginnen mit Vers 2.
Ich geb euch einen kleinen Moment.
1. Samuel, Kapitel 24.
Wir lesen ab Vers 2.
Daraufhin nahm Saul 3000 Mann mit,
die er aus ganz Israel
ausgewählt hatte,
und machte sich
zu den Steinbockfelsen auf,
um nach David
und seinen Männern zu suchen.
Saul kam zu den steinernen
Schafhürden an der Straße
und ging dort in eine Höhle,
weil er austreten musste.
David und seine Männer saßen
in den hintersten Winkeln der Höhle.
„Heute ist der Tag,
an dem Jehova zu dir sagt:
‚Sieh nur! Ich gebe dir deinen Feind
in die Hand,
und du kannst mit ihm machen,
was du willst‘“,
sagten Davids Männer zu ihm.
3000 ausgewählte
und gut ausgebildete Krieger
waren auf der Suche nach David.
Stellt euch vor,
wie überrascht David und
seine Männer gewesen sein müssen,
als Saul allein und ungeschützt
genau in der Höhle auftauchte,
in der sie sich versteckten.
Weil sich Sauls Augen noch nicht
an die Dunkelheit gewöhnt hatten,
konnte er die Männer
in der Höhle nicht sehen.
Die Männer dagegen hatten sich
schon länger in der Höhle aufgehalten
und konnten Saul im Gegenlicht
klar und deutlich erkennen.
In diesem Moment war Saul schutzlos
und David völlig ausgeliefert.
Sollte David
diese Gelegenheit ergreifen?
Seine Männer flüsterten ihm zu,
er solle Saul töten!
Jehova hatte Saul doch zweifellos
in seine Hand gegeben.
Und außerdem war es Gottes Wille,
dass David Saul als König ersetzte.
Und hatte David nicht auch
gute Gründe, Saul umzubringen?
Saul hatte völlig
die Kontrolle verloren.
In Nob hatte er Priester getötet
und die ganze Stadt ausgelöscht –
Männer, Frauen, Kinder, Tiere –,
und das nur,
weil der Hohe Priester Ahimelech
David und seinen Männern
Brot zu Essen gegeben hatte.
Was wäre das Ergebnis gewesen,
wenn David Saul getötet hätte?
Freiheit?
Nicht mehr
auf der Flucht sein müssen,
kein Verstecken mehr
in dunklen Höhlen,
endlich König sein?
Bestimmt sind David all diese
Gedanken durch den Kopf gegangen.
Aber was würde er tun?
Was hättest du getan?
Lesen wir weiter in 1. Samuel 24,
ab dem Vers 4.
Da stand David auf
und schnitt heimlich eine Ecke
von Sauls ärmellosem Obergewand ab.
Doch hinterher
hatte David Herzklopfen,
weil er die Ecke von Sauls
Obergewand abgeschnitten hatte.
Er sagte zu seinen Männern:
„Von Jehovas Standpunkt aus gesehen
ist es undenkbar,
dass ich meinem Herrn, dem Gesalbten
Jehovas, so etwas antue,
indem ich die Hand gegen ihn erhebe,
denn er ist der Gesalbte Jehovas.“
Mit diesen Worten
hielt David seine Männer zurück
und ließ nicht zu,
dass sie Saul angriffen.
Saul stand auf, verließ die Höhle
und ging weiter.
David hat nicht
auf seine Männer gehört.
Stattdessen nutzte er die Gelegenheit
um zu zeigen, dass er kein Rebell war,
und sich nicht für Sauls ungerechte
und grausame Behandlung
rächen wollte.
Dazu brauchte er Selbstbeherrschung
und Glauben –
Glauben daran,
dass Jehova die Sache zu seiner Zeit
und auf seine Weise
in Ordnung bringen würde.
Seine Denkweise spiegelt sich
nicht nur in dem wider,
was er später zu Saul sagte,
sondern auch in dem,
was er aufgeschrieben hat
in Psalm 57.
