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JW Broadcasting Dezember 2025: 158. Gilead-Abschlussfeier

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Willkommen bei JW Broadcasting®!
Am 13. September 2025 gingen
für die 158. Klasse der Gileadschule
5 Monate intensiver Schulung zu Ende.
Der Tag der Abschlussfeier
ist oft ein Wechselbad der Gefühle:
Erleichterung, weil man die Schule
erfolgreich abgeschlossen hat;
Freude, weil man den Tag mit Familie
und Freunden erleben kann,
und vielleicht –
vielleicht auch Anspannung, weil man
nicht weiß, was als Nächstes kommt.
Hören wir uns jetzt
einige der stärkenden Vorträge an,
die für die Klasse gehalten wurden.
Die wertvollen Gedanken
in dieser Abschlussfeier
werden euch garantiert guttun.
Ich freue mich sehr,
euch alle willkommen zu heißen
bei der Abschlussfeier
der 158. Klasse
der Wachtturm-Bibelschule Gilead.
Ich möchte mit euch,
ihr lieben Schüler der 158. Klasse –
mit euch 52 Schülern –
gern über das Thema sprechen
„Seid weiter das Salz der Erde“.
Wenn ihr mal Matthäus 5:13 aufschlagt,
da sagt Jesus diese Worte.
Matthäus 5:13, nur der erste Teil.
Er sagt hier:
„Ihr seid das Salz der Erde.“
Jesu Worte hier sind
Teil seiner einzigartigen Bergpredigt.
Und da war natürlich
diese große Menschenmenge,
die viel aus der Bergpredigt
mitnehmen konnte.
Aber an wen hat Jesus diese Worte
insbesondere gerichtet?
Er sagte das zu seinen Jüngern
und ganz besonders
in erster Linie zu den 12 Aposteln.
Er hatte sie gerade erst ausgewählt
und zweifellos saßen sie
in seiner unmittelbaren Nähe.
Sie mussten
ganz besonders geschult werden,
damit sie
gute Vorbilder werden würden
und führend vorangehen könnten.
Jesu Worte
„Ihr seid das Salz der Erde“
waren also an die Jünger gerichtet,
speziell an die Apostel.
Und ganz sicher treffen sie
auch auf euch zu, ihr lieben Schüler.
Und darum soll es jetzt
in diesem Vortrag gehen.
Es ist interessant, dass Jesus hier
keinen Vergleich gebrauchte,
er hat nicht gesagt:
„Ihr seid wie Salz“.
Nein, er hat eine Metapher gebraucht:
„Ihr seid ... Salz.“
Jesus hat über ihre
Identität gesprochen,
nicht über eine Ähnlichkeit.
Was hatte Jesus im Sinn,
als er diese Metapher gebrauchte?
Er wollte sagen,
dass seine Jünger eine Wirkung
auf ihre Mitmenschen hätten,
und zwar eine ähnliche Wirkung
wie Salz.
An welche Wirkung hat er gedacht?
Sehen wir uns 3 Punkte an,
die Jesus vermutlich im Sinn hatte,
als er diese Metapher gebrauchte.
Und dabei werden wir sehen,
dass ihr lieben Schüler
genau wie Salz seid.
Was diese 3 Punkte betrifft,
schlagen wir als Erstes
Kolosser, Kapitel 4, auf.
Und mit Sicherheit
war das eine Sache,
die Jesus im Sinn hatte –
Kapitel 4:6:
„Eure Worte sollen immer
freundlich sein, mit Salz gewürzt.
Dann wisst ihr,
wie ihr jedem antworten sollt.“
Um welche Eigenschaft von Salz
geht es hier?
Es ist ein Würzmittel,
es verleiht mehr Geschmack.
Durch Salz wird dein Essen
noch aromatischer,
es schmeckt einfach besser.
Und das trifft ganz sicher auch
auf euch zu,
ihr lieben Schüler,
eure Worte, eure Taten.
Ganz besonders jetzt,
wo ihr auf der Gileadschule
so viel gelernt habt,
da werdet ihr Worte verwenden,
die freundlich sind,
die angenehm sind, gut schmecken,
sowohl in den Versammlungen
als auch in den Bethelfamilien,
in denen ihr dienen werdet.
Ihr werdet eure Worte
nicht mit Pfeffer würzen.
In der Bibel steht ja nicht
„mit Pfeffer gewürzt“.
Da steht nicht schwarzer Pfeffer,
Cayennepfeffer, Jalapeño,
Habanero, sondern Salz.
Ihr bringt nicht Schärfe,
sondern seid angenehm,
wenn es darum geht, wie ihr redet –
zum Beispiel in euren Vorträgen
oder auch bei euren Kommentaren,
die ihr in den Zusammenkünften gebt,
in Gesprächen.
Ihr werdet das Bethel
und die Versammlung,
wo ihr hingeschickt werdet,
angenehmer machen.
Sprechen wir jetzt über eine
zweite Eigenschaft von Salz.
Wir lesen das jetzt nicht,
aber Hesekiel 16:4 erwähnt etwas,
das in biblischen Zeiten üblich war,
nämlich dass neugeborene Babys
mit Salz abgerieben wurden.
Vielleicht wusstet ihr,
dass man das damals
mit neugeborenen Babys gemacht hat?
Aber warum? Ein Grund dafür ist,
dass Salz antibakteriell wirkt,
es tötet Krankheitserreger ab.
Auch heute noch
gurgeln viele Menschen,
die Halsschmerzen haben,
mit Salzwasser.
Das tötet Krankheitserreger
und hilft gegen die Entzündung.
Viele waschen auch ihr Gemüse
mit Salzwasser ab,
damit das Gemüse frei von Keimen ist.
Salz tötet oder stoppt Bakterien
und andere Krankheitserreger.
Ja, ihr lieben Schüler,
vermutlich habt ihr euch noch nie
als eine Art
Desinfektionsmittel gesehen,
dass ihr Keime töten könnt.
Aber im übertragenen Sinn
trifft das zu.
Genau das tut ihr!
Nur mal als Beispiel:
In dem Bethel oder der Versammlung,
wo ihr seid,
fängt jemand an,
über einen anderen zu lästern –
das ist eine Art Krankheitserreger.
Und den könnt ihr jetzt abtöten.
Ihr wechselt das Thema,
ihr verteidigt den Bruder,
ihr tut irgendetwas,
um gegen den
Krankheitserreger vorzugehen.
Stellen wir uns vor,
die Person sagt so etwas wie:
„Also dieser Älteste,
der überzieht bei seinen Aufgaben
doch jedes Mal.“
Und dann sagt ihr so was wie:
„Also das weiß ich jetzt nicht,
aber man muss ihn doch einfach
lieb haben, oder?
Er ist so freundlich und lieb
und er gibt wirklich alles
für die Brüder.
Da kann man doch gar nicht anders,
als ihn lieb zu haben, oder?“
Den Krankheitserreger
habt ihr abgetötet.
Ihr seid ein echtes
Desinfektionsmittel.
Und das seid ihr auch
im Predigtdienstgebiet.
Ihr tötet Krankheitserreger
wie die Dreieinigkeit, die Höllenlehre,
die Unsterblichkeit der Seele
und andere falsche Lehren.
Das tötet ihr alles ab.
Gehen wir auf
die dritte Eigenschaft von Salz ein,
an die Jesus wahrscheinlich dachte.
3. Mose, Kapitel 2, und da
schauen wir uns den Vers 13 an.
Hier heißt es:
„Jedes Getreideopfer
soll mit Salz gewürzt werden.
Das Salz des Bundes deines Gottes
darf bei keinem
deiner Getreideopfer fehlen.
Du sollst zusammen mit jeder
Opfergabe auch Salz opfern.“
Im Gesetz von Moses
war vorgeschrieben, dass jedes Opfer,
das Jehova
auf dem Altar dargebracht wurde,
mit Salz gewürzt sein musste.
Und damit das möglich war –
so erklären es
jüdische Geschichtsschreiber –
gab es einen großen Haufen Salz
neben der Rampe zum Altar.
Und es gab einen
großen Lagerraum im Tempelgebiet,
der als Salzkammer bekannt war.
Und dort wurden
große Mengen an Salz gelagert,
damit man Jehovas Anforderungen
erfüllen konnte.
Aber da stellt sich jetzt vielleicht
die Frage:
Warum gab Jehova dieses Gebot?
Der Wachtturm hat dazu erklärt:
„Das geschah nicht,
um den Geschmack der Opfer
zu verbessern,
sondern wahrscheinlich,
weil das Salz das Freisein
von Verderbtheit und Verfall darstellte.“
Und das ist doch passend.
Unser dritter Punkt:
Salz ist ein Konservierungsmittel.
Es verhindert, dass etwas verfällt,
verdirbt, schlecht wird.
Man kann zum Beispiel Fleisch
für lange Zeit haltbar machen –
und das ohne Kühlung –,
wenn man es mit Salz behandelt.
Fleisch wird sehr lange haltbar
durch Salz.
Es ist ein Konservierungsmittel.
Und auch ihr könnt dort,
wo ihr dienen werdet,
im übertragenen Sinn
ein Konservierungsmittel sein.
Wir sind zuversichtlich,
dass ihr das sein werdet.
Wenn ihr zum Beispiel
ein Bibelstudium anfangt
mit jemandem,
der raucht und seiner Lunge
und seinem Herzen
damit Schaden zufügt;
jemand, der drogenabhängig ist
und sein Gehirn schädigt;
jemand, der trinkt
und seine Leber schädigt;
jemand, der unmoralisch lebt
und damit in Gefahr steht,
sich mit allen möglichen
Krankheiten anzustecken.
Jetzt fängst du an,
mit ihm zu studieren,
und mit Jehovas Hilfe
kann er mit diesen schlechten
Gewohnheiten aufhören
und dieser Prozess des Verfalls
wird aufgehalten.
Und oftmals wird dieser
Verfallsprozess nicht nur aufgehalten,
sondern es kommt sogar
zu einer Art Wiederherstellung.
Der Sinn und auch der Körper
regenerieren sich
und ihr bringt ihm dann
die Wahrheit näher.
Er baut ein Verhältnis zu Jehova auf
und so helft ihr,
dieses Leben zu erhalten,
bis in alle Ewigkeit.
Ihr seid also wirklich
ein Konservierungsmittel
für euer Predigtdienstgebiet.
Oder in der Bethelfamilie:
jemand bewegt sich
in eine falsche Richtung
und das könnte schlimme Folgen
für seinen Glauben haben.
Aber weil ihr reife Christen seid,
versucht ihr,
den Betreffenden „im Geist der Milde
wieder auf den richtigen Weg
zu bringen“.
Dadurch könnt ihr
ein Leben erhalten,
das vielleicht
verloren gegangen wäre.
Das waren nur einige Beispiele dafür,
wie ihr als Konservierungsmittel
wirken könnt.
Wie wir gesehen haben,
hat Salz viele gute Eigenschaften.
Man kann damit zum Beispiel
etwas würzen,
etwas desinfizieren
oder etwas konservieren.
In dieser Metapher
steckt wirklich viel drin.
Wenn man drüber nachdenkt,
ist es auch ein Kompliment.
Und genau so meinen wir das auch.
Es ist ein Kompliment
an euch Schüler:
„Ihr seid das Salz der Erde.“
Aber zusammen mit dem Kompliment
hat Jesus auch
eine Warnung ausgesprochen.
Wir finden sie im selben Vers
in Matthäus, Kapitel 5.
Lesen wir einmal
den kompletten Vers:
Matthäus 5:13.
Jesus sagt:
„Ihr seid das Salz der Erde.
