00:00:01
In den letzten Monaten habt ihr
eine Schulung erhalten,00:00:04
00:00:04
die euch Jehova noch
näher gebracht hat 00:00:07
00:00:07
und eure Wertschätzung für
seine Eigenschaften vertieft hat.00:00:11
00:00:12
Diese Schulung hat nicht nur
euren Glauben gestärkt.00:00:15
00:00:15
Sie hat euch auch gezeigt,
was ihr konkret tun könnt,00:00:19
00:00:19
um anderen zu helfen
und ihnen Liebe zu zeigen.00:00:23
00:00:23
Schauen wir uns dazu eine Situation
im Leben von Moses an – 00:00:28
00:00:28
und es geht jetzt nicht um die
großen Momente in seinem Leben00:00:31
00:00:31
wie die Durchquerung des Roten Meers00:00:32
00:00:33
oder als er die Gesetzestafeln
am Berg Sinai bekommen hat.00:00:36
00:00:36
Nein, es war an einem Brunnen
in Midian,00:00:40
00:00:40
wo ein Mann, der gerade
alles verloren hat,00:00:44
00:00:44
die einfache, aber bedeutende
Entscheidung trifft, anderen zu dienen.00:00:50
00:00:50
Schauen wir uns die Begebenheit
in 2. Mose, Kapitel 2, einmal an.00:00:55
00:00:55
2. Mose, Kapitel 2 –00:00:58
00:00:59
Moses befindet sich in einer Krise.00:01:03
00:01:03
Er hat gerade einen
Ägypter niedergeschlagen,00:01:05
00:01:05
um einen seiner israelitischen
Brüder zu verteidigen.00:01:08
00:01:09
Mit dieser Tat hatte Moses
sich zu erkennen gegeben –00:01:12
00:01:12
er war kein Ägypter,
sondern gehörte zum Volk Jehovas.00:01:16
00:01:17
Am nächsten Tag sah er,
wie zwei Israeliten sich stritten,00:01:21
00:01:21
und er ging zu ihnen und wollte
zwischen ihnen vermitteln.00:01:24
00:01:24
Sehen wir uns in Vers 14 mal an,00:01:27
00:01:27
wie einer der beiden Männer
darauf reagiert hat.00:01:30
00:01:30
Er erwiderte: „Wer hat dich als Aufseher
und Richter über uns eingesetzt?00:01:35
00:01:35
Willst du mich etwa
auch töten wie den Ägypter?“00:01:39
00:01:40
Das hat alles verändert.00:01:42
00:01:42
Wenn wir weiterlesen im Vers,
sehen wir,00:01:45
00:01:45
dass Moses es mit
der Angst zu tun bekam.00:01:47
00:01:47
Ihm wurde bewusst, dass
die Sache herausgekommen war.00:01:51
00:01:52
Aber es wird noch schlimmer.
Sehen wir uns Vers 15 an:00:01:55
00:01:56
„Als der Pharao davon hörte,
wollte er Moses töten,00:02:01
00:02:01
aber Moses floh vor ihm
ins Land Midian.00:02:05
00:02:05
Dort angekommen,
setzte er sich an einen Brunnen.“00:02:08
00:02:09
Der Pharao, in dessen Königshof
Moses groß geworden war,00:02:14
00:02:14
hörte von dem Mord.00:02:15
00:02:15
Doch statt ihn zu beschützen,
wollte er ihn tot sehen.00:02:19
00:02:19
Moses läuft um sein Leben.
Stellen wir uns das mal vor:00:02:24
00:02:24
Moses voller Staub, müde,
emotional am Ende –00:02:29
00:02:29
er war vielleicht tagelang durch
unwegsames Gelände gewandert.00:02:34
00:02:34
Er hatte keinen Titel mehr,
keine bedeutende Stellung –00:02:38
00:02:38
nur ein Mann an einem Brunnen,
allein mit seinen Gedanken.00:02:42
00:02:42
Vielleicht hat er immer wieder
durchgespielt, wie er dort gelandet war.00:02:46
00:02:46
Das Wort „Angst“ beschreibt
wahrscheinlich nur ansatzweise,00:02:49
00:02:49
wie er sich gefühlt hat.00:02:51
00:02:51
Aber er blieb nicht lange allein.