In Vers 3 steht:
„[Jehova] wird vom Himmel her
Hilfe schicken und mich retten.
Den, der mich anfällt,
wird er aufhalten.“
Es gibt Zeiten,
da fällt es uns vielleicht schwer,
geduldig zu sein,
besonders, wenn wir
Ungerechtigkeit ertragen müssen.
Oft können wir selbst
gar nicht viel tun.
Aber was, wenn es einen scheinbar
einfachen Ausweg gibt?
Dann sollten wir, wie David,
zuerst herausfinden,
wie Jehova über die Sache denkt.
Manchmal ist es gut,
etwas zu unternehmen,
aber manchmal ist es am besten,
auf Jehova zu warten,
der die Sache zu seiner Zeit
in Ordnung bringt.
Was ist denn geschehen,
nachdem Saul die Höhle verlassen hat?
Kommen wir zurück
zu 1. Samuel, Kapitel 24.
Wir lesen hier ab Vers 8.
Anschließend verließ David die Höhle
und rief hinter Saul her:
„Mein Herr und König!“
– „David?“
Als Saul sich umdrehte,
verbeugte sich David tief
mit dem Gesicht zur Erde
und warf sich nieder.
David fragte Saul:
„Warum hörst du auf die Worte
von Leuten, die sagen:
‚David will dir schaden‘?
Am heutigen Tag hast du doch
mit eigenen Augen gesehen,
wie Jehova dich in der Höhle
in meine Hand gegeben hat.
Aber als jemand meinte,
ich soll dich töten,
hatte ich Mitleid mit dir und sagte:
‚Ich werde die Hand
nicht gegen meinen Herrn erheben,
denn er ist der Gesalbte Jehovas.‘
Sieh doch nur, mein Vater,
ja sieh die Ecke von deinem
Obergewand hier in meiner Hand!
Als ich dieses Stück von deinem
ärmellosen Obergewand abschnitt,
habe ich dich nicht getötet.
Du musst doch jetzt sehen
und begreifen:
Ich will dir nicht schaden
oder rebellieren
und habe mich nicht
an dir versündigt,
doch du jagst mich,
um mir das Leben zu nehmen.
Jehova soll zwischen dir
und mir Recht sprechen.
Jehova soll für mich
an dir Rache üben,
ich aber werde nicht
die Hand gegen dich erheben.
Ein altes Sprichwort sagt:
‚Schlechtes kommt
von den Schlechten‘,
doch ich werde nicht
die Hand gegen dich erheben.
Hinter wem bist du her,
König von Israel?
Wen jagst du?
Etwa einen toten Hund?
Einen einzigen Floh?
Jehova soll der Richter sein!
Er wird zwischen dir und mir
Recht sprechen,
sich meinen Fall ansehen
und meinen Rechtsstreit führen,
er wird ein Urteil über mich fällen
und mich aus deiner Hand retten.“
David beherrschte sich
und gab so denen, die behaupteten,
er würde Saul schaden wollen,
eine deutliche Antwort.
Er hat seine Hand
nicht gegen Saul erhoben.
Zweimal sagte er Saul,
dass Jehova zwischen ihnen
Recht sprechen würde.
Und obwohl Saul ihm
grundlos hinterherjagte,
ist David ihm gegenüber
nicht ausfallend geworden.
Als er Saul sagte, dass Jehova
die Dinge richtigstellen würde,
war er respektvoll und demütig.
Was für eine kraftvolle Botschaft
für alle, die von diesem Ereignis
erfahren würden!
Saul konnte es kaum fassen,
dass David sein Leben verschont hatte
und rief ihm zu:
„Was du heute für mich getan hast,
dafür wird Jehova dich
mit Gutem belohnen.
Jetzt weiß ich, dass du ganz sicher
als König regieren wirst
und dass deine Königsherrschaft
über Israel von Bestand sein wird.“
Vielleicht dachte der Apostel Paulus
an diese Begebenheit,
als er den Christen in Rom
Jahrhunderte später den Rat gab:
„Rächt euch nicht selbst ...
besiege das Böse
immer mit dem Guten.“
Manchmal wirkt sich das,
was wir sagen oder tun,
positiv auf unsere Gegner aus.