Doch wenn das Salz
seine Kraft verliert,
wie soll seine Wirkung dann
wiederhergestellt werden?
Man kann es
zu nichts mehr gebrauchen,
sondern nur noch wegwerfen,
damit es von den Menschen
zertreten wird.“
Salz kann also verunreinigt werden.
Es könnte zum Beispiel
seinen Geschmack verlieren
und damit unbrauchbar werden,
weil man es mit etwas anderem
vermischt, es verfälscht.
Das könnte auch uns passieren.
Wir müssen sozusagen salzig bleiben.
Unser Salz darf die Kraft
nicht verlieren.
Wie könnt ihr das schaffen?
Indem ihr all die wunderschönen,
wertvollen Dinge anwendet,
die ihr hier gelernt habt.
Dann bleibt ihr
im übertragenen Sinn salzig.
Jetzt kommen wir zu einem Teil,
den wir wirklich
lieb gewonnen haben
in den letzten Jahren.
Es geht um die Inside Story.
Schenken wir jetzt Bruder Joel Kelly
unsere Aufmerksamkeit.
Er ist einer unserer lieben
Gileadlehrer
und er führt uns dieses Mal
durch das Programm der Inside Story.
Herzlich willkommen zu
einer neuen Folge der Inside Story.
In Jesaja 64:8 beschreibt Jehova
sich selbst als unser Töpfer
und wir werden als Ton bezeichnet.
So wie Ton geformt werden muss,
formt Jehova auch uns.
Solange wir bereit sind,
uns formen zu lassen,
kann Jehova uns
zu allem werden lassen,
was nötig ist,
um seinen Willen auszuführen.
Sehen wir uns an,
wie Jehova das bei 5 Schülern
der 158. Gilead-Klasse gemacht hat.
Achten wir
bei ihren Erfahrungen darauf,
was wir über Jehovas Eigenschaften
lernen können,
und darauf, wie er sie in
ihrem Dienst für ihn begleitet hat.
Begrüßen wir als Erstes
Mark und Melissa Gratrix
aus dem Zweigbüro in Großbritannien.
Vielen Dank, dass ihr heute bereit
seid, etwas von euch zu erzählen.
– Sehr gern.
– Wir wissen ja schon,
dass ihr aus Großbritannien seid.
Aber seid ihr beide auch Briten?
– Ja, ich komme aus der Nähe von 
Manchester im Norden Englands.
– Nein, ich bin aus den USA,
aus Detroit in Michigan.
– Zwischen euch lag also
ein ganzer Ozean.
Wie habt ihr euch da kennengelernt?
– Ich war als Delegierter auf
einem internationalen Kongress
in der Nähe von Melissas Heimat.
Da haben wir uns getroffen, 1998.
Aber es hat noch mal 7 Jahre gedauert,
bis wir dann geheiratet haben.
– Okay, und wie war das?
Hattet ihr damals schon
ein enges Verhältnis zu Jehova?
– Ich hatte liebevolle Eltern,
sie haben mich gut erzogen.
Aber trotzdem habe ich
nicht viel für Jehova gemacht.
Schon als ich noch ganz klein war,
wollte ich Modedesignerin werden
und darauf habe ich hingearbeitet.
Ich war 4 Jahre auf dem College.
Ich hab meinen Abschluss
als Modedesignerin gemacht
und danach habe ich auch
in dem Bereich gearbeitet.
Aber das alles hat mir
natürlich nicht geholfen,
gute Eigenschaften zu entwickeln.
Ich wollte viel Geld verdienen.
Ich habe nicht immer
gute Entscheidungen getroffen,
wenn es um meinen Umgang ging.
Und auch, was ich 
in meiner Freizeit gemacht habe,
war nicht immer gut für mich.
Bei all dem
habe ich nicht an Jehova gedacht.
– Und bei dir, Mark?
– Bei mir war es ähnlich.
Ich hab auch nicht immer
die besten Entscheidungen getroffen.
Ich habe die Wahrheit
durch meine Mutter kennengelernt
und mit 13 habe ich mich
taufen lassen.
Aber kurz danach habe ich schon
ein Doppelleben geführt.
Und mit den Jahren
bin ich immer tiefer reingerutscht.
Und das, obwohl ich gute Vorbilder
in meiner Familie hatte.
Ich hatte tolle Freunde, die sich
bis heute für Jehova einsetzen.
Aber eigentlich wusste nur Jehova,
was ich wirklich gemacht habe,
wie ich meine Zeit verbracht habe
und mit wem.
Und dass ich vorgegeben habe,
jemand zu sein,
der ich in Wirklichkeit
gar nicht war.
– Vielen Dank,
dass ihr uns das erzählt habt.
Es ist ja gar nicht so leicht,
offen über so etwas zu sprechen.
Aber dann hat sich ja
irgendwas verändert, oder?
– Tatsächlich hat mir
das Beispiel meines Vaters geholfen.
Obwohl er kein Zeuge Jehovas war,
war er ein gutes Vorbild
als Ehemann und als Vater.
Als ich Melissa kennengelernt habe,
habe ich mir gedacht:
„So ein Ehemann will ich auch sein.“
Wir hatten zwar eine Fernbeziehung,
aber wir haben sofort angefangen,
zusammen zu studieren,
über’s Telefon.
Und das war das erste Mal,
dass ich aus dem richtigen Grund
etwas für meinen Glauben
gemacht habe.
Es hat sich so angefühlt,
als würde meine Freundschaft
mit Jehova wieder aufleben.
Und erst dann habe ich verstanden,
wie sehr ich Jehova
in den letzten Jahren wehgetan hatte.
– Mir ging es genauso.
Als wir geheiratet haben, habe ich
mit dem Pionierdienst angefangen.
Aber ich habe gemerkt, dass da noch
etwas in meiner Vergangenheit war,
was mein Gewissen belastet hat.
Wir haben uns gemeinsam entschieden,
mit den Ältesten zu sprechen.
Das war genau das Richtige,
um unser Verhältnis zu Jehova
wieder in Ordnung zu bringen.
– Es ist schön zu sehen,
wie gut sich ein tiefes Bibelstudium
auf unser Gewissen 
und unseren Glauben auswirken kann.
Wie ging es dann weiter?
– Wir haben uns endlich so gefühlt,
wie man sich fühlen sollte,
wenn man Jehova dient.
Wir wollten uns für alles zur
Verfügung stellen, was möglich war.
Zum Beispiel für Gilead –
als man sich als Pionier
noch bewerben konnte.
Wir haben uns auch fürs LDC beworben
und fürs Bethel.
Es war so schön,
sich zur Verfügung zu stellen,
aber wir haben überhaupt keine
Rückmeldung bekommen.
– Okay.
– Aber letztlich haben uns dann
gute Freunde auf die Idee gebracht,
uns dort einzusetzen,
wo mehr Bedarf besteht.
Und das war in Nicaragua.
– Wie war es für euch in Nicaragua?
– Ja, ich habe ein Foto mitgebracht.
Da sieht man uns, wie wir
im Predigtdienst unterwegs sind.
Es war so schön da.
Die Menschen waren echt freundlich,
viele haben Interesse gezeigt
und wir hatten viele Bibelstudien.
Wir haben es geliebt.
Es war so ein schönes Jahr.
– Wir waren die meiste Zeit
mit unseren Fahrrädern unterwegs.
– Ja, man sieht’s.
– Wir konnten nicht an den Häusern
der Brüder und Schwestern vorbeigehen,
ohne dass sie uns
zum Essen eingeladen haben.
In der Zeit haben wir so viel
von ihnen gelernt.
Sie hatten nicht viel,
waren aber immer gastfreundlich.
– Wenn ich mir
das Foto so anschaue –
man kann so richtig sehen,
wie viel Freude ihr hattet.
Ihr seht beide total glücklich aus.
Das zeigt, wie schön es ist,
dort zu dienen, wo mehr Bedarf ist.
Vielen Dank.
Von Nicaragua aus ging es dann 
irgendwann für euch
nach Großbritannien ins Bethel.
Was macht ihr dort?
In welchen Abteilungen
seid ihr beide jetzt eingesetzt?
– Ich bin in der Rechtsabteilung
und helfe Sondervollzeitdienern,
wenn es um ihre Visaanträge geht.
So ein Prozess kann manchmal
ganz schön lange dauern.
Aber es ist so schön zu sehen,
dass Jehova die ganze Zeit dabei ist
und alle Hindernisse
aus dem Weg räumt.
– Das ist schön zu hören.
Und du, Mark?
– Ich bin in der
Öffentlichkeitsarbeit tätig.
Wir versuchen zum Beispiel, Personen
aus den Medien, der Politik
oder dem Bildungswesen
korrekte Informationen 
über Jehovas Zeugen zu vermitteln.
– Da kann man sich leicht
überfordert fühlen, oder?
– Ja, so habe ich mich
auch wirklich gefühlt.
Ich war so erschrocken,
als ich die Zuteilung bekommen hab.
Ich erinnere mich noch an eine Nacht,
wo ich nicht schlafen konnte,
weil ich so Angst hatte
vor dieser Zuteilung.
Ich bin ins Wohnzimmer gegangen
und hab 2. Mose gelesen,
Kapitel 3 und 4,
weil ich an Moses denken musste.
Er musste zu dem Pharao gehen.
Also hatte er eigentlich auch eine
Zuteilung in der Öffentlichkeitsarbeit.
Ja, aber jedes Mal, wenn Moses
Jehova gesagt hat,
dass er sich ungeeignet fühlt,
hat Jehova ihm versichert,
dass er ihn zu allem
werden lassen kann, was nötig ist.
Und diese Erfahrung 
haben wir in der Abteilung
auch schon so häufig gemacht.
Jedes Mal, wenn wir uns überfordert
gefühlt haben oder dachten,
wir hätten zu wenig Erfahrung,
hat Jehova das ausgeglichen.
Das hat unseren Glauben so gestärkt.
– Und es ist auch glaubensstärkend
zu sehen, wie Jehova euch gebraucht.
Wenn man daran denkt,
wie ihr damals angefangen habt,
euren Weg mit Jehova zu gehen,
und wo ihr jetzt seid.
Was habt ihr in diesen Jahren
über Jehova gelernt?
– Ich hab gemerkt, wie geduldig
Jehova mit mir ist.
Jehova wusste, dass ich mir
ein spannendes Leben gewünscht habe
und dass ich gern lerne.
Und er hat mich
meinen Weg gehen lassen.
Und auch wenn ich das alles
irgendwie genossen habe –
als ich angefangen habe,
Jehovas Weg zu gehen,
ist mein Leben erst
so richtig spannend geworden.
Ich habe Eigenschaften entwickelt,
die mich Jehova nähergebracht haben.
Mit Jehovas Hilfe
konnte ich so viel lernen
und ich durfte Aufgaben übernehmen,
die ich nie bekommen hätte,
wenn ich meinen Weg gegangen wäre.
Ich bin Jehova so dankbar, dass er
mich schmecken und sehen lassen hat,
dass es gut ist, so zu leben, 
und dass er mich nicht aufgegeben hat.
– Schön.
Was ist mit dir, Mark?
– Ich habe vor allem gelernt,
dass Jehova barmherzig ist.
Rückblickend kann ich sagen,
dass ich mir aus Angst
nicht die Hilfe geholt habe,
die ich gebraucht hätte,
um meinen Glauben zu stärken.
Mir war nicht bewusst,
wie Jehova für jemanden
in meiner Situation empfindet.
Aber dann hat mir ein guter Freund
einen Vers gezeigt,
der mir sehr geholfen hat.
Darf ich ihn vorlesen?
