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Jakob – er liebte den Frieden

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Warst du schon mal
das Opfer von Unterdrückung
oder Ungerechtigkeit?
Hast du dich schon mal geärgert
über das, was jemand gesagt
oder getan hat?
Das ging uns allen schon so.
In solchen Situationen
reagieren Menschen, die Jehova
nicht kennen, oft auf eine Weise,
die mit Frieden nichts zu tun hat:
Sie rächen sich, sie kämpfen,
sie schlagen zurück.
Aber wir wissen,
dass Jehova sieht, was passiert.
Er kann Dinge richtigstellen.
Es ist weise, sich an das
zu erinnern, was Jesus sagte:
„Glücklich sind die,
die ein mildes Wesen haben.“
„Glücklich sind die,
die den Frieden fördern.“
Die Bibel beschreibt einen Mann,
der solch ein mildes Wesen hatte,
und der sich auch in stressigen
und schwierigen Situationen
immer um Frieden bemühte.
Immer wieder entschied er
sich dafür, nicht zu kämpfen,
und wählte einen Weg,
der zu Frieden führt.
Dieser Mann war Jakob.
Ein gutes Beispiel
für friedliches Verhalten
bekam Jakob von seinem Vater, Isaak.
Es gab eine Hungersnot im Land
und Isaak zog mit seiner Familie
nach Gerar.
Dort regierte Abimelech,
der König der Philister.
Lesen wir mal,
welche Probleme aufkamen
und wie Isaak damit umgegangen ist.
Schlagt mit mir 1. Mose 26 auf,
ab Vers 12.
„Isaak säte dann Samen in dem Land
und erntete in jenem Jahr
das Hundertfache von dem,
was er gesät hatte,
denn Jehova segnete ihn.
Der Mann kam zu
immer größerem Wohlstand,
bis er sehr wohlhabend war.
Schließlich hatte er
Schaf- und Rinderherden
sowie eine große Dienerschaft,
und die Philister
wurden auf ihn neidisch.
Da schütteten die Philister
alle Brunnen mit Erde zu,
die zur Zeit seines Vaters Abraham
von dessen Dienern
gegraben worden waren.
Abimelech sagte zu Isaak:
,Zieh aus unserer Nachbarschaft weg,
denn du bist viel stärker geworden,
als wir es sind.‘
Da zog Isaak weg, schlug
sein Lager im Tal von Gerar auf
und ließ sich dort nieder.
Isaak grub dann
die Brunnen wieder auf,
die zur Zeit
seines Vaters Abraham gegraben
und nach Abrahams Tod von den
Philistern zugeschüttet worden waren.
Er gab den Brunnen wieder die Namen,
die sein Vater ihnen gegeben hatte.
Als Isaaks Diener im Tal gruben,
stießen sie auf einen Brunnen
mit frischem Wasser.
Da fingen die Hirten von Gerar
mit Isaaks Hirten Streit an.
Sie behaupteten:
,Das ist unser Wasser!‘
Weil sie dort mit ihm
gestritten hatten,
nannte Isaak den Brunnen Esek.
Als sie noch einen Brunnen gruben,
kam es erneut zum Streit.
Da nannte er den Brunnen Sitna.
Später zog er von dort weg
und grub wieder einen Brunnen,
doch um diesen gab es keinen Streit.
Deshalb nannte er ihn Rehoboth
und sagte:
,Jetzt hat Jehova uns
genug Platz gegeben
und uns im Land
fruchtbar werden lassen.‘
Dann ging er von dort
nach Beerscheba.
In jener Nacht erschien ihm
Jehova und sagte:
,Ich bin der Gott
deines Vaters Abraham.
Hab keine Angst,
denn ich bin bei dir.
Ich werde dich segnen
und dir wegen meines Dieners Abraham
viele Nachkommen geben.‘“
[Bruder Sanderson:] Aus Neid
schütten die Philister alle Brunnen,
die Abraham gegraben hatte, zu.
Und Abimelech, der König,
fordert Isaak auf,
aus seiner Nachbarschaft wegzuziehen.
Jetzt muss Isaak
eine Entscheidung treffen.
Gut möglich, dass ihm
einige geraten haben zu bleiben.
Vielleicht haben sie
so was gesagt wie:
„Du hast nichts
falsch gemacht, Isaak,
und Jehova hat doch dieses Land
dir und deinen Nachkommen
zugesichert.