Saul war tief bewegt
von Davids Barmherzigkeit,
aber würde er wirklich
seinen Plan aufgeben, ihn zu töten?
Das werden wir später noch sehen.
Geduld zu üben
fällt uns aufgrund unserer
Unvollkommenheit manchmal schwer.
Auch David
war da keine Ausnahme.
Einmal hätte er aus Wut
fast einen Fehler gemacht,
der ohne Zweifel
schwere Konsequenzen gehabt hätte.
Lesen wir das nach.
1. Samuel 25, also jetzt Kapitel 25,
und da ab Vers 1.
1. Samuel 25,
wir beginnen mit Vers 1.
Nach einiger Zeit starb Samuel.
Ganz Israel versammelte sich,
trauerte um ihn
und begrub ihn
bei seinem Haus in Rama.
Danach machte sich David auf den Weg
hinunter zur Wildnis Paran.
In Maon lebte ein Mann,
der in Karmel Viehzucht betrieb.
Er war sehr reich,
besaß 3000 Schafe und 1000 Ziegen
und war gerade zur Schafschur dort.
Der Name des Mannes war Nabal
und seine Frau hieß Abigail.
Sie war klug und schön,
doch ihr Mann, ein Kalebiter,
war grob und benahm sich schlimm.
In der Wildnis erfuhr David,
dass bei Nabal
die Schafschur im Gange war.
Deshalb schickte David
zehn junge Männer zu ihm
und beauftragte sie:
„Geht hoch nach Karmel,
und wenn ihr zu Nabal kommt,
fragt ihn in meinem Namen,
wie es ihm geht.
Sagt dann zu ihm:
‚Du sollst lange leben
und dir soll es gut gehen,
wie auch deiner Hausgemeinschaft
und allem, was dir gehört.
Ich höre,
dass bei dir gerade Schafschur ist.
Als deine Hirten bei uns waren,
haben wir ihnen nichts getan,
und während der ganzen Zeit in Karmel
ist ihnen nichts verloren gegangen.
Frag deine jungen Männer,
sie werden es dir bestätigen.
Nimm meine jungen Männer
doch freundlich auf,
denn wir sind zu einem
freudigen Zeitpunkt gekommen.
Bitte gib deinen Dienern
und deinem Sohn David,
was immer du erübrigen kannst.‘“
Die jungen Männer
gingen also zu Nabal
und richteten ihm das alles
in Davids Namen aus.
Als sie fertig waren,
erwiderte Nabal den Dienern Davids:
„David? Wer ist das?
Wer soll denn dieser Sohn Isais sein?
Heutzutage laufen viele Diener
ihren Herren weg.
Soll ich etwa
mein Brot und mein Wasser
und was ich für meine Schafscherer
geschlachtet habe,
Männern geben,
die wer weiß woher kommen?“
Die Schafschur
war ein Anlass zur Freude,
man hat gemeinsam gefeiert.
Und auch Nabal
hatte Grund zur Freude.
Er hatte viele Schafe,
und Davids Männer
hatten dafür gesorgt,
dass keins davon
gestohlen worden war.
Man hätte eigentlich erwarten können,
dass Nabal seine Dankbarkeit zeigt
und den Männern gegenüber
großzügig ist.
Aber als diese ihn freundlich
um etwas zu essen baten,
lehnte er das nicht nur ab,
er warf sogar mit Beleidigungen
um sich.
Wie hat David reagiert?
Lesen wir weiter in 1. Samuel 25,
wir beginnen mit Vers 12.
Da gingen die jungen Männer
zurück zu David
und berichteten ihm alles.
Sofort befahl David seinen Männern:
„Schnallt eure Schwerter um!“
Das taten sie alle
und auch David
schnallte sein Schwert um.
Etwa 400 Mann zogen mit David los
und 200 blieben beim Gepäck.