– Ja, gerne.
– Er ist aus Jesaja 28.
Mir gefällt die ganze Passage,
aber der Hauptpunkt
steht in Vers 24. Da steht:
„Pflügt der Pflüger den ganzen Tag,
bevor er Samen sät?“
Hier findet man das Beispiel
von einem Landwirt,
der ja auch nicht 
ununterbrochen pflügt.
Sein Blick
ist auf die Ernte gerichtet,
auf das, was er am Ende
essen und genießen kann.
Und so habe ich das auch
mit Jehova erlebt.
Sein Fokus lag nicht darauf,
mich zurechtzuweisen.
Er hat alles getan, was erforderlich war,
damit ich glücklich werde
und ihm
mit reinem Gewissen dienen kann.
Wir sind Jehova so dankbar,
dass wir jetzt erleben dürfen,
wie es sich wirklich anfühlen kann,
ihm zu dienen.
– Durch euer Beispiel können wir
den Text noch besser verstehen.
– Und ergänzend zu dem,
was Mark gesagt hat –
da ist noch ein anderer Text, 
über den wir in der Klasse
gesprochen haben,
Hebräer 9:14.
Dort wird gesagt, 
dass Jehova uns erlaubt,
für ihn „heiligen Dienst
[zu] verrichten“,
sobald wir unser
Gewissen gereinigt haben.
Und genauso war das auch bei uns.
– In unserem Dienst für Jehova ist es
also wichtig, nach vorne zu schauen.
Wir dürfen uns nicht lähmen lassen
von den Fehlern,
die wir in der Vergangenheit
gemacht haben.
Und das habt ihr beide nicht gemacht.
Jehova ist wirklich bei euch
und hat euch geholfen.
Danke, dass ihr uns
eure Geschichte erzählt habt.
Unser nächster Gast kommt
aus dem ostafrikanischen Zweig.
Willkommen, Wanjiku Waichigo.
Schön, dass du da bist, Wanjiku.
Du kommst aus Kenia.
Ich hab gehört, dass deine Freunde
dort dich Sheko nennen. Stimmt das?
– Ja genau.
Du kannst mich auch gern so nennen.
– Okay, Sheko. Erzähl uns
ein bisschen was aus deinem Leben.
– Meine Mama hat die Wahrheit
kennengelernt, als wir klein waren.
Ich bin also in der Wahrheit
aufgewachsen.
Mein Papa ist kein Bruder,
er hat bei uns großen Wert
auf eine gute Bildung gelegt.
Ich wollte unbedingt Anwältin werden.
– Anwältin?
– Ja.
– Okay.
– Ich wollte mich für Benachteiligte
einsetzen, für Gerechtigkeit kämpfen.
Ich wusste: Das will ich machen,
wenn ich mal groß bin.
– Ein Jurastudium klingt ziemlich
zeitaufwendig und anspruchsvoll.
Wie hat sich das auf deine
Freundschaft zu Jehova ausgewirkt?
– Nicht gut. Während meines Studiums
habe ich mich nur darauf konzentriert,
die Prüfungen zu bestehen
und an meiner Karriere zu arbeiten.
Mein Glaube hat nur noch
eine Nebenrolle gespielt, ja.
– Und was war
der Wendepunkt für dich?
– Nachdem ich mit dem Studium
fertig war,
bin ich zufällig direkt neben
einen Königreichssaal gezogen.
Ich erinnere mich noch gut,
wie ich einmal von der Arbeit
nach Hause gekommen bin
und ich war ganz müde
von dem langen Tag.
Und dann hab ich ein paar
Brüder und Schwestern gesehen
auf dem Weg zum Königreichssaal.
Und ich wusste, da gehöre ich hin,
so bin ich groß geworden.
Eigentlich sollte ich auch mit ihnen
zum Saal gehen.
Bei der nächsten Zusammenkunft
war ich dann dabei.
– In dem Fall war es also gut,
der Masse zu folgen ...
– Das stimmt.
– ... weil sie dich
zum Königreichssaal geführt hat.
– Ja.
– Als du dann dort warst,
wie hat es sich angefühlt,
wieder mit den Brüdern und Schwestern
im Königreichssaal zu sein?
– Die Versammlung dort war eine sehr
herzliche und liebevolle Versammlung.
Sie haben mich bei sich aufgenommen.
Sie haben mir
ganz viel Liebe geschenkt.
Ich war wieder zu Hause.
Sie haben mir sozusagen
das Leben gerettet.
– Da sind wir froh. Aber was
hat dann schließlich dazu geführt,
dass du mit dem Vollzeitdienst
angefangen hast?
– Ich hatte
einen Bibelleseplan für ein Jahr,
da wollte ich mich dran halten.
Also habe ich daraus
ein Studienprojekt gemacht.
Ich bin immer
sehr früh morgens zur Arbeit gegangen
und ich hatte mir
die Watchtower Library runtergeladen.
Ich habe also mein Bibellesen
für den Tag gemacht.
Und wenn ich damit fertig war,
habe ich zu dem,
was ich gerade gelesen hatte,
nachgeforscht.
Ich habe das ein Jahr gemacht
und auch danach nicht aufgehört.
– Das klingt nach einem
tiefen Bibelstudium.
– Mhm!
– Damit ging es also los.
Wie ging es dann weiter,
was hat dir noch geholfen?
– Ich bin mit einigen Pionieren
regelmäßig in den Dienst gegangen.
Und eine Freundin,
mit der ich oft im Dienst war
und die auch Pionier war,
hat immer wieder gesagt,
dass ich auch eines Tages
Pionier sein würde.
Ich habe damals Vollzeit gearbeitet
und es war unmöglich,
mit dem Pionierdienst anzufangen.
– Aber sie hat nicht lockergelassen.
– Nein, sie hat immer weitergemacht.
– Ah, okay.
– Irgendwann habe ich dann tatsächlich
mit dem Pionierdienst angefangen.
Und ich durfte auch
die Pionierdienstschule besuchen.
– Ah.
– Das ist ein Foto davon.
– Du hast hier das Pionierschulbuch
in der Hand.
Und wer steht da neben dir?
– Das ist die Schwester, die
nicht lockergelassen hat.
Sie hat die Pionierdienstschule
damals zum zweiten Mal besucht
und wir waren zusammen
in einer Klasse.
– Es war also gut, dass sie dich
nicht in Ruhe gelassen hat.
– Ja, wirklich, das war eine schöne Schule,
ein Geschenk von Jehova.
– Und es sieht so aus,
als wärt ihr noch Freundinnen.
– Ja, das sind wir. 
– Sehr gut.
– Ja.
– Später hast du dann angefangen,
im Bethel mitzuhelfen,
erst Teilzeit und dann Vollzeit.
In welcher Abteilung bist du denn?
– Ich bin in der Rechtsabteilung.
– Jetzt frag ich mich:
Bevor du ins Bethel kamst,
hattest du ja auch mit
rechtlichen Angelegenheiten zu tun –
das war dein Beruf.
Und dann hast du das Gleiche
für Jehova gemacht,
für seine Organisation.
Wenn du das vergleichst,
wie ist das für dich?
– Man kann das nicht vergleichen.
Im Berufsleben ging es nur darum,
Geld zu verdienen,
die Karriereleiter zu erklimmen.
Aber wenn du für Jehova tätig bist,
dann kämpfst du für die Brüder,
du liebst sie,
bevor du sie kennst.
Und wenn du sie dann kennenlernst,
dann liebst du sie noch mehr.
Dein Glaube macht dich stark.
Und man kann das nicht vergleichen.
Es macht dich einfach glücklich und
zufrieden, es gibt nichts Besseres.
– Das ist so schön zu hören.
Vielen Dank, dass du uns erzählt
hast, wie Jehova dich gebraucht hat.
Du setzt dich wirklich
mit ganzem Herzen für ihn ein.
Danke dir, Sheko,
und auch Mark und Melissa.
Es hat uns sehr ermuntert zu hören,
wie Jehova die ganze Zeit über
bei euch war
und wie er euch
auf eurem Weg geformt hat.
Unser nächster Gast kommt aus
der Dominikanischen Republik.
Wir freuen uns auf Bruder Tito Abreu.
Herzlich willkommen, Tito. 
– Danke.
– Erzähl uns was von dir.  Bist du
in der Wahrheit aufgewachsen?
– Meine Mutter ist eine Zeugin Jehovas,
aber mein Vater nicht.
Aber er hat mich immer unterstützt,
weil er gemerkt hat,
wie gut sich die Wahrheit
auf uns ausgewirkt hat.
Meine Mutter hat den Dienst
und die Wahrheit immer sehr geliebt
und ich habe mir viel
von ihr abgeschaut.
Das hat es mir leicht gemacht,
mir das Ziel zu setzen,
allgemeiner Pionier zu werden.
2010 durfte ich dann
die Schule zur dienstamtlichen
Weiterbildung besuchen.
– Ah, du warst bei der SDW.
– Ja.
– Was war dann deine Zuteilung?
– Ich wurde als Sonderpionier
ins Zentrum der Insel geschickt,
das war eine richtig
schöne Zuteilung.
Ich hab dir ein Bild mitgebracht.
– Oh, wow!
– Da sieht man mich und José,
das war mitten im Dschungel.
Jetzt ist José Sonderpionier,
aber damals war er noch
ein ungetaufter Verkündiger.
Und da, im Hintergrund,
da sieht man ein kleines Haus.
An solchen Orten haben wir
oft gepredigt
und nach gehörlosen Menschen gesucht.
Aber in diesem Haus haben 
die Eltern Haitianisch gesprochen,
einige der Kinder Spanisch
und es gab einen kleinen Jungen,
der überhaupt nicht sprechen konnte.
Wir haben uns mit ihm
in Gebärdensprache unterhalten.
Um in diesem Haus zu predigen,
musste man also 3 Sprachen sprechen.
– Du sprichst Gebärdensprache?
– Ja. Meine Schwester ist gehörlos,
deswegen hat meine ganze Familie
Gebärdensprache gelernt.
– Ah, okay.
Wie hast du das dann gemacht, als du
in der Zuteilung angekommen bist?
Bist du dann einfach
zu den Menschen nach Hause gegangen
und hast gefragt,
ob jemand gehörlos ist?
– Also, die Brüder vor Ort haben uns
bei der Suche geholfen.
Wir haben uns am Anfang
auf 3 verschiedene Orte konzentriert.
Wir sind zur Polizeistation gegangen,
zur Militärbasis
und zur Stadtverwaltung.
– Ihr habt also ganz oben angefangen.
– Ja.
– Wie ist es gelaufen?
– Es hat sehr gut funktioniert.
In dieser Stadt hatten Jehovas Zeugen
schon vorher einen sehr guten Ruf
wegen ihres guten Verhaltens.
Es hat die Leute sehr beeindruckt,
dass sich Zeugen Jehovas auch
um Gehörlose kümmern möchten.
Das hat zu wirklich
guten Ergebnissen geführt.
Allein in der Stadtverwaltung
bei der Bürgermeisterin
haben 3 Gehörlose gearbeitet.
Ich konnte mit allen 3
über die Wahrheit sprechen
und bei ihnen Rückbesuche machen.
– Die Bürgermeisterin
hat dir also
deine ersten
3 Bibelstudien verschafft.
Wow! Haben sie Fortschritte gemacht?
– Ja, besonders ein Mann
und eine Frau.
Sie waren nicht
miteinander verheiratet.
Aber als sie angefangen haben,
die Bibel zu studieren,
wollten sie das umsetzen,
was sie gelernt haben.
Und sie haben dann geheiratet.