Wovor solltest du dich fürchten?
Du hast viele Diener, und sie
sind stärker als die Philister.
Warum rächen wir uns nicht an ihnen?
Immerhin haben sie
alle unsere Brunnen zugeschüttet.“
Eine schwierige Situation.
Was hättest du getan?
Isaak entscheidet sich
für den friedlichen Weg.
Er beschließt,
aus dem Gebiet wegzuziehen.
Und das ist nicht so einfach.
Isaak hat eine große Dienerschaft.
Er hat Schafherden und Rinderherden.
Außerdem hat er
den Boden bearbeitet und bepflanzt
und hatte einen guten Ertrag.
Doch das lässt er jetzt zurück
und zieht weg.
Doch damit sind
Isaaks Schwierigkeiten nicht vorbei.
Im Tal Gerar angekommen
graben seine Diener neue Brunnen
und finden frisches Wasser.
Aber die Hirten
aus der Gegend behaupten:
„Das ist unser Wasser!“
Also gräbt Isaak einen neuen Brunnen.
Doch wieder fangen die Hirten
der Gegend einen Streit an.
Und auch jetzt – anstatt sich
auf einen Streit einzulassen –
zieht Isaak weiter,
und endlich findet er einen Ort,
an dem er leben kann,
und zwar in Frieden.
Jakob konnte sehen,
dass das friedliche Verhalten
seines Vaters Isaak
gute Auswirkungen hatte,
und er wusste, dass Isaak
von Jehova gesegnet wurde.
Was lernen wir daraus?
Ihr Eltern, vergesst nie,
was für positive Auswirkungen
euer gutes Vorbild
auf eure Kinder haben kann.
Jakob hatte
einen Zwillingsbruder, Esau.
Esau war der Erstgeborene.
Aber Jehova sagte voraus,
dass der ältere Esau
seinem jüngeren Bruder dienen würde,
obwohl das unüblich war.
Jehova wusste,
was für Eigenschaften
die beiden entwickeln würden,
und er wusste,
dass Esau nur wenig Wertschätzung
für heilige Dinge haben würde.
Das wurde deutlich,
als Esau sein Erstgeburtsrecht
gegen ein einfaches Linsengericht
eintauschte
und das Ganze
mit einem Schwur besiegelte.
Aber damit hat er noch mehr verloren.
Als Esau sein Erstgeburtsrecht
verkaufte,
verlor er auch das Recht
auf einen besonderen prophetischen
Segen von seinem Vater.
Jahre später – Isaak ist
inzwischen alt geworden –
entscheidet er, dass es Zeit ist,
seinen Erstgeborenen zu segnen.
Möglicherweise weiß er nicht,
dass Esau sein Erstgeburtsrecht
verkauft hat.
Auf jeden Fall sagt er Esau,
dass er ihn segnen wird,
bittet ihn aber darum, vorher
aufs Feld zu gehen und Wild zu jagen,
um ihm ein gutes Gericht
zuzubereiten.
Rebekka, die Mutter der Zwillinge,
hört dieses Gespräch mit
und überredet Jakob dazu, sich
für seinen Bruder Esau auszugeben,
während dieser auf der Jagd ist.
Der Plan ist erfolgreich.
Ohne es zu wissen,
segnet Isaak Jakob.
Als Esau davon erfährt,
wird er wütend.
Lesen wir, wie es weitergeht,
ab 1. Mose 27:41.
„Esau hegte feindselige Gefühle
gegen Jakob,
weil dieser von seinem Vater
gesegnet worden war.
Er sagte sich immer wieder:
,Die Zeit der Trauer
um meinen Vater kommt näher.
Danach werde ich
meinen Bruder Jakob töten.‘
Als Rebekka berichtet wurde,
was ihr älterer Sohn Esau plante,
ließ sie sofort ihren jüngeren Sohn Jakob
zu sich kommen und sagte zu ihm:
,Pass auf!
Dein Bruder Esau hat vor,
sich an dir zu rächen,
und will dich umbringen.
Mein Sohn,
tu jetzt, was ich dir sage:
Mach dich auf und lauf weg zu
meinem Bruder Laban nach Haran.
Bleib eine Zeit lang bei ihm,
bis sich die Wut deines Bruders legt,
bis sein Zorn nachlässt
und er vergessen hat,
was du ihm angetan hast.
Ich werde dich dann
von dort holen lassen.