In der Zwischenzeit meldete
ein Diener Abigail, der Frau Nabals:
„Stell dir vor!
David hat aus der Wildnis
Boten geschickt,
um unserem Herrn Gutes zu wünschen,
aber er hat sie nur
lautstark beleidigt.
Die Männer waren sehr gut zu uns.
Sie haben uns nie etwas getan,
und solange wir zusammen
mit ihnen auf den Feldern waren,
ist uns nicht das Geringste
verloren gegangen.
Die ganze Zeit, in der wir beim
Schafehüten mit ihnen zusammen waren,
sind sie Tag und Nacht wie eine
Schutzmauer um uns herum gewesen.
Überleg nun, was du tun kannst,
denn für unseren Herrn
und sein ganzes Haus
bahnt sich eine Katastrophe an.
Er ist ein so nutzloser Mensch,
dass man nicht mit ihm reden kann!“
Abigail nahm schnell 200 Brote,
2 große Weinkrüge,
5 zubereitete Schafe,
5 Sea geröstetes Getreide,
100 Rosinenkuchen und
200 Pressfeigenkuchen
und packte alles auf die Esel.
Dann sagte sie zu ihren Dienern:
„Geht schon mal vor! Ich komme nach.“
Ihrem Mann Nabal aber
verriet sie nichts davon.
Als sie im Schutz des Berges
auf ihrem Esel hinunterritt,
kamen ihr David
und seine Männer entgegen,
und so traf sie auf sie.
David hatte gerade gesagt:
„Für nichts und wieder nichts
habe ich auf alles aufgepasst,
was diesem Kerl
in der Wildnis gehört.
Nicht das Geringste
ist ihm verloren gegangen,
und doch zahlt er mir
Gutes mit Bösem zurück.
Gott soll es den Feinden Davids
doppelt zurückzahlen,
wenn ich bis morgen früh
auch nur einen einzigen
seiner Männer am Leben lasse!“
Als David hörte,
was Nabal gesagt hatte,
war er außer sich vor Wut.
Sofort – ohne Jehova zu befragen –
befahl er seinen Männern,
sich ihre Schwerter umzuschnallen.
Der Auftrag:
Sie sollten alle Männer aus
Nabals Hausgemeinschaft umbringen.
Das war falsch!
Nabal hatte Verachtung verdient.
Aber nur,
weil ein Ausgleich für Davids Dienste
angemessen gewesen wäre,
hatte er
noch lange kein Anrecht darauf.
Und Nabal war ein Israelit;
es gab absolut keinen Grund,
ihn und seine Hausgemeinschaft
auszulöschen.
Aber, ein Diener von Nabal sah,
dass eine Katastrophe drohte.
Er hatte den Mut,
Abigail, Nabals Frau,
zu berichten, was passiert war.
Nabal hätte ihm gar nicht zugehört,
aber Abigail schenkte ihm
ein hörendes Ohr.
Sie war eine kluge Frau,
die Jehova sehr liebte.
Ansonsten
wissen wir nicht viel über sie.
Doch das Leben mit Nabal
muss sehr schwierig gewesen sein.
Er war grob,
undankbar und arrogant.
Vielleicht war sie gefangen
in einer arrangierten Ehe.
„Er ist die Unvernunft in Person“,
sagte sie später zu David.
Diese tiefgläubige Frau hätte
so etwas wohl kaum gesagt,
wenn sie auch nur noch einen Funken
Liebe oder Achtung
für ihren Mann
hätte empfinden können.
Abigail hörte dem Diener zu.
Und ihr war gleich klar,
dass sie sofort etwas tun musste.
Aber was?
Sollte sie mit Nabal sprechen?
Nein, mit ihm konnte man nicht reden.
Sollte sie weglaufen?
Wenn David so wie Nabal gewesen wäre,
hätte man ihr das nur raten können.
Aber Abigail wusste,
dass David ein vernünftiger Mann war,
der Jehova liebte.