Sie haben eine tiefe Freundschaft
mit Jehova aufgebaut
und haben dann sogar anderen
Gehörlosen in der Umgebung geholfen,
auch Jehova kennenzulernen.
– Das ist eine schöne Erfahrung.
Man kann deutlich sehen,
dass es im gebärdensprachigen Gebiet
viel Wachstum gibt.
Auch im spanischen Gebiet
in der Dominikanischen Republik 
kommen viele zur Wahrheit
und das beobachtet man auch
in anderen Sprachen dort.
– Ja.
– Zu einer dieser Sprachen können wir
uns jetzt ein Video anschauen.
[Erzähler:] Auf der Insel Hispaniola
befinden sich 2 Länder –
die Dominikanische Republik
und Haiti.
In beiden Ländern beweisen
unsere Brüder einen starken Glauben.
Das Predigtwerk in der Dominikanischen
Republik wächst immer weiter,
auch im haitianischen Gebiet.
Viele Menschen aus Haiti fliehen zu
uns in die Dominikanische Republik.
Sie hoffen auf ein besseres Leben
und mehr Stabilität.
Viele Haitianer glauben zwar an Gott,
haben aber nicht das Gefühl,
dass er für sie da ist.
Das ist wirklich traurig.
Aber da kommen wir ins Spiel.
Wir versuchen, sie zu verstehen,
wir sprechen mit ihnen
und hören ihnen zu.
Und wenn wir dann wiederkommen,
zeigen wir ihnen die Hoffnung,
die sie so sehr brauchen.
Wir stärken ihren Glauben an Gott
und zeigen ihnen aus der Bibel,
dass es tatsächlich einen Gott gibt,
der sich für sie interessiert.
Wenn wir
bei den Menschen zu Hause ankommen,
empfangen sie uns immer
mit einem Lächeln
und dann bitten sie uns herein.
Und obwohl wir 2 oder 3 Stunden 
unterwegs sind, 
bearbeiten wir nur ganz wenig Gebiet,
weil wir bei jedem Haus
so viel Zeit verbringen.
Das Thema, über das wir mit ihnen
sprechen, kommt meistens von ihnen.
Es ist so einfach, ganz natürlich
ins Gespräch zu kommen.
Es reichen ganz einfache Fragen:
„Wie geht’s? Was macht die Familie?“
Mehr braucht es nicht.
Und so ergeben sich schöne Gespräche.
Wenn die Menschen verstehen,
was in der Bibel steht,
dann fangen sie an, etwas
zu verändern – Schritt für Schritt.
Das Glück, das man dabei empfindet,
das ist irgendwie ganz schwer
in Worte zu fassen.
Ich weiß noch, einmal, da waren wir
von Haus zu Haus unterwegs.
Und da haben wir eine Frau getroffen,
die am Boden zerstört war,
weil gerade ihr kleines Baby
gestorben war.
Es hat ihr so gutgetan zu hören,
dass Jehova für ihr Leid nicht
verantwortlich ist.
Eine Weile später
hat sie dann gesagt,
dass sie nur eine Möglichkeit sieht,
Jehova dafür Danke zu sagen,
dass er sie aus der Finsternis
befreit hat – nämlich ihm zu dienen.
Jetzt ist sie unsere Schwester
und wir lieben sie sehr.
Es ist so schön zu sehen, dass sie
jetzt viel mehr lächelt,
weil ihr Leben endlich
einen Sinn hat.
Wenn man sieht, wie jemand
nach der Taufe aus dem Wasser kommt,
dann ist das so eine Freude,
weil ganz klar ist:
Jehova hat ihn dahin gebracht.
Ein Teil ihrer Reise zu sein und
ihnen zu helfen, etwas zu verändern –
es gibt kaum etwas Schöneres.
In unserer Versammlung gibt es nur
ungefähr 30 Verkündiger,
aber anwesend sind im Durchschnitt
um die 70.
Und beim Gedächtnismahl
ist es ganz normal,
dass jedes Jahr
über 300 anwesend sind –
10-mal so viele,
wie wir Verkündiger haben.
Mir wird deutlich bewusst,
warum Jehova so geduldig ist.
Es gibt einfach
noch ganz viel zu tun.
[Erzähler:] Überall im Land
sehen wir dasselbe:
Die Menschen
wollen die gute Botschaft hören.
Wie Jesus in Johannes 4 sagt,
ist die Ernte groß
und unsere Arbeit ist dringend,
aber die Erntearbeiter haben Freude.
Wir alle freuen uns,
dass wir einen Anteil an dieser
weltweiten Ernte haben dürfen.
– Es begeistert uns zu sehen,
wie Jehova den Einsatz
der Brüder und Schwestern segnet
und wie er Menschen
durch den Dienst zu sich zieht.
Erzähl uns doch mal,
was du im Bethel machst.
Was ist deine Zuteilung dort?
– Zurzeit darf ich in
der Gesundheitsversorgung mithelfen.
Unsere Abteilung unterstützt
Sondervollzeitdiener
in der Dominikanischen Republik,
Missionare, Sonderpioniere
und Kreisaufseher,
also Sondervollzeitdiener
im ganzen Zweiggebiet.
Außerdem unterstützen wir auch
die Brüder und Schwestern in Haiti,
weil die Situation dort im Moment
sehr schlimm ist.
– Aus dem haitianischen Zweig?
Es kommen also Sondervollzeitdiener
aus Haiti
in die Dominikanische Republik,
um dort versorgt zu werden.
Kannst du uns etwas über
diese Brüder und Schwestern erzählen?
– Sie haben
sehr stressige Zuteilungen
und deswegen versuchen wir,
dass sie ein wenig runterkommen,
etwas entspannen können.
Und natürlich möchten wir auch,
dass sie die Versorgung erhalten,
die sie benötigen.
Besonders bemerkenswert ist
ihre Einstellung.
Ich denke da zum Beispiel an
ein Ehepaar.
Leider haben sie
eine sehr schlimme Diagnose bekommen.
Die Situation war sehr ernst.
Nachdem sie verstanden hatten,
was die Behandlung beinhaltet,
war ihre erste Frage:
„Können wir das
so schnell wie möglich machen?“
Der Arzt war überrascht und fragte:
„Warum das?“
Ihre Erklärung ging richtig
zu Herzen, sie sagten:
„Unsere Brüder und Schwestern
in Haiti brauchen uns,
deswegen wollen wir unbedingt wieder
für sie da sein.
Und wenn wir die Behandlung
schnell hinter uns bringen,
können wir bald wieder mit ihnen
in den Dienst gehen.“
Das war so berührend,
selbst in einer so schweren Situation
haben sie an
ihre Brüder und Schwestern gedacht.
– Das ist ein schönes Beispiel für
selbstlose Liebe.
Danke fürs Erzählen.
Du hast also durch deine Aufgaben
viel mit Haiti zu tun,
aber nicht nur zu Hause.
Du hast doch hier
in den letzten 5 Monaten
einen Zimmerpartner gehabt.
Kommt er nicht auch aus Haiti?
– Ja genau, das stimmt.
– Wollen wir ihn mal dazuholen?
– Sehr gern.
– Herzlich willkommen,
Bruder Francklin Aimé aus dem
haitianischen Zweigbüro.
Francklin, wir freuen uns, dass du
bei der Inside Story dabei bist.
– Vielen Dank.
– Erzähl uns was über dich.
Bist du
in der Wahrheit groß geworden?
– Ja,
ich bin in der Wahrheit aufgewachsen.
Meine Mutter war alleinerziehend.
Wir waren 5 Kinder,
ich war der Jüngste.
In meiner Kindheit und meiner Jugend
hat mich der Glaube und der Fleiß
meiner Mutter sehr beeindruckt.
Manchmal wusste sie nicht,
woher wir am nächsten Tag
etwas zu essen bekommen würden.
Aber sie hat sich immer
auf Jehova verlassen.
Ich habe oft beobachtet,
wie sie zu Jehova gebetet
und alles in seine Hände gelegt hat.
Und Jehova hat immer für uns gesorgt.
Ihr Vorbild hat mich dazu motiviert,
Jehova kennenzulernen.
Er ist für mich real geworden
und ich konnte
einen starken Glauben entwickeln.
– Ein gutes Vorbild
kann eine wertvolle Schulung sein.
Welche Schulung
hast du noch erhalten?
– 2010 durfte ich die SDW besuchen.
– 2010? Tito, warst du nicht
zur gleichen Zeit auf der Schule?
– Ja, zur gleichen Zeit
im anderen Teil der Insel.
Und übrigens, wir haben uns auch
am selben Wochenende taufen lassen.
– Am selben Wochenende?
– 1997.
– Echt? Das gleiche Leben in
unterschiedlichen Teilen der Insel.
– Ja.
– Aber im Januar 2010
war doch auch
das schwere Erdbeben in Haiti.
Es hat
so viel Zerstörung angerichtet
und so viele Menschenleben gefordert.
Wie hat sich das
auf die Schule ausgewirkt?
– Das Erdbeben hat den
Ablauf der Schule komplett verändert.
Vormittags fand der Unterricht
ganz normal statt,
aber den ganzen Nachmittag
haben wir uns bei der
Katastrophenhilfe eingesetzt,
ich hab dir
ein Bild von damals mitgebracht.
– Ah, was für eine Situation war das?
– Das sind meine Mitschüler
an einem der Nachmittage.
Hier laden sie gerade
einen Lkw mit Hilfsgütern
für unsere Brüder und Schwestern ab.
– Also, am Vormittag habt ihr
das Beispiel von Jesus besprochen
und am Nachmittag habt ihr das dann
in die Tat umgesetzt.
Das ist wirklich bemerkenswert.
– Ja.
– Sehr schön. Wie ging es für dich
nach der SDW weiter?
– Ich wurde als Sonderpionier
in eine kleine Stadt geschickt.
Das war eine sehr schöne Zeit.
Es war so schön mitzuerleben,
wie Jehova das Werk dort
gesegnet hat.
Ich durfte Menschen helfen,
Jehova kennenzulernen
und ihm zu dienen.
– Offensichtlich haben die Haitianer
ein großes Bedürfnis,
mehr über Jehova zu erfahren.
Aber wie wirken sich denn
die Bürgerunruhen auf das Werk aus?
–Trotz der Unruhen sind
die Brüder und Schwestern
in Haiti weiterhin sehr eifrig.
Zwar ist die Zahl der Verkündiger
in den letzten Jahren zurückgegangen,
weil einige
aus dem Land geflohen sind,
doch das Predigtwerk
hat an Fahrt aufgenommen.
Zum Beispiel gab es
im Dienstjahr 2024
18 Prozent mehr Bibelstudien 
als 2021 –
und das, obwohl die Unruhen
in diesem Zeitraum
besonders schlimm waren.
Es gab 4-mal so viele Hilfspioniere
wie vorher
und es haben sich doppelt so viele
Menschen taufen lassen.
Das zeigt, dass Jehova das Werk
trotz der ganzen Schwierigkeiten
weiter segnet.
– Das ist schön zu hören.
In den letzten Jahren
sind die Bürgerunruhen ja nur noch
schlimmer geworden.
Das ist bestimmt nicht leicht.
Wie hat sich das auf
die Brüder und Schwestern ausgewirkt?
– Viele Brüder und Schwestern
mussten ihr Zuhause verlassen –
mehrere Male.
Einige nur mit ihrem Notfallrucksack
oder der Kleidung,
die sie gerade anhatten.
Sie fliehen in eine andere Gegend.
Aber einige Wochen oder Monate später
müssen sie schon wieder von dort weg.
Aber trotz dieser
schwierigen Umstände
haben sie inneren Frieden
und so eine freudige Einstellung.