Lesen wir Vers 16 und 17:00:02:56
00:02:56
„Der Priester von Midian nun
hatte sieben Töchter.00:02:58
00:02:58
Sie kamen zum Wasserschöpfen
und wollten die Tränkrinnen füllen,00:03:01
00:03:01
um die Herde ihres Vaters zu tränken.00:03:03
00:03:03
Doch wie üblich kamen die Hirten
und trieben sie weg.00:03:08
00:03:08
Da stand Moses auf, half den Frauen
und gab ihren Tieren Wasser.“00:03:13
00:03:14
Hier im Vers heißt es: „wie üblich“.00:03:18
00:03:18
Das zeigt, dass das öfter vorkam.00:03:20
00:03:21
Die Frauen rechneten schon damit,
von diesen Hirten schikaniert zu werden.00:03:25
00:03:26
Aber jetzt war Moses da und half ihnen.00:03:30
00:03:31
Er hat sich nicht gedacht:
„Das ist nicht mein Problem“,00:03:35
00:03:35
und sich auch nicht an das erinnert,
was gerade erst geschehen war,00:03:38
00:03:38
und gedacht: „Ernsthaft?
Passiert das schon wieder?00:03:41
00:03:41
Dieses Mal halt ich mich raus.“00:03:44
00:03:44
Nein, er stand auf, beschützte sie
und gab den Tieren Wasser.00:03:49
00:03:49
Im Bericht deutet nichts darauf hin,
dass Moses sich vorgestellt hätte00:03:54
00:03:54
oder dass er erklärt hätte, wer er war.00:03:56
00:03:56
Er war einfach ein Fremder
auf der Durchreise.00:03:58
00:03:58
Achten wir darauf, wie die Töchter ihn
beschreiben in den Versen 18 bis 20.00:04:03
00:04:04
Wir lesen hier: „Als sie zu ihrem Vater
Reuël nach Hause kamen, rief er:00:04:09
00:04:09
‚Wie kommt es, dass ihr heute
so schnell wieder da seid?‘00:04:12
00:04:12
Sie antworteten: ‚Da war ein Ägypter,
der uns vor den Hirten beschützt hat.00:04:16
00:04:16
Er hat sogar für uns Wasser geschöpft
und die Herde getränkt.‘00:04:20
00:04:21
Darauf sagte er zu seinen Töchtern:
‚Wo ist er denn?00:04:25
00:04:25
Warum habt ihr den Mann
nicht mitgebracht?00:04:27
00:04:27
Holt ihn her. Er kann mit uns essen.‘“00:04:30
00:04:31
Sie wussten also nicht einmal,
wie er heißt.00:04:34
00:04:34
Für sie war er irgendein Ägypter.00:04:36
00:04:36
Aber wie wir in Vers 21 sehen können, 00:04:38
00:04:38
bekam Moses durch diese freundliche Tat
ein neues Zuhause, eine Familie.00:04:44
00:04:44
Es begann ein neues Leben.00:04:46
00:04:47
Jehova hatte Moses nicht verlassen.
Er hat sein gutes Herz gesehen.00:04:52
00:04:52
Er sah einen Mann voller Mitgefühl,
der bereit war, anderen zu dienen,00:04:57
00:04:57
selbst wenn es niemand gesehen hat.00:04:59
00:04:59
Das waren genau die Eigenschaften,
die aus Moses später00:05:02
00:05:02
einen mutigen und loyalen Anführer
für Gottes Volk machen würden.00:05:06
00:05:07
Was könnt ihr aus diesem Bericht für
euch mitnehmen in eure Zuteilung?00:05:12
00:05:12
Greifen wir 3 Punkte heraus.00:05:15
00:05:15
Erstens: Tragt dazu bei,
dass andere sich erfrischt fühlen.00:05:20
00:05:20
Moses hat ein Bedürfnis erkannt
und gehandelt.00:05:23
00:05:24