Schnell packte sie Essen zusammen
und machte sich auf den Weg,
David entgegen.
Lesen wir weiter, ab 1. Samuel 25:23.
Als Abigail David entdeckte,
stieg sie schnell vom Esel,
warf sich vor David nieder
und verbeugte sich bis zum Boden.
Dann warf sie sich ihm zu Füßen
und bat ihn:
„Ich nehme alle Schuld auf mich,
mein Herr!
Lass mich, deine Dienerin,
mit dir reden,
und du hör auf die Worte
deiner Dienerin!
Bitte beachte diesen
nutzlosen Nabal nicht, mein Herr!
Denn so wie sein Name ist,
so ist er auch.
Sein Name ist Nabal
und er ist die Unvernunft in Person.
Ich aber, deine Dienerin,
habe die jungen Männer,
die du geschickt hast,
nicht gesehen, mein Herr.
Und nun, mein Herr,
so wahr Jehova lebt
und so wahr du lebst:
Es ist Jehova,
der dich davon abgehalten hat,
Blutschuld auf dich zu laden
und dich selbst zu rächen.
Deine Feinde und alle,
die dir, mein Herr, schaden wollen,
sollen wie Nabal werden.
Dieses Geschenk, das ich dir
als deine Dienerin mitgebracht habe,
soll den jungen Männern in deinem
Gefolge gegeben werden, mein Herr!
Bitte verzeih die Übertretung
deiner Dienerin!
Bestimmt wird Jehova für dich
ein Haus errichten, das Bestand hat,
denn du, mein Herr,
führst die Kriege Jehovas
und hast dir dein Leben lang nie
etwas zuschulden kommen lassen.
Wenn sich jemand
auf die Jagd nach dir macht
und es auf dein Leben abgesehen hat,
mein Herr,
dann wird dein Leben
bei deinem Gott Jehova
im Beutel des Lebens
sicher aufbewahrt sein,
aber das Leben deiner Feinde
wird er wegschleudern
wie einen Stein mit einer Schleuder.
Mein Herr,
wenn Jehova eines Tages
all das Gute für dich getan hat,
das er dir versprochen hat,
und er dich zum Führer
über Israel einsetzt,
dann wirst du keine Reue
und kein Bedauern
in deinem Herzen
darüber empfinden müssen,
dass du grundlos Blut vergossen
und dich selbst gerächt hast,
mein Herr.
Wenn Jehova dir Gutes erweist,
mein Herr,
dann denke an mich, deine Dienerin!“
Was Abgail zu David sagte,
zeugte von Weisheit
und einer engen Freundschaft
zu Jehova.
Sie war demütig und respektvoll
in ihrer Art,
aber auch unmissverständlich
in ihrer Botschaft.
Sie sagte,
dass Jehova sie geschickt hatte,
um David davon abzuhalten,
Blutschuld auf sich zu laden,
grundlos Blut zu vergießen
und sich selbst zu rächen,
etwas zu tun, worüber er Reue
und Bedauern empfinden würde,
etwas, was einen Schatten auf
den Rest seines Lebens werfen würde.
Abigail erinnerte David
an einige wichtige Wahrheiten:
Jehova würde
für Gerechtigkeit sorgen,
und David stand es nicht zu,
sich selbst zu rächen.
Damit folgte sie einer ganz
ähnlichen Überlegung wie David,
als er Saul in En-Gedi verschonte.
Vielleicht hatte sie davon gehört,
wie sich David dort in der Höhle
verhalten hatte.
Was war ihr Punkt?
Sei geduldig, lass Jehova
die Sache in Ordnung bringen –
zu seiner Zeit, auf seine Weise.
Wie hat David darauf reagiert?
Gehen wir zurück zu unserem Bericht,
in 1. Samuel 25:32.
Da sagte David zu Abigail:
„Gepriesen sei Jehova,
der Gott Israels, der dich heute
zu mir geschickt hat!
Und gesegnet sei deine Vernunft!