Das beeindruckt mich sehr.
In diesem Jahr, zum Beispiel,
mussten 300 Brüder und Schwestern
aus der Nähe der Hauptstadt
in die nächstgrößere Stadt fliehen.
In derselben Woche hat das Zweigbüro
dafür gesorgt,
dass 2 Mitglieder des Zweigkomitees
zu ihnen gegangen sind,
um ihnen mit Dienstvorträgen
Mut zu machen.
Sie haben eine
besondere Zusammenkunft organisiert.
Auf dem Bild hier
kann man das gut sehen.
– Ah, zeig mal her.
– Auf dem Bild sieht man
die besondere Zusammenkunft,
die in einem Königreichssaal
stattgefunden hat.
Man kann sehen,
dass die Brüder und Schwestern
alle gut angezogen sind.
Die Brüder vom Zweigkomitee
waren sehr beeindruckt,
dass bei dieser
besonderen Zusammenkunft
so viele Brüder und Schwestern
anwesend waren,
die gerade erst
ihr Zuhause verlassen mussten.
Alle waren glücklich,
gemeinsam Jehova anbeten zu können.
– Es beeindruckt mich so,
dass die Brüder, die gerade erst
um ihr Leben geflohen sind,
sich jetzt
im Königreichssaal versammelt haben.
Das ist ein tolles Beispiel.
Man merkt,
Jehova ist wirklich ihre Kraftquelle.
Es tut so gut zu sehen,
wie Jehova
seine Organisation gebraucht
und die Brüder
die Führung übernehmen.
Wir haben jetzt ein Video
über die Situation in Haiti.
Hören wir uns an,
wie ein Kreisaufseher
über die Hilfsmaßnahmen berichtet.
[Erzähler:] Der westliche Teil
von Hispaniola gehört zu Haiti.
Jehovas Volk steht hier
vor großen Herausforderungen.
Trotzdem beweisen
die Brüder und Schwestern
Mut, Demut und Vertrauen in Jehova.
Sie sind für uns
herausragende Vorbilder im Glauben.
Es war
nach der Covid-19-Pandemie.
Wir haben alle
Vorbereitungen dafür getroffen,
dass der erste Kreiskongress
in Präsenz stattfinden konnte.
Einige Brüder und Schwestern
lebten in von Bürgerunruhen 
betroffenen Gebieten.
Deswegen war es
sehr schwierig für sie,
zum Kongresssaal zu kommen.
Sich auf den Weg zu machen,
erforderte großen Mut von ihnen.
Als wir am Kongresssaal
angekommen sind,
war alles voll
von Brüdern und Schwestern.
Es war so eine freudige
und herzliche Stimmung.
Die Schwestern haben sich umarmt
und gedrückt.
Sie haben alle miteinander geredet
und sich gegenseitig
ihre schönen Erfahrungen erzählt.
Sie hatten sich
so lange nicht gesehen.
Dieser Kongress war
ein wundervolles Geschenk von Jehova.
Das Programm hat uns
viel Kraft gegeben.
Es hat uns die Kraft gegeben,
mit den Schwierigkeiten
zurechtzukommen,
die noch auf uns zukamen –
für alles, was vor uns lag.
Weil die Situation
aufgrund der Unruhen so schlimm war,
war es 2 Jahre lang unmöglich,
einen weiteren Kongress abzuhalten.
Deswegen war das vorerst
der letzte Kongress,
den wir in Präsenz abhalten konnten.
Es macht mich sehr glücklich,
dass die Brüder und Schwestern
Jehova nah bleiben
und ihm treu ergeben sind.
Die Ältesten sind sehr demütig.
Sie setzen die Anweisungen, 
die sie von der Organisation 
erhalten, sofort um.
Wenn sie neue Hinweise erhalten,
setzen sie alles daran,
diese sofort in die Tat umzusetzen.
Und sie reagieren besonders schnell,
wenn es um Brüder und Schwestern geht,
die von Gewalt betroffen sind.
Wenn wir uns
die Verkündiger anschauen,
dann sehen wir,
wie viel Liebe sie haben.
Sie haben diese Liebe nie verloren.
Sie helfen sich gegenseitig.
Obwohl sie
so schwere Zeiten durchmachen müssen,
ist ihre Freundschaft mit Jehova
noch enger geworden.
Ihr Vertrauen zu Jehova ist
noch stärker geworden.
Sie folgen noch bereitwilliger
allen Anweisungen,
die von Jehovas Organisation kommen.
Diese Brüder und Schwestern haben
außergewöhnliches Ausharren bewiesen.
Meine Frau und ich haben
etwas Wichtiges gelernt:
Das Beste, was man tun kann,
ist, seine Schritte
von Jehova leiten zu lassen.
Wir wissen,
dass er uns niemals verlassen wird.
Egal was wir durchmachen,
er wird immer bei uns sein.
Wir sind ganz und gar
davon überzeugt:
Jehova wird immer für uns da sein,
ganz gleich
wie schwer die Zeiten noch werden.
[Erzähler:] Eine Insel
mit 2 Ländern,
in denen es
treue Anbeter Jehovas gibt.
Was sie auf Hispaniola erlebt haben,
gibt uns die Gewissheit, dass
Jehova immer für sein Volk da ist.
Egal wie groß 
die Herausforderungen sind –
wir können ausharren
und sogar noch stärker werden.
– Das hat uns sehr berührt.
Die Brüder und Schwestern in Haiti
halten in schweren Zeiten
nicht einfach nur durch.
Wie es in Kolosser 1:11 heißt,
harren sie mit Freude völlig aus.
Und da sehen wir wirklich
Jehovas Geist.
Jehova unterstützt sie und gibt ihnen
die Kraft, die sie brauchen.
Und danke auch euch beiden
für eure Treue und euer Ausharren,
für die Liebe, die ihr
den Brüdern und Schwestern
in der Dominikanischen Republik
und in Haiti zeigt.
Wir haben heute mehr als nur
die Erlebnisse
von 5 Einzelpersonen gehört.
Wir haben vor allem
etwas über Jehova gelernt.
Wir haben gesehen,
wie Jehova seine Macht
für seine Diener einsetzt.
Nur so konnten sie
mit Herausforderungen fertigwerden,
die zu groß für sie waren.
Wir haben auch gesehen,
dass Jehova Einzelpersonen
durch den Dienst zu sich zieht
und dass Jehova ein liebevoller,
geduldiger und barmherziger Töpfer ist,
der seine Diener zu allem
werden lassen kann, was er möchte.
Wir alle sind wie Ton,
der noch weiter geformt werden muss.
Wir alle sind unvollkommen
und haben Grenzen.
Aber solange wir bereit sind,
uns formen zu lassen,
kann Jehova
aus uns alles werden lassen,
was für sein Vorhaben 
erforderlich ist.
Die Frage ist also:
Wozu wird Jehova dich werden lassen?
Wir freuen uns, euch bald wieder
bei einer Ausgabe
der Inside Story begrüßen zu dürfen.
Vielen Dank, Joel,
und allen beteiligten Gileadschülern
für diesen schönen Beitrag.
Es war ein Genuss.
Setzen wir unser
wunderbares Programm jetzt fort.
Es folgt der Hauptvortrag
dieser Gilead-Abschlussfeier.
Er wird von
Bruder Jody Jedele gehalten,
einem Mitglied
der Leitenden Körperschaft.
Sein Vortrag
hat das interessante Thema
„Bemühe dich weiter um Anerkennung“.
Bitte, Bruder Jedele.
Ihr Schüler – bald Absolventen –,
sicher fließt euer Herz über
vor Dankbarkeit für all das Gute,
das ihr hier erlebt habt.
Ich bin mir sicher,
ihr habt es genossen,
so tief in Gottes Wort einzutauchen,
Jehova noch besser kennenzulernen
und eure Liebe zu ihm zu vertiefen.
Wir haben ja schon einige Äußerungen
der Wertschätzung von euch gehört.
Ihr hattet die Unterstützung der
Abteilung für Theokratische Schulen
und die eurer Lehrer.
Verschiedene Bethelabteilungen
waren immer für euch da.
Und während der Schule haben euch
unzählige Brüder und Schwestern
auf irgendeine Weise
persönlich unterstützt.
Aber warum? Warum haben sie
das alles für euch getan?
Weil sie euch lieben
und weil sie wollten,
dass ihr die Zeit hier
so gut wie möglich nutzen könnt.
Ihr habt hier wirklich viel bekommen.
Mit welchem Ziel?
Um andere zu stabilisieren
und zu stärken.
Satan gefällt es überhaupt nicht,
dass über 9 Millionen Menschen
Jehova voller Freude anbeten –
und jede Woche
kommen Tausende hinzu.
Und wir wünschen uns,
dass noch viele weitere
in das geistige Paradies kommen.
Auf der Gileadschule wurdet ihr
selbst stabilisiert und gestärkt,
und das Gleiche könnt ihr
jetzt für andere tun
mit dem, was ihr gelernt habt.
Durch eure Freundschaft zu Jehova
könnt ihr andere
stabilisieren und stärken.
Und wie geht das?
Macht weiter das, was alle
Diener Jehovas zu tun versuchen:
Wir alle versuchen bei unseren
täglichen Aufgaben im Alltag,
unseren Vater Jehova nachzuahmen –
das habt ihr vor Gilead
ja auch schon getan.
Und in Zukunft werdet ihr das
in noch größerem Ausmaß tun.
Wie können wir das erfolgreich umsetzen?
Genau darum geht es jetzt.
Wir werden einige Beispiele besprechen,
wie wir andere konkret stärken
und stabilisieren können.
Lasst uns zunächst
Sprüche 13 aufschlagen.
Wir lesen den ersten Teil von Vers 15.
Sprüche 13:15:
„Tiefe Einsicht bringt Anerkennung.“
„Tiefe Einsicht bringt Anerkennung.“
Was heißt das?
Gucken wir uns diesen Vers
mal genauer an.
Als Christen freuen wir uns natürlich
über die Anerkennung anderer.
Aber besonders geht es uns
um die Anerkennung von Jehova –
dass er sich über das freut, was
wir tun; dass wir seinen Segen haben.
Jehova schenkt anderen gerne
seine Anerkennung.
Er sucht nach Gelegenheiten,
seinen Schülern Anerkennung zu zeigen;
seinen Schülern –
seinen Dienern natürlich.
Und vor Gilead habt ihr alle schon
solche Erfahrungen mit Jehova gemacht.
Ihr habt schon eine enge Freundschaft
zu Jehova und seine Anerkennung.
Und jetzt, nach der Gileadschule,
ist es unser Wunsch,
dass ihr weiter Einsicht zeigt, um
weiter seine Anerkennung zu bekommen.
Aber was genau bedeutet Einsicht
gemäß der Bibel?
Wie es in einem Nachschlagewerk heißt,
beschreibt der Ausdruck
für „tiefe Einsicht“
die Fähigkeit zur Vernunft,
zu einem gesunden Urteilsvermögen
und zu klugen Anschauungen.
Woanders heißt es,
dass Einsicht die Fähigkeit ist,
eine Sache zu durchschauen,
nicht nur das Offensichtliche zu sehen.
Es bedeutet, den Grund einer Sache
wirklich zu kennen.
Es ist die Art Erkenntnis,
die es jemandem ermöglicht,
weise zu handeln
und Erfolg zu haben.
Das ergibt doch Sinn.
Natürlich ist es wichtig,
ein gutes Urteilsvermögen zu haben
und nicht nur das zu sehen,
was offensichtlich ist.
Was es bedeutet, Einsicht zu zeigen,
ist also gar nicht schwer zu verstehen.