Warum sollte ich euch beide
an einem Tag verlieren?‘
Danach sagte Rebekka
wiederholt zu Isaak:
,Mein Leben widert mich an
wegen der Töchter von Heth.
Wenn sich Jakob jemals
eine der Töchter Heths zur Frau nimmt
wie diese Töchter des Landes,
was habe ich da noch vom Leben?‘
Da rief Isaak Jakob zu sich,
segnete ihn und wies ihn an:
,Du darfst dir keine Frau
von den Töchtern Kanaans nehmen.
Geh nach Paddan-Aram
zum Haus Bethuels,
des Vaters deiner Mutter,
und nimm dir dort
eine der Töchter Labans,
des Bruders deiner Mutter, zur Frau.
Gott, der Allmächtige, wird dich segnen
und dich fruchtbar werden lassen
und dir viele Nachkommen geben,
und aus dir wird ganz bestimmt
eine Menge von Völkern hervorgehen.
Er wird dir und deinen Nachkommen
den Segen Abrahams geben,
damit du das Land in Besitz nehmen
kannst, das Gott Abraham gegeben hat
und in dem du jetzt
als Fremder lebst.‘
Isaak schickte Jakob also weg,
und Jakob machte sich auf den Weg
nach Paddan-Aram zu Laban.
Laban war der Sohn
des Aramäers Bethuel
und der Bruder Rebekkas,
der Mutter von Jakob und Esau.“
[Bruder Sanderson:]
Jakobs Eltern fordern ihn auf,
zu seinem Onkel Laban zu reisen
und sich dort eine Frau zu suchen.
Der Hauptgrund aber ist natürlich
die Feindseligkeit Esaus.
Wir erinnern uns:
Isaak hatte ein Problem
mit den Philistern,
ein Problem, das offensichtlich
nicht friedlich gelöst werden konnte.
Und was hat Isaak getan?
Er zog weg.
Und jetzt ist Jakob
in einer ähnlichen Situation.
Sein Bruder Esau kocht vor Wut.
Also zieht Jakob weg.
Das bedeutet, sein Zuhause
und seine Familie zu verlassen,
und eine lange Reise
in ein fernes Land zu machen.
Jakob hätte sich
weigern können wegzugehen.
Er besaß ja das Erstgeburtsrecht.
Er hätte mit seinen Eltern
argumentieren können:
„Ich bin kein Kind mehr.
Ich bin 77 Jahre alt.“
Aber das hat Jakob nicht getan.
Die Bibel sagt einfach,
dass Jakob auf seinen Vater
und seine Mutter gehört hat
und aufgebrochen ist.
Was lernen wir daraus?
Wenn wir uns
in einer Situation befinden,
die nicht friedlich
gelöst werden kann,
müssen wir vielleicht nicht
in ein fremdes Land ziehen,
um unser Leben zu schützen.
Aber trotzdem kann es
in manchen Situationen
der weisere Weg sein,
einfach wegzugehen.
Sprüche 17:14 sagt:
„Einen Streit anzufangen
ist wie eine Schleuse zu öffnen.
Bevor der Streit ausbricht,
zieh dich zurück.“
Jakob ist gerade auf dem Weg
zu seinem Onkel.
Da erscheint ihm Jehova
in einem Traum
und sichert ihm seine Unterstützung
und seinen Schutz zu.
Das bedeutete aber nicht,
dass Jakob
keine Schwierigkeiten mehr hatte.
Bei seinem Onkel angekommen,
zieht Jakob in dessen Haus ein.
Einige Zeit später kommt es
erneut zu einer Situation,
in der Jakob beweist, dass er
ein Mann ist, der den Frieden liebt.
Lesen wir dazu 1. Mose 29,
ab Vers 16:
„Laban nun hatte zwei Töchter.
Der Name der älteren war Lea,
die jüngere hieß Rahel.
Leas Augen hatten jedoch
keinen Glanz, während Rahel
eine sehr hübsche,
attraktive Frau geworden war.
Jakob hatte sich in Rahel verliebt.
Deshalb sagte er:
,Ich bin bereit, dir sieben Jahre für
deine jüngere Tochter Rahel zu dienen.‘
Darauf antwortete Laban:
,Ich gebe sie besser dir
als einem anderen Mann.
Bleib bei mir.‘
Jakob diente sieben Jahre für Rahel,
doch weil er sie liebte, erschienen
sie ihm nur wie ein paar Tage.