Gesegnet sollst du sein,
weil du mich heute
vor Blutschuld bewahrt hast
und davor, mich selbst zu rächen.
So wahr Jehova,
der Gott Israels, lebt,
der mich davon zurückgehalten hat,
dir zu schaden:
Wenn du nicht so schnell
zu mir gekommen wärst,
wäre bis morgen früh kein einziger
von Nabals Männern übrig geblieben.“
Darauf nahm David das entgegen,
was sie mitgebracht hatte,
und sagte zu ihr:
„Geh in Frieden nach Hause.
Ich habe dich angehört
und werde dir deine Bitte erfüllen.“
David hat zugehört.
Das war bemerkenswert
in einem Umfeld,
in dem Männer auf den Rat von Frauen
nicht viel Wert legten.
David hat zugehört,
den Punkt verstanden,
eingelenkt
und sein Vorgehen angepasst.
Die Stimmung war vielleicht angeheizt
und Davids Männer wollten kämpfen
und Beute machen.
Aber er hielt sie zurück.
Wie David schlagen wir vielleicht
einen Weg ein, der nicht klug ist.
Wie David sollten wir dann aber
auch auf die hören,
die uns zum Umlenken
bewegen möchten.
Etwa zehn Tage nach diesem Vorfall
schlug Jehova Nabal und er starb.
Kurz darauf
wurde Abigail Davids Frau.
Aber wie ging es mit Saul weiter?
Auch wenn er
nach den Ereignissen in der Höhle
zunächst demütig reagierte,
gab er die Verfolgung von David
nicht auf.
Dieses Mal war David mit
seinen Männern in der Wildnis Siph.
Die Männer von Siph,
die zum selben Stamm gehörten wie er,
hatten ihn schon
zum zweiten Mal verraten.
Was geschah dann?
Lesen wir weiter in 1. Samuel 26,
ab Vers 2.
Da zog Saul mit 3000 Mann,
die er aus ganz Israel
ausgewählt hatte,
zur Wildnis Siph hinunter,
um David dort aufzuspüren.
Saul lagerte auf dem Hügel Hachila
gegenüber von Jeschimon
neben der Straße.
David,
der sich in der Wildnis aufhielt,
erfuhr, dass Saul in die Wildnis
gekommen war, um ihn zu suchen.
Deshalb schickte er
Kundschafter los,
die bestätigen sollten,
dass Saul wirklich gekommen war.
Später ging David an den Ort,
wo Saul sein Lager hatte,
und sah die Stelle,
wo Saul und sein Heerführer Abner,
der Sohn Ners, schliefen.
Saul schlief
innerhalb der Lagerumgrenzung,
und seine Soldaten
lagerten um ihn herum.
Da fragte David
den Hethiter Ahimelech
und Abischai, den Sohn Zerujas,
den Bruder Joabs:
„Wer geht mit mir hinunter
in Sauls Lager?“
„Ich gehe mit!“, antwortete Abischai.
Also schlichen David und Abischai
in der Nacht zu den Soldaten
und fanden Saul innerhalb
der Lagerumgrenzung schlafend.
Sein Speer steckte
neben seinem Kopf im Boden.
Abner und die Soldaten
lagen alle um ihn herum.
Abischai sagte nun zu David:
„Heute hat Gott dir
deinen Feind ausgeliefert.
Jetzt lass mich ihn bitte
mit dem Speer an den Boden spießen!
Ein Stoß reicht!
Ich brauche keinen zweiten.“
In der Höhle war Saul
zu David gekommen.
Aber dieses Mal kam David zu Saul.
An Davids Seite
war sein Neffe Abischai,
ein mutiger Krieger.
Im Mondschein
schlichen sie sich leise
durch die Reihen
von Sauls schlafenden Männern,
bis zu der Stelle, wo Saul schlief.
Jetzt war Saul zum zweiten Mal
in Davids Hand.
Abischai wollte Saul mit dem Speer
an den Boden spießen.
Für ihn war es nur logisch,
den Mann aus dem Weg zu räumen,
der so erbittert versucht hatte
sie umzubringen.