Warum dann aber
die Erinnerung in Sprüche?
Weil es in der Praxis gar nicht
so einfach ist, Einsicht zu zeigen.
Wir haben mit unterschiedlichen
Menschen zu tun,
mit verschiedenen Umständen
in unseren Zuteilungen.
Dazu kommt, dass wir
alle unvollkommen sind.
Wir haben unterschiedliche Ansichten,
Hintergründe, Kulturen.
Dazu kommt, dass wir vielleicht
mit Abteilungen zusammenarbeiten,
die andere Prioritäten haben als wir.
Und zu allem Übel hast du
oder hat die andere Person
letzte Nacht auch noch
schlecht geschlafen.
Und plötzlich ist Einsicht zeigen
richtig schwer.
Denkt mal an Moses.
Er war ein treuer Diener Jehovas,
ein Mann des Glaubens,
und grundsätzlich hatte er
in seinem Leben Jehovas Anerkennung.
Aber bekam er auch Jehovas Anerkennung
für sein Vorgehen,
als er den Israeliten Wasser geben wollte
in Meriba bei Kadesch?
Er war in einer schwierigen Situation,
er stand unter Druck.
Und als er den Felsen schlug,
kam Wasser heraus.
Leider zeigte Moses an dem Tag
keine Einsicht.
Er gab nicht Jehova die Ehre.
Er ging mit dem Volk nicht richtig um;
er hat es nicht gestärkt
oder stabilisiert.
Der Bericht zeigt uns:
Auch wenn wir grundsätzlich in unserem
Leben Jehovas Anerkennung haben,
kann es sein, dass wir sie
eine Zeit lang verlieren,
weil wir mit einer Sache
nicht richtig umgehen.
Moses durfte seine Zuteilung behalten.
Er blieb der Führer des Volkes.
Aber weil er keine Einsicht gezeigt
hatte, wurde er zurechtgewiesen
und brachte sich
um eine zukünftige Zuteilung.
Wir müssen also Einsicht zeigen –
ganz besonders, wenn es schwierig ist.
Was ist also der erste Schritt,
um Einsicht zu zeigen?
Schlagen wir dazu die Psalmen auf:
Psalm 32; und zwar der Vers 8.
Psalm 32:8; hier sagt Jehova:
„Ich werde dir Einsicht schenken
und dir den Weg zeigen,
den du gehen solltest.
Ich werde dir mit Rat
zur Seite stehen.“
Wir müssen als Erstes anerkennen,
dass es Jehova ist, der Einsicht schenkt.
Er zeigt uns den Weg.
Er macht das durch sein Wort, die Bibel,
durch den heiligen Geist,
durch die Organisation und
durch Brüder und Schwestern.
Wenn wir unsere Ansichten,
unsere Ideen mit der Art,
wie Jehova mit Dingen umgeht,
in Übereinstimmung bringen,
dann können wir
mit einer Sache gut umgehen.
Wir ahmen Jehovas Eigenschaften nach,
seine Handlungsweise.
Und genau das tut ihr.
Ihr habt schon Jehovas Anerkennung
in eurem Leben verspürt.
Bemüht euch weiter darum,
zeigt weiter Einsicht.
Dann werdet ihr andere stärken
und sie stabilisieren.
Wir werden uns jetzt
ein paar Situationen anschauen,
um zu sehen, wie wir
diese tiefe Einsicht zeigen können
und so
weiter Jehovas Anerkennung suchen.
Schließlich wollen wir ja
einen stabilisierenden Einfluss
auf die Brüder und Schwestern
in unserer Versammlung ausüben.
Zu euch Ältesten:
Ihr bemerkt,
dass eine Schwester nicht regelmäßig
zu den Zusammenkünften kommt.
Und ihr wollt natürlich helfen.
Zusammen mit einem anderen Bruder
macht ihr einen Hirtenbesuch.
Während des Besuchs
sagt ihr der Schwester,
wie sehr die Versammlung sie vermisst.
Ihr besprecht Bibeltexte über
die Wichtigkeit der Zusammenkünfte
und ihr betet.
Natürlich war es gut,
dass ihr sie besucht habt,
und ihr wart gut vorbereitet.
Aber habt ihr auch Einsicht gezeigt?
Na ja, nicht so ganz.
Ihr hattet zwar gute Absichten,
aber was hat euch gefehlt?
Ihr habt euch nicht die Zeit genommen,
um herauszufinden,
dass ihr gegnerischer Ehemann
ihr das Auto nicht gibt.
Sie brauchte eine Mitfahrgelegenheit.
Aber weil sie weit
vom Saal entfernt wohnte
und niemandem eine Last sein wollte,
hat sie nie gefragt.
Wie war noch mal
die Definition von „Einsicht“?
Es bedeutet,
den Grund einer Sache zu erkennen
und dann entsprechend zu handeln.
Sie brauchte keinen Rat über
die Wichtigkeit der Zusammenkünfte.
Sie brauchte Zuspruch,
um sich nicht als Last zu sehen.
Man hätte ihr versichern sollen,
dass die Brüder sie gerne mitnehmen,
dass es völlig okay ist, zu fragen.
Wir könnten jetzt
nach dem Besuch denken:
Wir haben guten biblischen Rat gegeben.
Aber die Schwester braucht
immer noch eine Mitfahrgelegenheit.
Und jetzt ist sie auch noch entmutigt.
War das stabilisierend?
Wir hätten Einsicht gebraucht.
Aber wie können wir das schaffen,
den wirklichen Grund
hinter dem Problem zu erkennen?
Persönliches Interesse
und etwas mehr zuhören.
Wir wollen uns die Zeit
zum Zuhören nehmen,
um herauszufinden,
um was es wirklich geht.
Dann können wir Einsicht zeigen.
Zu euch Schwestern –
oder ist Einsicht zeigen
und die Versammlung stabilisieren
nur was für Brüder?
Auf keinen Fall!
Schwestern leisten einen großen Beitrag
dazu, die Versammlung zu stärken.
Die Hälfte oder mehr aller Verkündiger
sind Schwestern.
Das ist eine große wichtige Gruppe.
Und ihr als Schwestern könnt da
manchmal mehr bewirken als Brüder.
Schlagen wir Titus auf, Titus, Kapitel 2.
Wir lesen zuerst den Anfang von Vers 3:
„Ebenso sollen sich die älteren Frauen
respektvoll benehmen.“
Ihr alle seid treue,
respektvolle Schwestern.
Ihr respektiert Jehova
und seine Organisation.
Um das klarzustellen:
Ich bezeichne hier
natürlich niemanden als älter.
Schwestern fragt man ja
bekanntermaßen nicht nach ihrem Alter.
Aber wenn ihr jetzt in eure Zuteilungen
oder Versammlungen kommt,
könnte es sein, dass es da
Schwestern gibt, die jünger sind als ihr.
Wie könnt ihr ihnen helfen? Vers 4:
„So können sie [die Schwestern]
die jungen Frauen anleiten.“
Was könnt ihr also tun?
Als erfahrene Schwestern könnt ihr
den jüngeren Schwestern
in der Versammlung helfen,
sie stärken und stabilisieren.
Dazu ein Beispiel:
Es geht um eine junge Schwester,
die noch bei ihren andersgläubigen
Eltern zu Hause gewohnt hat.
Sie hat sich gut gemacht
in der Wahrheit.
Aber manchmal – es war jetzt
nicht wirklich besorgniserregend –
hätte ihre Kleidung ein wenig
angemessener sein können.
Wie war noch mal die Definition?
Einsicht bedeutet, nicht nur
das Offensichtliche zu sehen.
Ein paar Schwestern haben sich
wirklich für sie interessiert
und bemerkten,
dass sie wenig Geld hatte.
Und ihre Eltern,
die ja nicht in der Wahrheit waren,
haben ihr auch
keine neue Kleidung
für die Zusammenkünfte oder
den Predigtdienst gekauft.
War also das, was sie brauchte, Rat?
Einige Schwestern haben sie eingeladen,
zusammen shoppen zu gehen.
Das heißt natürlich nicht, dass Shoppen
ein Zeichen von tiefer Einsicht ist.
Das war nur gerade in diesem Fall so.
Aber ist euch aufgefallen,
dass in beiden Beispielen
der erste Impuls war, Rat zu geben
zum Besuch der Zusammenkünfte
und zu passender Kleidung?
Aber der Sache auf den Grund zu gehen,
hat uns geholfen, Einsicht zu zeigen
und tatsächlich eine Hilfe zu sein.
Und übrigens:
Dank einer Mitfahrgelegenheit
konnte unsere Schwester jahrzehntelang
die Zusammenkünfte besuchen.
Später hat ihr Mann sie unterstützt
und sich für die Wahrheit interessiert.
Und die Familie der jüngeren Schwester
kam sogar in die Wahrheit.
Was nehmen wir also für uns mit?
Wenn wir Einsicht zeigen,
persönliches Interesse
und uns Zeit für andere nehmen,
dann wird uns Jehova
seine Anerkennung schenken.
In welchem Bereich könnte es uns
noch schwerfallen, Einsicht zu zeigen?
Sprechen wir über unsere Einstellung
zu unserer Arbeitszuteilung.
Manchmal sind wir so fokussiert
auf das, was wir tun,
dass wir vergessen,
wie sich das auf andere auswirkt.
Wir alle setzen uns in unserer Zuteilung,
in unserer Abteilung, voll ein.
Das ist Teil unserer Anbetung,
das nehmen wir ernst.
Und das ist auch gut so.
Aber manchmal sollten wir
einen Schritt zurücktreten
und schauen, wie sich das,
was wir tun,
in das große Bild einfügt,
in das Werk des Herrn.
Auch hier hilft uns
die Definition von „Einsicht“.
Es bedeutet das Durchdenken einer
komplexen Anordnung von Überlegungen.
So erlangen wir Wissen, um weise
zu handeln und erfolgreich zu sein.
Das hört sich kompliziert an: eine
komplexe Anordnung von Überlegungen.
Aber denkt daran:
„Von jedem, dem viel gegeben wurde,
wird viel verlangt werden.“
Erfolgreich zu sein,
bedeutet nicht,
einfach nur
die eigene Arbeit zu schaffen.
Natürlich wollen wir
mit unserer Arbeit fertig werden.
Aber um erfolgreich zu sein, sollten wir
auch anderen Abteilungen helfen,
mit ihrer Arbeit fertig zu werden.
Auf diese Weise können wir
andere stärken und stabilisieren.
Wenn wir also eine komplexe Situation
durchdenken, Einsicht zeigen
und mit anderen gut zusammenarbeiten,
werden wir die Arbeit schaffen.
Was wird uns helfen,
in der Zusammenarbeit
mit unseren Brüdern und
Schwestern so vorzugehen?
Schlagt bitte mit mir das Bibelbuch
Philipper, Kapitel 2, auf.
Philipper 2:3, 4; wir lesen:
„Tut nichts aus Streitsucht
oder Egoismus,
sondern achtet andere in Demut
höher als euch selbst.
Habt nicht nur eure eigenen Interessen
im Auge,
sondern auch die der anderen.“
Dieser Vers bezieht sich auf Interessen
in Verbindung mit unserem Glauben.
Was hilft uns denn, die Interessen
von anderen im Auge zu behalten?
Demut!
Interessiere dich für
die Arbeit anderer.
Im Prinzip sagt Jehova hier,
dass wir ihre Arbeit
oder die Arbeit ihrer Abteilung
höher achten sollten oder für
wichtiger ansehen sollten als unsere.
Und das Schöne:
Sie tun das auch.