Jakob sagte dann zu Laban:
,Die Zeit ist um.
Gib mir jetzt meine Frau, damit ich
Beziehungen mit ihr haben kann.‘
Da ließ Laban alle Leute
aus dem Ort zusammenkommen
und veranstaltete ein Fest.
Am Abend nahm er jedoch
seine Tochter Lea
und brachte sie zu Jakob,
damit er Beziehungen mit ihr hätte.
Auch gab Laban seiner Tochter Lea
seine Dienerin Silpa als Dienerin.
Am Morgen merkte Jakob,
dass es Lea war.
Da sagte er zu Laban:
,Was hast du mir angetan?
Ich habe dir doch gedient,
damit ich Rahel bekomme!
Warum hast du mich betrogen?‘
Laban antwortete:
,Bei uns hier ist es nicht üblich,
die Jüngere vor der Erstgeborenen
wegzugeben.
Feiere die Woche mit dieser Frau.
Danach bekommst du auch die andere,
wenn du mir noch einmal
sieben Jahre dienst.‘
Jakob tat das und feierte
die Woche mit dieser Frau.
Dann gab Laban ihm
seine Tochter Rahel zur Frau.
Außerdem gab Laban
seiner Tochter Rahel
seine Dienerin Bilha als Dienerin.“
[Bruder Sanderson:]
Jakob ist zu Recht verärgert.
Er hatte mit Laban vereinbart,
sieben Jahre für ihn zu arbeiten,
um Rahel zu heiraten.
Nach den sieben Jahren
wird eine Hochzeit geplant.
Aber die verschleierte Frau,
die in sein Zelt gebracht wird,
ist nicht Rahel, es ist Lea.
Stell dir vor, wie geschockt
Jakob gewesen sein muss!
Anstatt den Betrug zuzugeben,
rechtfertigt sich Laban.
Was geht Jakob wohl durch den Sinn?
Denkt er darüber nach,
dass womöglich Jehova
dahintersteckt,
weil Jakobs Nachkommen ja
so zahlreich werden sollen
wie die Staubkörnchen auf der Erde?
Wir wissen es nicht.
Letztendlich hat er mit Lea sechs
Söhne, darunter auch Levi und Juda –
Familienoberhäupter der zwei
angesehensten Stämme Israels.
Jakob konnte das natürlich
im Voraus nicht wissen.
Aber, Jakob war ein Friedensstifter.
Er hielt zu Lea und akzeptierte
Labans unverschämte Forderung,
noch mal sieben Jahre zu arbeiten,
für Rahel.
Was lernen wir daraus?
Es ist enttäuschend, wenn andere
sich nicht an Absprachen halten.
Aber können wir – so wie Jakob –
unser Herz dazu bewegen zu vergeben
und einen Weg finden,
den Frieden zu bewahren?
Für Lea und Rahel arbeitet Jakob
14 Jahre lang für Laban.
Und er arbeitet
sechs weitere Jahre für Laban,
um eine eigene Herde zu bekommen.
Dann, auf Jehovas Anweisung hin,
nimmt er seine Familie
und alle seine Tiere
und macht sich, ohne Laban zu
informieren, auf den Weg nach Hause.
Als Laban davon erfährt,
ist er wütend.
Er verfolgt ihn und holt ihn ein.
Eine gefährliche Situation,
die leicht eskalieren könnte!
Stell dir vor,
wie das gewesen sein muss:
Jakob ist in einer Berggegend
angekommen.
Vielleicht ist es früh am Morgen,
und es ist noch frisch.
Da sind die Geräusche
und die Gerüche von den Tieren:
Schafe, Esel, Kamele.
Es sind viele Tiere.
Die Diener versorgen sie
und machen sie bereit für die Reise.
Aber dann gibt es Schreie im Lager –
Laban ist da,
und er ist nicht allein.
Bei ihm sind starke Männer.
Sie kommen angaloppiert
und steigen von ihren Kamelen ab.
Das ist kein Freundschaftsbesuch.
Labans Männer warten nur
auf seine Befehle.
Auch Jakobs Männer versammeln sich.
Alle richten ihren Blick gespannt
auf Jakob und Laban.
In der Nacht zuvor hat Jehova Laban
in einem Traum gewarnt:
„Pass auf, was du zu Jakob sagst.“
Trotzdem ist Laban
wütend und aggressiv.