Ihr wurdet geschult,
mehr als das Offensichtliche zu sehen.00:05:27
00:05:28
Vielleicht wirkt ein Kollege mal
ungewöhnlich ruhig oder überfordert.00:05:32
00:05:32
Oder vielleicht fällt es jemandem
schwer, zu predigen.00:05:36
00:05:36
Ihr wisst genau,
was ihnen dann helfen kann:00:05:39
00:05:39
ein passender Bibeltext,
ein offenes Ohr00:05:42
00:05:43
oder ein stilles Gebet für denjenigen.00:05:46
00:05:47
So können wir alle dazu beitragen,
„die Herde ... zu tränken“.00:05:52
00:05:52
Vergesst nicht:00:05:54
00:05:54
Ihr geht nicht einfach nur in eine
Zuteilung oder in ein Land zurück.00:05:59
00:05:59
Ihr kehrt zu euren Brüdern
und Schwestern zurück.00:06:02
00:06:02
Durch das, was ihr für sie tut,
könnt ihr sie stärken.00:06:06
00:06:06
Ein zweiter Punkt: Lasst Demut eure
Motivation sein, anderen zu dienen.00:06:12
00:06:12
Moses hat die Frauen nicht nur beschützt,
er hat auch ihre Herde getränkt.00:06:17
00:06:17
Er tat mehr als erwartet,00:06:19
00:06:19
und durch diese Selbstlosigkeit
gewann er ihr Vertrauen.00:06:24
00:06:25
Viele von euch Schwestern in der
Klasse machen das genauso,00:06:28
00:06:29
und zwar nicht erst seit Kurzem,
sondern seit Jahren.00:06:33
00:06:33
Ihr seid wie Moses – mutig und demütig.00:06:37
00:06:37
Einige von euch sind dorthin gezogen,
wo größerer Bedarf war.00:06:41
00:06:41
Ihr habt schwierige Sprachen gelernt.00:06:44
00:06:44
Oder ihr habt euren Betheldienst
als Pendler begonnen00:06:47
00:06:47
und habt ein paar Tage in der Woche00:06:49
00:06:49
in einem Zweigbüro oder einem
Übersetzungsbüro mitgeholfen.00:06:54
00:06:54
Ganz oft hattet ihr nur
begrenzte Mittel zur Verfügung00:06:58
00:06:58
und ihr habt keinerlei
Gegenleistung erwartet.00:07:02
00:07:02
Es ging euch dabei nicht um Anerkennung
oder eine besondere Stellung.00:07:05
00:07:05
Ihr habt nicht daran gedacht, einmal
nach Gilead eingeladen zu werden.00:07:08
00:07:09
Nein, ihr habt das gemacht,00:07:10
00:07:10
weil ihr Jehova liebt und weil ihr
eure Brüder und Schwestern liebt.00:07:15
00:07:15
Und euer demütiger Dienst
ist nicht unbemerkt geblieben.00:07:19
00:07:19
Ohne dass es euch bewusst war,00:07:21
00:07:21
hat euer Beispiel sowohl Brüder
als auch Schwestern motiviert,00:07:25
00:07:25
auch demütig zu dienen.00:07:27
00:07:27
Jehova schätzt sehr, was ihr tut.00:07:29
00:07:29
Und genauso tun das auch
eure Brüder und Schwestern.00:07:33
00:07:33
Seid also weiter für andere da –
mit genau dieser Demut,00:07:38
00:07:38
mit tiefer Liebe und
unerschütterlichem Glauben.00:07:41
00:07:42
Kommen wir zum dritten Punkt:00:07:43
00:07:44
Tut auch dann etwas für andere,
wenn ihr euch schwach fühlt.00:07:48
00:07:49
Als Moses am Brunnen geholfen hat,00:07:51
00:07:51
waren seine Umstände
alles andere als perfekt.00:07:54
00:07:54
Er befand sich auf der Flucht.