Überlegt mal:
Wie wäre es, wenn wir
unsere Arbeit zwar schaffen,
aber auf Kosten
einer anderen Abteilung?
Wird uns Jehova dafür
seine Anerkennung schenken?
Jede einzelne Abteilung
trägt zum Werk des Herrn bei.
Wessen Arbeit würden wir also
in Wirklichkeit erschweren?
Wichtige Frage!
Denkt an Moses bei Meriba.
Er bekam, was er wollte, aber
Jehova gefiel die Art und Weise nicht.
Der Punkt für uns:
Manchmal denken wir vielleicht,
dass unsere Arbeit wichtiger ist,
komplizierter oder dringender,
und die Arbeit der anderen
weniger anspruchsvoll ist.
Sie sollen bitte schön das tun,
worum wir sie bitten.
Aber Demut wird uns helfen,
uns mit anderen abzustimmen
und gut zusammenzuarbeiten.
Findet gemeinsame Lösungen.
Zur Einsicht gehört auch
gesunder Menschenverstand.
Gesunder Menschenverstand ist
leider nicht sehr weit verbreitet.
Aber wir bemühen uns zumindest darum.
Gesunder Menschenverstand sagt uns,
dass Kommunikation
Missverständnisse verhindern kann.
Stell dir mal vor,
du brauchst einen Feuerlöscher.
Aber der andere weiß noch nicht,
ob du nur einen alten ersetzen willst
oder ob es gerade irgendwo brennt.
Gesunder Menschenverstand rät:
„Sag ihm, dass es brennt, dann
bekommst du ihn viel schneller.“
Zusatzinfos sind wichtig.
Zur Einsicht gehört auch
gute Kommunikation.
Andere in Demut höher zu achten und
ihre Arbeit als wichtig zu betrachten,
führt zum Erfolg.
Und wenn wir das
mit dem vorhin Gesagten verbinden –
sich Zeit nehmen, Interesse zeigen –,
dann haben wir das Erfolgsrezept
für gute Zusammenarbeit.
Statt einfach Entscheidungen zu treffen
und zu hoffen,
dass sich die anderen danach richten,
planen wir die Arbeit zusammen.
Und das Ergebnis wird Einheit sein.
Einheit stabilisiert uns.
Und Jehova schenkt denen, die
zusammenarbeiten, seine Anerkennung.
Denkt an Psalm 133:1: Wie gut ist es,
in Einheit zusammenzuwohnen!
Stabilität hilft uns auch dabei,
mit Veränderungen fertigzuwerden.
Vielleicht sollen wir umziehen
oder woanders dienen.
Vielleicht gibt es Veränderungen bei
der Zuteilung oder der Arbeitsweise
oder technische Veränderungen.
Und Veränderungen können
Angst machen. Das ist normal.
Ihr alle durchlebt gerade Veränderungen.
Aber wie können wir bei Veränderungen
andere stabilisieren?
Sprechen wir zunächst einmal
über euch Brüder.
Es kann sein, dass ihr
Entscheidungen treffen müsst,
die für andere
Veränderungen mit sich bringen –
eine große Verantwortung.
Nehmt das nicht
auf die leichte Schulter.
Entscheidet so, dass euch Jehova
seine Anerkennung schenken kann.
Einsicht wird euch helfen,
andere zu stabilisieren,
wenn sich Dinge verändern.
Und wie?
Schlagt bitte mit mir zusammen
Jesaja 60:17 auf:
„Statt des Kupfers
werde ich Gold herbeibringen
und statt des Eisens
werde ich Silber herbeibringen
und statt des Holzes Kupfer
und statt der Steine Eisen.
[Und jetzt:] Und ich werde den Frieden
als deine Aufseher einsetzen
und die Gerechtigkeit
als deine Arbeitseinteiler.“
Wir wissen, was das bedeutet.
Jehova sorgt für Veränderungen.
Und können wir das heute nicht sehen?
Gefühlt gibt es
jede Woche Veränderungen.
Jehova sorgt für diese Veränderungen,
und sie sind gut.
Kupfer ist ein schönes Metall,
aber Gold ist besser.
Wir freuen uns über
solche Verbesserungen.
Aber die Veränderungen,
die damit verbunden sind,
machen uns manchmal Angst.
Das kann vorkommen;
aber wir kriegen das hin.
Hier ein paar Beispiele
für mögliche Veränderungen:
Wenn eine neue Druckpresse
mehr Literatur herstellen kann,
dann bedeutet das für manche
natürlich Veränderungen
in der Zuteilung.
Aber was hilft uns bei Veränderungen?
Was stand hier über Aufseher?
Er würde „den Frieden
[und die Gerechtigkeit]
als ... Aufseher einsetzen“.
Ihr Brüder könnt also anderen helfen,
mit Veränderungen zurechtzukommen.
Was wissen wir über Gerechtigkeit und
darüber, wie Jehova seine Diener sieht
und sich um sie kümmert?
Schlagen wir Hebräer 6:10 auf:
„Denn Gott ist nicht ungerecht.
Er vergisst eure Arbeit
und die Liebe nicht,
die ihr für seinen Namen gezeigt habt,
indem ihr den Heiligen gedient habt
und weiter dient.“
Ein interessanter Gedanke.
Jehova wäre ungerecht,
wenn er die harte Arbeit,
die jemand für ihn getan hat,
vergessen würde.
Aber genau an dieser Arbeit
wird jetzt was geändert.
Wir wollen also bei den Veränderungen,
die wir vornehmen müssen,
nie die Menschen vergessen.
Gerechtigkeit erfordert es,
dass wir bei all den Veränderungen
und Verfeinerungen – Kupfer zu Gold –
immer noch an unsere Mitdiener denken
und an all das,
was sie schon getan haben.
Wir zeigen Mitgefühl,
wenn wir Veränderungen vornehmen.
Wir Aufseher können nicht
einfach Scheuklappen aufsetzen
und uns auf unsere Arbeit konzentrieren.
Um andere stabilisieren zu können,
müssen wir sie kennen.
Als Aufseher sollten wir uns fragen:
Verlasse ich auch mal mein Büro,
um mit den Brüdern und
Schwestern zu sprechen?
Erkundige ich mich nach ihrer Familie,
ihren Herausforderungen,
ihren Ideen, ihren Vorschlägen?
Du wirst merken, dass einigen
die Veränderung gefällt, anderen nicht.
Weißt du, zu welcher Gruppe
dein Gegenüber gehört,
um ihm bestmöglich zu helfen?
Das heißt nicht,
dass wir nichts verändern.
Jehova hat Verbesserungen vorausgesagt.
Aber weil Jehova die Arbeit und
die Liebe seiner Diener nicht vergisst,
vergessen auch wir die Arbeit
und die Liebe seiner Diener nicht.
Wir helfen anderen,
mit Veränderungen zurechtzukommen.
Dann schenkt uns Jehova
seine Anerkennung.
Auch Schwestern können
bei Veränderungen helfen.
Vielleicht bist du sogar selbst
von der Veränderung betroffen.
Aber durch deine positive Einstellung
und Unterstützung
kannst du andere stabilisieren.
Wenn du von Veränderungen erfährst
und verstehst,
was die Brüder erreichen wollen,
dann bring Vorschläge ein,
wie das umgesetzt werden kann,
und arbeite gut
mit den Brüdern zusammen.
Das waren nur ein paar Beispiele dafür,
wie Einsicht uns hilft,
Jehovas Anerkennung zu erhalten.
Und so können wir einen
stabilisierenden Einfluss ausüben.
Interessier dich für andere
und hör ihnen zu.
Achte in Demut die Arbeit anderer
höher als deine.
Das schafft ein Umfeld, in dem man
in Einheit zusammenarbeiten kann.
Und hilf Brüdern und Schwestern, mit
Veränderungen zurechtzukommen.
Einsicht wird euch helfen, in eurem
Dienst für Jehova erfolgreich zu sein.
Und wir wünschen uns,
dass ihr alle in euren Zuteilungen
Erfolg haben werdet.
Jehova bewirkt in diesen
letzten Tagen Großartiges,
und wir alle haben die Ehre,
unserem wunderbaren Gott
in diesem herrlichen
geistigen Paradies zu dienen.
Wir wünschen uns, dass jeder
in diesem geistigen Paradies bleibt,
und möchten noch viele
weitere Menschen dazu einladen.
Ihr lieben Schüler
der 158. Gileadklasse,
ihr habt während eurer Zeit hier
eine Menge gelernt und erlebt.
Bitte nutzt diese wunderbare
Gelegenheit, dieses Geschenk,
um anderen zu helfen
und sie zu unterstützen.
Wir lieben euch und
wir haben keinen Zweifel daran,
dass ihr weiter Einsicht zeigen werdet
und dass Jehova euch weiter
seine Anerkennung schenkt.
Jetzt kommen wir zu einem besonders
spannenden Teil unseres Programms.
Wie ihr seht, liegen hier
Umschläge auf dem Tisch
und dabei handelt es sich nicht
um gewöhnliche Umschläge.
Sie enthalten nämlich die Diplome
für unsere lieben Schüler
und sobald sie sie
in der Hand halten,
werden wir sie nicht mehr
Schüler nennen,
sondern Absolventen –
Absolventen der Gileadschule.
Und wir werden sie jetzt
nacheinander aufrufen,
um ihnen ihr Diplom zu übergeben.
Bitte, David.
Zuerst Bruder Abreu,
der in die Dominikanische Republik
zurückkehren wird.
Bruder Aimé wird in den
haitianischen Zweig zurückkehren.
Und Bruder Alatorre
wird ins Zweigbüro
in die Vereinigten Staaten gehen.
Bruder und Schwester Arencibia
werden in die Vereinigten Staaten
zurückkehren.
Bruder Arulappa kommt
ins Zweigbüro in Sri Lanka.
Bruder und Schwester Barrett
werden nach Mikronesien
zurückkehren.
Bruder Bundavica wird
nach Kroatien zurückkehren.
Bruder und Schwester Carrillo
werden nach Peru zurückkehren.
Bruder und Schwester Connell
kehren nach Kongo (Kinshasa) zurück.
Bruder Dallmann
wird in den zentraleuropäischen
Zweig zurückkehren.
Und Bruder François geht ins
Zweigbüro in Mosambik.
Bruder Gołąb wird ins
polnische Zweigbüro zurückkehren.
Bruder und Schwester Gratrix
werden in den japanischen
Zweig gehen.
Bruder und Schwester Hadad
werden ins Zweigbüro
in Paraguay zurückkehren.
Bruder und Schwester Iewago
werden nach Papua-Neuguinea
zurückkehren.
Bruder Katsantonis kehrt zurück
in den griechischen Zweig.
Bruder und Schwester Koch
werden nach Chile zurückkehren.
Bruder Mattusch
wird in den zentraleuropäischen
Zweig zurückkehren.
Bruder und Schwester Momo
werden nach Kamerun zurückkehren.
Bruder Musona wird nach
Simbabwe zurückkehren.
Bruder Muthami wird in den
ostafrikanischen Zweig zurückkehren.
Bruder Ndayisaba wird
nach Ruanda zurückkehren.
Bruder Njewa wird nach
Malawi zurückkehren.
Bruder Ortega kehrt zurück
in den spanischen Zweig.
Bruder und Schwester Pavlov
gehen zurück ins Zweigbüro
in Bulgarien.
Bruder und Schwester Peinado
werden zurück nach Venezuela gehen.
Bruder und Schwester Pijalović
werden nach Kroatien zurückkehren.
Bruder und Schwester Raymond
kehren zurück
nach Trinidad und Tobago.