Laban wirft Jakob zwei Dinge vor.
Als Erstes sagt er:
„Warum hast du mich überlistet
und meine Töchter wie mit dem Schwert
Gefangene weggeschleppt?
Du hast dich heimlich davongemacht,
du hast mich überlistet
und mir nichts gesagt.“
Jakob hat darauf eine klare Antwort.
Er sagt: „Ich hatte Angst …
Ich dachte, du würdest mir
deine Töchter mit Gewalt wegnehmen.“
Laban wirft Jakob außerdem vor,
dass er ihm seine Hausgötter
gestohlen hätte.
Tatsächlich hat Rahel
die Hausgötter gestohlen,
aber Jakob
weiß überhaupt nichts davon.
Alles wird durchsucht, aber
die Götter werden nicht gefunden.
Jetzt fängt Jakob an,
sich zu verteidigen.
Lesen wir in dem Bericht weiter,
ab 1. Mose 31:36:
„Jakob wurde wütend
und fing an, Laban zu kritisieren.
Er sagte zu ihm:
,Was hab ich verbrochen?
Wegen welcher Sünde
bist du so hinter mir her?
Du hast jetzt
alle meine Sachen durchsucht.
Was hast du gefunden,
das zu deinem Haus gehört?
Leg es hier vor meine
und deine Brüder hin
und lass sie
zwischen uns beiden entscheiden.
In den 20 Jahren,
die ich bei dir gewesen bin,
hatten deine Schafe
und deine Ziegen keine Fehlgeburten,
und ich habe nie einen Schafbock
von deiner Herde gegessen.
Wenn eins deiner Tiere
von Raubtieren gerissen wurde,
habe ich es nicht zu dir gebracht,
sondern den Verlust selbst getragen.
Ob ein Tier tagsüber
oder nachts gestohlen wurde,
ich musste es dir immer ersetzen.
Am Tag litt ich unter der Hitze,
in der Nacht unter der Kälte,
und oft tat ich kein Auge zu.
Insgesamt war ich 20 Jahre
in deinem Haus:
14 Jahre habe ich dir
für deine beiden Töchter gedient
und 6 Jahre für deine Herde.
Dabei hast du meinen Lohn
zehnmal geändert.
Wenn der Gott meines Vaters,
der Gott Abrahams
und der Gott,
vor dem Isaak Ehrfurcht hat,
nicht auf meiner Seite gewesen wäre,
hättest du mich jetzt
mit leeren Händen fortgeschickt.
Gott hat meine schwierige Lage
gesehen
und wie hart ich
mit meinen Händen gearbeitet habe.
Deswegen hat er dich
gestern Nacht zurechtgewiesen.‘
Laban gab Jakob zur Antwort:
,Das sind meine Töchter, das sind
meine Kinder und das ist meine Herde.
Alles, was du siehst,
gehört mir und meinen Töchtern.
Wie könnte ich ihnen
und ihren Kindern heute etwas antun?
Komm jetzt, du und ich,
wir schließen einen Bund,
und er soll als Zeuge
zwischen uns dienen.‘
Jakob nahm einen Stein
und stellte ihn als Gedenkstein auf.
Dann sagte Jakob zu seinen Brüdern:
,Sammelt Steine!‘
Da holten sie Steine
und legten sie auf einen Haufen.
Danach aßen sie
dort auf dem Steinhaufen.
Laban nannte ihn Jegar-Sahadutha,
Jakob dagegen nannte ihn Galed.
Laban sagte dann:
,Dieser Steinhaufen ist heute
ein Zeuge zwischen mir und dir.‘
Deshalb bekam er den Namen Galed
und Wachtturm, denn er sagte:
,Jehova soll zwischen mir
und dir Wache halten,
wenn wir uns nicht mehr
im Blick haben.
Wenn du meine Töchter
schlecht behandelst
und anfängst, dir noch andere Frauen
zu nehmen – denk daran:
Gott ist Zeuge zwischen mir und dir,
auch wenn kein Mensch bei uns ist.‘
Weiter sagte Laban zu Jakob:
,Hier ist der Steinhaufen,
und hier ist der Gedenkstein,
den ich zwischen mir
und dir aufgestellt habe.
Dieser Steinhaufen ist Zeuge
und der Gedenkstein bezeugt,
dass ich nicht an diesem Steinhaufen
vorbeigehen werde,
um dir zu schaden,
und du nicht an diesem Steinhaufen
und diesem Gedenkstein
vorbeigehen wirst, um mir zu schaden.