Er wusste nicht genau, was er tun soll.00:07:59
00:07:59
Er war auf sich gestellt und hatte
keine Ahnung, wie es weitergeht.00:08:04
00:08:04
Aber mitten in dieser persönlichen
Krise hat er etwas für andere getan.00:08:09
00:08:09
Er stand auf und gab den Tieren Wasser.00:08:12
00:08:13
Das ist ein wichtiger Gedanke,00:08:15
00:08:15
denn auch in unserer Zuteilung wird
es uns manchmal nicht leichtfallen,00:08:18
00:08:18
anderen zu dienen,
„die Herde ... zu tränken“ –00:08:21
00:08:21
vielleicht, wenn wir uns in einer
neuen Kultur zurechtfinden müssen,00:08:25
00:08:25
eine neue Sprache lernen oder uns an
eine neue Abteilung gewöhnen müssen.00:08:30
00:08:30
Vielleicht können wir
unserer Glaubensroutine00:08:32
00:08:32
gerade nicht wie gewohnt nachkommen00:08:34
00:08:34
oder wir fühlen uns nicht wahrgenommen.00:08:36
00:08:37
Es kann auch sein,
dass wir missverstanden werden00:08:39
00:08:39
oder dass uns jemand einen Rat gibt – 00:08:42
00:08:42
jemand Gleichaltriges
oder sogar jemand Jüngeres.00:08:45
00:08:45
Oder wenn wir emotional erschöpft sind,
unsere Familie vermissen00:08:49
00:08:49
oder Gesundheitsprobleme haben –00:08:51
00:08:51
in diesen Momenten würden wir
uns am liebsten zurückziehen.00:08:55
00:08:55
Doch das Beispiel von Moses
erinnert uns daran:00:08:58
00:08:58
Auch wenn wir schwach sind, hat unser
Dienst für andere immer noch Kraft.00:09:04
00:09:04
Jehova erwartet keine Perfektion,
sondern er freut sich,00:09:08
00:09:08
wenn wir bereit sind zu dienen,
obwohl wir uns ungeeignet fühlen.00:09:12
00:09:13
Wenn die Aufgabe zu schwer erscheint,00:09:15
00:09:15
das Timing ungünstig ist
oder das Lob ausbleibt,00:09:19
00:09:19
dann denkt an 2. Korinther 12:10: „Wenn
ich schwach bin, dann habe ich Kraft.“00:09:28
00:09:29
Genau wie bei Moses am Brunnen –00:09:31
00:09:31
wenn Jehova uns seine Kraft dazugibt,00:09:33
00:09:33
kann aus unseren kleinen
demütigen Anstrengungen00:09:36
00:09:36
für andere etwas Großes werden.00:09:39
00:09:40
Was könnt ihr also aus der Begebenheit
von Moses am Brunnen lernen,00:09:44
00:09:45
besonders wenn ihr euch jetzt
auf eure neue Zuteilung vorbereitet?00:09:48
00:09:49
Er war nicht der Anführer einer Nation.
Er hat keine Wunder gewirkt.00:09:52
00:09:52
Er war einfach ein Mann in einer Krise,
der trotzdem etwas für andere tat.00:09:57
00:09:57
Und das war genau das Richtige.00:09:59
00:09:59
Wenn es jetzt losgeht für euch,00:10:01
00:10:01
dann nehmt euch fest vor,
erfrischend für andere zu sein.00:10:03
00:10:03
Euer starker Glaube kann
anderen Mut machen.00:10:06
00:10:07
Dient anderen aus Demut,
selbst wenn niemand zusieht.00:10:10
00:10:10
Eure stillen Liebestaten
machen den Unterschied.00:10:13
00:10:14
Und seid weiter bereit,
anderen zu dienen,00:10:16
00:10:16
selbst wenn ihr euch schwach fühlt.00:10:17
00:10:17
Denn auch wenn es uns
gerade nicht gut geht,00:10:20
00:10:20
hat unser Dienst für andere Kraft.00:10:23
00:10:23
Es gibt einen Text in Gottes Wort,
der genau diese Einstellung hervorhebt,00:10:27
00:10:27
und zwar Galater 6:10.00:10:33
00:10:33
Dort heißt es:00:10:35
00:10:35
„Solange wir die Gelegenheit dazu
haben, wollen wir also allen Gutes tun,00:10:41
00:10:41
besonders denen, die im Glauben
mit uns verwandt sind.“00:10:45
00:10:47
Und genau das tut ihr.00:10:48
00:10:48
Ihr habt diese Gelegenheit
schon oft genutzt.00:10:51
00:10:51
Ihr habt anderen Gutes getan,00:10:53
00:10:53
wart besonders für eure Brüder
und Schwestern da.00:10:56
00:10:56
Und jetzt,
nach dieser einzigartigen Schulung,00:10:59
00:10:59
seid ihr motivierter als je zuvor,
damit weiterzumachen.00:11:03
00:11:04
Wenn also dieser Moment kommt –
es passiert etwas Unerwartetes,00:11:07
00:11:07
ihr fühlt euch nicht gesehen
oder ihr fühlt euch schwach –,00:11:10
00:11:10
seid ihr trotzdem bereit,
„die Herde ... zu tränken“?00:11:14
00:11:14
Das werdet ihr sein,
weil ihr nicht allein seid.00:11:17
00:11:17
Jehova sieht euch,
er sieht euren Einsatz.00:11:20
00:11:20
Jehova wird euch immer
die Kraft geben, die ihr braucht,00:11:24
00:11:24
um anderen zu dienen.00:11:26
Peter Price: Bist du bereit, die Herde zu tränken? – 158. Gilead-Abschlussfeier
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Peter Price: Bist du bereit, die Herde zu tränken? – 158. Gilead-Abschlussfeier
In den letzten Monaten habt ihr
eine Schulung erhalten,
die euch Jehova noch
näher gebracht hat
und eure Wertschätzung für
seine Eigenschaften vertieft hat.