Schwester Şiriner
wird in den türkischen Zweig
zurückkehren.
Bruder Székely wird nach
Ungarn zurückkehren.
Bruder und Schwester Uriarte
werden nach Myanmar zurückkehren.
Bruder van der Veen wird ins Zweigbüro
in Kongo (Kinshasa) gehen.
Schwester Waichigo wird in den
ostafrikanischen Zweig zurückkehren.
Und Bruder und Schwester Youquoi
werden zurück nach Liberia gehen.
Das war ganz schön spannend
und ich hatte ja den leichten Part.
Das erinnert mich an das letzte Mal,
als ich Vorsitzender sein durfte,
das war vor 5 Jahren.
Es war die 148. Klasse, kurz bevor
die Pandemie ausgebrochen ist.
Vielleicht könnt ihr euch
ja noch erinnern,
Händeschütteln war damals tabu,
nur Ellenbogen waren erlaubt.
Wie schön, dass ich euch diesmal
die Hände schütteln konnte
und euch gratulieren durfte zu diesem
Meilenstein, den ihr erreicht habt.
Und hier ist sie, die 158. Klasse!
Wie ihr seht,
sind wir alle richtig stolz auf euch,
stolz auf das,
was ihr geschafft habt.
Und wir wissen, dass ihr in Zukunft
so wertvolle Arbeit leistet.
Aber jetzt freuen wir uns
auf Bruder Sennad Pijalović.
Ich hoffe, ich habe das
richtig ausgesprochen.
Ihr versteht jetzt, warum ich
Bruder Schafers Hilfe brauchte.
Also jetzt Sennad Pialović.
Wir freuen uns auf euren Brief.
„An die Leitende Körperschaft:
Unsere Herzen sind
voller Dankbarkeit und Liebe.
Danke, dass wir
diese Schule besuchen durften.
Eure Gastfreundschaft
und loyale Liebe
haben jeden von uns tief berührt.
Von Jehova belehrt zu werden,
das wussten wir,
würde etwas ganz Besonderes sein.
Aber genau wie es
in Epheser 3:20 heißt,
hat Jehova „über alles hinaus
unermesslich viel mehr“ getan,
als wir uns vorstellen konnten.
Wir konnten die Persönlichkeiten
von Jehova und Jesus
auf den Seiten der Bibel
strahlen sehen.
Es hat unsere Herzen tief berührt,
so deutlich wie nie zuvor
wahrzunehmen,
was sie für uns Menschen empfinden.
Daran, dass sie uns lieben,
besteht nicht der geringste Zweifel.
Genau diese Liebe möchten wir
an andere weitergeben.
Wir können nur staunen,
wenn wir daran denken,
was wir von Jehova gelernt haben.
Wie liebevolle Väter
haben unsere Lehrer
das Licht aus Gottes Wort gebraucht,
um uns auf unsere
zukünftigen Aufgaben vorzubereiten.
Und dass ihr, ihr lieben Brüder
der Leitenden Körperschaft,
uns eure Zeit geschenkt habt,
hat den Unterricht
unermesslich bereichert.
Danke für euer persönliches
Interesse an uns
und für all die harte Arbeit,
die ihr leistet.
Außerdem haben wir so sehr
von den Besuchen eurer Helfer
und anderer Gastlehrer profitiert.
Es war, als ob Jehova
mit all diesen Stimmen
eine wunderschöne Symphonie
komponiert hat,
um unsere Herzen zu erreichen.
Diese Melodie wird unser ganzes
Leben in uns nachhallen.
Auch außerhalb des Klassenzimmers
haben wir wertvolle
Lektionen gelernt,
und zwar von der Liebe,
Gastfreundschaft
und Großzügigkeit der Bethelfamilie
hier in den Vereinigten Staaten.
In all ihren lieben Gesten
haben wir Jehovas Persönlichkeit
durchscheinen sehen.
Jetzt wollen wir es genauso machen.
Wir wollen anderen helfen,
sich bei uns genauso geliebt
und willkommen zu fühlen
wie wir hier bei euch.
Wenn wir an
all diese Segnungen denken,
da geht es uns
genau wie dem Psalmisten,
der in Psalm 116:12
die Frage stellte:
„Wie ... [können wir uns] bei Jehova
erkenntlich zeigen
für all das Gute,
das er für ... [uns] getan hat?“
Natürlich werden wir immer
in Jehovas Schuld stehen.
Aber wozu wir entschlossen sind,
spiegelt sich genau in den
einfachen Worten Rebekkas wider:
„Ja, ich gehe mit.“
Der Abschied wird uns schwerfallen,
denn wir sind füreinander
wie Familie geworden.
Aber wir sind bereit –
bereit, Jehovas Willen zu tun,
eurem Vertrauen gerecht zu werden
und all das umzusetzen,
was wir hier gelernt haben.
Voller Dankbarkeit und Liebe,
eure Brüder und Schwestern
der 158. Klasse.“
Das war ein sehr schöner Brief.
Er hat die Gefühle der Klasse
wirklich widergespiegelt.
Ihr habt gesagt, dass ihr
so gerne bei uns wart,
und wir sind so froh,
dass ihr da wart.
Dadurch konnten wir uns
„gegenseitig Mut machen“.
Vielen Dank.
Lasst uns noch einmal kurz
zu unserem Vers
vom Anfang zurückkehren,
Matthäus 5:13, wo Jesus sagt:
„Ihr seid das Salz der Erde.“
Und das trifft definitiv auf euch zu.
Wir haben über die Eigenschaften
gesprochen, die Salz hat.
Es ist ein Geschmacksverstärker.
Es kann auch
ein Desinfektionsmittel sein,
Keime abtöten
und es dient als
Konservierungsmittel.
Sprechen wir jetzt noch
über einen weiteren Aspekt,
den Wert von Salz.
Es ist sehr wertvoll.
Im Einsichten-Buch heißt es dazu,
dass „Salz nicht immer
leicht erhältlich“ war.
„Kriege und Revolutionen
sind deswegen ausgebrochen.
Im antiken China war
nur Gold wertvoller als Salz.
Frauen und Kinder sind für Kochsalz
sogar in die Sklaverei verkauft worden.
Cäsars Soldaten erhielten Geld,
um Salz zu kaufen;
man nannte den Betrag salarium.“
Davon kommt der Begriff „Salär“
oder englisch salary.
In den Tagen Jesu war Salz zwar
jederzeit verfügbar,
doch Jesus kannte die Geschichte.
Er wusste, wie wertvoll Salz
in der Vergangenheit gewesen war.
Zur Zeit von Jesus gewann man Salz
aus den salzführenden Hügeln
rund um das Tote Meer
und dadurch, dass das Wasser
des Toten Meeres verdunstete.
Es gab also genügend Salz.
Doch Jesus kannte, wie gesagt,
die Geschichte, und er wusste auch,
wie wertvoll es war,
obwohl es jetzt genug davon gab.
Er wusste, dass man Salz
zu vielem gebrauchen kann.
Es war damals wertvoll
und das ist es auch heute noch.
Und noch etwas,
woran er wahrscheinlich gedacht hat,
ist die Tatsache,
dass ein menschlicher Körper
ungefähr 220 Gramm,
fast ein halbes Pfund, Salz enthält.
Als „Werkmeister“ war er bei
der Erschaffung des Menschen dabei.
Deshalb wusste er so etwas.
Wir haben also über 200 Gramm Salz
in unserem Körper
und ohne das würden wir sterben.
Ein Mangel an Salz
kann schwere Folgen
für unseren Körper haben.
Er kann zu Übelkeit,
Verwirrtheit, Muskelkrämpfen,
Krampfanfällen, Hirnschwellungen,
Koma
und in schweren Fällen
sogar zum Tod führen.
Ohne Zweifel wusste Jesus das.
Als „Werkmeister“
an der Seite Jehovas
hat er bei der gesamten Schöpfung
mitgewirkt – auch beim Menschen.
Also noch mal:
Das war ein Kompliment!
Ihr seid wertvoll
und das Gleiche sagen wir zu euch:
Wir lieben euch.
Ihr seid kostbar, ihr seid wertvoll.
Wir lieben all das,
was ihr bereits getan habt,
und wir wissen,
dass ihr auch in Zukunft
Großartiges erreichen werdet.
Zum Schluss
möchten wir euch sagen,
wir wünschen euch das,
was in 4. Mose 6 steht:
„Jehova segne dich
und beschütze dich.
Jehova lasse sein Gesicht
über dir leuchten
und schenke dir seine Gunst.
Jehova erhebe sein Gesicht zu dir
und gebe dir Frieden.“
Das wünschen wir jedem einzelnen von
euch 52 Absolventen der 158. Klasse.
Ganz bestimmt werden die Absolventen
auf der ganzen Welt ein Segen sein.
Schon bald werden auch die anderen
Vorträge der Gilead-Abschlussfeier
auf jw.org und in unserer App
verfügbar sein.
Und zum Schluss
besuchen wir noch unsere Brüder
und Schwestern in Simbabwe.
Das Klima in Simbabwe
ist sehr unterschiedlich.
In der zentralen Hochebene
ist es eher mild,
im Sambesi-Tal heiß und trocken
und in den Bergen im Osten
ist es verregnet und kalt.
Mit 16 Sprachen im Land herrscht auch
auf diesem Gebiet große Vielfalt.
Im ganzen Land wird Mais angebaut
und auf ganz
unterschiedliche Weise zubereitet.
Er wird gekocht, geröstet
und für ein Getränk namens
mahewu sogar fermentiert.
Ein beliebtes Gericht ist sadza.
Dazu wird weißer Mais
zu Mehl verarbeitet
und langsam gekocht,
bis eine zähe Masse entsteht.
Sadza wird traditionell
mit den Händen gegessen
und lässt sich gut kombinieren,
zum Beispiel mit Kuhfüßen, Steak
oder Gemüse in Erdnusssoße.
Unsere Geschichte geht in Simbabwe
zurück bis zum Anfang
des 20. Jahrhunderts.
Gastarbeiter aus Südafrika
und Malawi
brachten unsere Literatur ins Land.
Studiengruppen wurden gebildet
und 1924 ließ sich
Nason Mukaronda taufen,
einer der ersten Verkündiger im Land.
Weil Brüder und Schwestern
unterschiedlicher Hautfarbe
zusammenkamen,
stellte sich kurz danach
die Regierung gegen uns.
1940 war
all unsere Literatur verboten.
Aber unsere Brüder machten weiter,
obwohl viele von ihnen verhaftet
und vor Gericht gestellt wurden.
6 Jahre später wurde
das Verbot aufgehoben.
Das Predigtwerk nahm
immer mehr an Fahrt auf,
bis in den 1970er-Jahren
Krieg ausbrach.
Viele Brüder kamen ins Gefängnis,
weil sie politisch neutral blieben.
Diese Bibel wurde im Gefängnis
von einem Bruder
zum anderen weitergegeben.
In den letzten Jahrzehnten
war es im Land friedlich.
Jetzt gibt es über 50 000
Verkündiger im Land,
die über 103 000 Bibelstudien
durchführen.
Einige von diesen
fleißigen Verkündigern
sind in der Waterfalls-Versammlung
in der Hauptstadt Harare.
Ihr Königreichssaal ist der erste,
der im Land gebaut wurde.
Die Brüder und Schwestern
führen etwa 200 Bibelstudien durch
und sie möchten uns etwas sagen.
Das ist Shona und heißt:
„Wie geht’s euch?
Wir haben euch alle lieb.“
Und wir möchten euch auch sagen,
dass wir euch lieb haben.
Das war JW Broadcasting
aus der Weltzentrale
von Jehovas Zeugen.