Der Gott Abrahams
und der Gott Nahors,
der Gott ihres Vaters,
soll unser Richter sein.‘
Jakob schwor bei dem Gott, vor dem
sein Vater Isaak Ehrfurcht hatte.
Danach opferte Jakob in den Bergen
und lud seine Brüder ein,
mit ihm Brot zu essen.
Da aßen sie und übernachteten dort.
Laban stand früh am Morgen auf,
küsste seine Enkel
und seine Töchter und segnete sie.
Anschließend machte er sich
auf den Heimweg.“
Jakob hat Laban treu gedient,
20 Jahre lang,
und das, obwohl Laban
ihn betrogen und ausgenutzt hat.
Laban ignoriert das.
Ganz dreist behauptet er sogar noch,
dass er der rechtmäßige Besitzer ist
von allem, was Jakob mitgenommen hat.
Laban schlägt dann vor,
dass die beiden
einen Friedensbund schließen
und sich gegenseitig versichern,
dass keine Familie
der anderen schaden würde.
Das macht Laban nicht,
weil er den Frieden liebt.
Vielleicht geht es eher darum
sicherzustellen, dass Jakob
nicht nach Labans Tod
mit dessen Hausgöttern
zurückkehrt,
um seine Söhne
um ihr Erbe zu bringen.
Wie auch immer – Jakob stimmt zu.
Alle können sich entspannen.
Es würde nicht zum Kampf kommen.
Sie errichten einen Gedenkstein,
der sie für immer
an diese Abmachung erinnern soll.
Obwohl er viele Jahre
unterdrückt wurde,
willigt Jakob
in diesen Friedensbund ein.
Und dabei hegt er keinen Groll
und will sich auch nicht rächen.
Dieses Problem hat Jakob überstanden.
Aber jetzt wartet schon
das nächste auf ihn.
Jakob sendet Boten zu seinem Bruder.
Sie sollen sagen,
dass Jakob zurückkehrt
und Esau um seine Gunst bitten.
Die Boten kommen zurück
und überbringen Jakob die Nachricht,
dass Esau auf dem Weg zu ihm ist –
zusammen mit 400 Männern.
Oh Mann!
Ist Esau immer noch wütend?
Verständlicherweise
macht sich Jakob Sorgen.
Er möchte nicht
mit seinem Bruder kämpfen.
Wie geht er mit dieser Situation um?
Bitte lest mit mir ab 1. Mose 32:13.
„Jakob verbrachte dort die Nacht.
Dann nahm er etwas von seinem Besitz
als Geschenk für seinen Bruder Esau:
200 Ziegen, 20 Ziegenböcke,
200 Schafe, 20 Schafböcke,
30 Kamele, die ihre Jungen säugten,
40 Kühe, 10 Stiere,
20 Eselinnen
und 10 ausgewachsene Eselhengste.
Er übergab seinen Dienern
eine Herde nach der anderen
und sagte zu ihnen:
,Zieht vor mir hinüber
und lasst zwischen den Herden
jeweils einen Abstand.‘
Außerdem wies er den ersten an:
,Falls dir mein Bruder Esau begegnet
und dich fragt:
„Zu wem gehörst du?
Wohin gehst du?
Wem gehören die Tiere da vor dir?“,
dann antworte ihm:
„Deinem Diener Jakob.
Sie sind ein Geschenk
für meinen Herrn Esau.
Und Jakob selbst
kommt hinter uns her.“‘
Auch dem zweiten Diener,
dem dritten und den anderen Dienern,
die den Herden folgten,
gab Jakob die Anweisung:
,Sagt das zu Esau,
wenn ihr auf ihn trefft.
Sagt ihm auch:
„Dein Diener Jakob ist hinter uns.“‘
Jakob dachte nämlich bei sich:
Wenn ich ihm ein Geschenk
vorausschicke
und ihn dadurch friedlich stimme,
wird er mich nachher,
wenn ich ihn selbst sehe,
vielleicht freundlich empfangen.“
[Bruder Sanderson:]
Jakob wünscht sich Frieden
zwischen sich und seinem Bruder.
Um das zu erreichen, schickt er ihm
ein großzügiges Geschenk:
Hunderte von Tieren.
Wollte Jakob seinem Bruder
aus dem Weg gehen?
War er einfach zu feige?