David bräuchte
überhaupt nichts zu unternehmen.
Schließlich hätte Abischai Saul
später auf dem Gewissen.
Würde David die Gelegenheit nutzen,
um seinen Feind endlich loszuwerden?
Finden wir es heraus.
Dazu lesen wir weiter,
ab 1. Samuel 26:9.
„Tu ihm nichts!“, wehrte David ab.
„Denn wer kann die Hand
gegen den Gesalbten Jehovas erheben
und unschuldig bleiben?“
Dann sagte David noch:
„So wahr Jehova lebt:
Jehova selbst wird ihn niederstrecken
oder sein Tag wird kommen
und er stirbt
oder er zieht in die Schlacht
und kommt um.
Von Jehovas Standpunkt aus gesehen
ist es für mich undenkbar,
meine Hand gegen
den Gesalbten Jehovas zu erheben!
Nimm also bitte jetzt den Speer
neben seinem Kopf
und den Wasserkrug,
und lass uns gehen!“
So nahm David den Speer
und den Wasserkrug
neben Sauls Kopf an sich
und sie machten sich davon.
Niemand sah oder bemerkte sie
und niemand wachte auf.
Alle schliefen fest,
denn Jehova hatte sie
in einen tiefen Schlaf fallen lassen.
David redete sich nicht ein,
es wäre in Ordnung,
wenn Abischai
gegen Saul vorgehen würde.
Er behielt im Sinn,
dass das Jehovas Angelegenheit war.
Auch jetzt wartete er weiter darauf,
dass Jehova
die Sache in Ordnung bringt.
David dachte darüber nach,
wie Jehova möglicherweise
für ihn aktiv werden würde.
Er raunte Abischai zu,
dass Saul vielleicht
in einer Schlacht fallen würde.
Etwas mehr als ein Jahr später
geschah genau das.
Die Jahre auf der Flucht waren
für David alles andere als einfach.
Doch er hörte nie auf,
auf Jehova zu warten.
Und er versuchte, das Beste
aus seiner Situation zu machen.
Als er zum Beispiel
im Gebiet der Philister lebte,
nutzte er die Gelegenheit,
gegen die Feinde Israels zu kämpfen,
und schützte so
die Grenzen des Landes.
Auch wir können bei Schwierigkeiten
das Beste
aus unserer Situation machen,
indem wir uns auf das konzentrieren,
was uns möglich ist –
immer im Sinn,
dass Jehova
zum bestmöglichen Zeitpunkt
für Erleichterung sorgen wird.
Schließlich wurde David König,
und er regierte 40 Jahre lang.
Gegen Ende seines Lebens
schrieb er Psalm 37.
Vielleicht hatte er beim Komponieren
die drei Begebenheiten im Sinn,
die wir besprochen haben.
Er schrieb über Geduld,
darüber, wie wichtig es ist,
auf Jehova zu warten,
und darüber, dass Jehova
seine Versprechen immer erfüllt.
Dieser Psalm
enthält wertvolle Ratschläge
und macht uns Mut.
Lasst uns zum Abschluss diese
von Gott inspirierten Worte lesen,
in Psalm 37:1-7.
Ich geb euch einen Moment,
das aufzuschlagen.
Psalm 37:1-7:
„Ärgere dich nicht
über böse Menschen,
und beneide niemanden,
der verkehrt handelt.
Wie Gras
werden sie schnell vertrocknen,
sie verdorren
wie frisches, grünes Gras.
Vertraue auf Jehova und tu Gutes.
Wohne auf der Erde und handle treu.
Hab größte Freude an Jehova
und er wird dir
deine Herzenswünsche erfüllen.
Überlass deinen Weg Jehova.
Vertraue auf ihn
und er wird für dich handeln.
Er wird dein richtiges Tun
leuchten lassen wie das Morgenlicht,
ja deine Gerechtigkeit
wie die Mittagssonne.
Schweige vor Jehova
und warte geduldig auf ihn.“
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