Auf keinen Fall!
Kurz bevor die beiden
aufeinandertreffen,
ringt Jakob bis zum Morgengrauen
mit einem Engel,
damit dieser ihm
den Segen Jehovas zusichert.
Schauen wir uns jetzt an
was passiert,
als die beiden Brüder
aufeinandertreffen.
Bitte lest mit mir
1. Mose 33, ab Vers 1.
„Als Jakob aufblickte und Esau
mit 400 Männern kommen sah,
verteilte er die Kinder auf Lea,
Rahel und die beiden Dienerinnen.
Er stellte die Dienerinnen
mit ihren Kindern vorn hin,
dann kamen Lea und ihre Kinder
und dahinter Rahel und Joseph.
Er selbst ging voraus, und während
er sich seinem Bruder näherte,
verbeugte er sich
siebenmal bis zur Erde.
Esau kam ihm entgegengelaufen,
umarmte und küsste ihn,
und sie brachen in Tränen aus.
Als er aufsah
und sein Blick auf die Frauen
und die Kinder fiel, fragte er:
,Wen hast du da bei dir?‘
Jakob antwortete:
,Das sind die Kinder,
die Gott mir, deinem Diener,
in seiner Güte geschenkt hat.‘
Darauf kamen die Dienerinnen
mit ihren Kindern näher
und verbeugten sich.
Dann kamen auch Lea
und ihre Kinder und verbeugten sich.
Schließlich trat Joseph mit Rahel
näher und sie verbeugten sich.
Esau fragte:
,Was hast du mit den Leuten und den
Tieren vor, denen ich begegnet bin?‘
Jakob erklärte:
,Ich wollte dich damit
freundlich stimmen, mein Herr.‘
Da sagte Esau:
,Ich besitze sehr viel, mein Bruder.
Behalte, was dir gehört.‘
Jakob wehrte jedoch ab:
,Nein, bitte.
Wenn ich in deiner Gunst stehe,
dann nimm mein Geschenk von mir an.
Ich habe es mitgebracht,
damit ich dein Gesicht sehen kann.
Und als ich dein Gesicht
gesehen habe, war es,
als hätte ich Gottes Gesicht gesehen,
denn du hast mich
wohlwollend empfangen.
Nimm bitte das Geschenk,
das man dir gebracht hat.
Gott war so gut zu mir,
und ich habe alles, was ich brauche.‘
Jakob drängte ihn so lange,
bis er es annahm.“
Was für ein schönes Ergebnis!
Statt einer gewalttätigen
Konfrontation
gibt es ein glückliches Wiedersehen.
Die beiden brechen in Tränen aus
und umarmen sich.
Und wieder ist Jakob
der Friedensstifter.
Warum kann man das sagen?
Er hat gebetet und entsprechend
seiner Gebete gehandelt:
Er machte Geschenke;
er hat seinem Bruder Respekt gezeigt,
indem er ihn Herr nannte und
sich siebenmal vor ihm verbeugte.
Was lernen wir daraus?
Zeigt dieser Bericht
nicht sehr schön,
zu was wir alles bereit sein sollten,
um den Frieden mit unseren Brüdern
und Schwestern zu bewahren?
Von Jakob lernen wir so viel darüber,
was es heißt,
nach Frieden zu streben.
Als er zu Hause von seinem Bruder
bedroht wurde, zog er weg.
Als er von Laban bezüglich Rahel
und Lea getäuscht wurde,
war er nachgiebig.
Als Laban ihn verfolgte
und ihm Vorwürfe machte,
willigte er
in einen Friedensbund ein.
Und als er auf Esau traf,
machte er ihm ein Geschenk.
Und vergessen wir nicht:
In keiner dieser Situationen
war Jakob der,
der sich hätte entschuldigen müssen.
Sein ganzes Leben lang
liebte Jakob den Frieden.
Er verließ sich auf Jehova,
und Jehova segnete ihn.
Jehova hat Jakob nie vergessen
und auch nicht, wie er im Umgang
mit anderen nach Frieden strebte.
Wenn wir auch so handeln,
wenn wir nach Frieden streben –
trotz Ungerechtigkeit,
trotz Verfolgung,
in kleinen Dingen
wie auch in großen Dingen –,
wird Jehova auch uns nicht vergessen.
Jehova wird uns reich segnen,
wenn wir den Frieden lieben,
so wie Jakob den Frieden liebte.