Diese Schulung hat nicht nur
euren Glauben gestärkt.
Sie hat euch auch gezeigt,
was ihr konkret tun könnt,
um anderen zu helfen
und ihnen Liebe zu zeigen.
Schauen wir uns dazu eine Situation
im Leben von Moses an –
und es geht jetzt nicht um die
großen Momente in seinem Leben
wie die Durchquerung des Roten Meers
oder als er die Gesetzestafeln
am Berg Sinai bekommen hat.
Nein, es war an einem Brunnen
in Midian,
wo ein Mann, der gerade
alles verloren hat,
die einfache, aber bedeutende
Entscheidung trifft, anderen zu dienen.
Schauen wir uns die Begebenheit
in 2. Mose, Kapitel 2, einmal an.
2. Mose, Kapitel 2 –
Moses befindet sich in einer Krise.
Er hat gerade einen
Ägypter niedergeschlagen,
um einen seiner israelitischen
Brüder zu verteidigen.
Mit dieser Tat hatte Moses
sich zu erkennen gegeben –
er war kein Ägypter,
sondern gehörte zum Volk Jehovas.
Am nächsten Tag sah er,
wie zwei Israeliten sich stritten,
und er ging zu ihnen und wollte
zwischen ihnen vermitteln.
Sehen wir uns in Vers 14 mal an,
wie einer der beiden Männer
darauf reagiert hat.
Er erwiderte: „Wer hat dich als Aufseher
und Richter über uns eingesetzt?
Willst du mich etwa
auch töten wie den Ägypter?“
Das hat alles verändert.
Wenn wir weiterlesen im Vers,
sehen wir,
dass Moses es mit
der Angst zu tun bekam.
Ihm wurde bewusst, dass
die Sache herausgekommen war.
Aber es wird noch schlimmer.
Sehen wir uns Vers 15 an:
„Als der Pharao davon hörte,
wollte er Moses töten,
aber Moses floh vor ihm
ins Land Midian.
Dort angekommen,
setzte er sich an einen Brunnen.“
Der Pharao, in dessen Königshof
Moses groß geworden war,
hörte von dem Mord.
Doch statt ihn zu beschützen,
wollte er ihn tot sehen.
Moses läuft um sein Leben.
Stellen wir uns das mal vor:
Moses voller Staub, müde,
emotional am Ende –
er war vielleicht tagelang durch
unwegsames Gelände gewandert.
Er hatte keinen Titel mehr,
keine bedeutende Stellung –
nur ein Mann an einem Brunnen,
allein mit seinen Gedanken.
Vielleicht hat er immer wieder
durchgespielt, wie er dort gelandet war.
Das Wort „Angst“ beschreibt
wahrscheinlich nur ansatzweise,
wie er sich gefühlt hat.
Aber er blieb nicht lange allein.
Lesen wir Vers 16 und 17:
„Der Priester von Midian nun
hatte sieben Töchter.
Sie kamen zum Wasserschöpfen
und wollten die Tränkrinnen füllen,
um die Herde ihres Vaters zu tränken.
Doch wie üblich kamen die Hirten
und trieben sie weg.
Da stand Moses auf, half den Frauen
und gab ihren Tieren Wasser.“
Hier im Vers heißt es: „wie üblich“.
Das zeigt, dass das öfter vorkam.
Die Frauen rechneten schon damit,
von diesen Hirten schikaniert zu werden.
Aber jetzt war Moses da und half ihnen.
Er hat sich nicht gedacht:
„Das ist nicht mein Problem“,
und sich auch nicht an das erinnert,
was gerade erst geschehen war,
und gedacht: „Ernsthaft?
Passiert das schon wieder?
Dieses Mal halt ich mich raus.“
Nein, er stand auf, beschützte sie
und gab den Tieren Wasser.
Im Bericht deutet nichts darauf hin,
dass Moses sich vorgestellt hätte
oder dass er erklärt hätte, wer er war.
Er war einfach ein Fremder
auf der Durchreise.
Achten wir darauf, wie die Töchter ihn
beschreiben in den Versen 18 bis 20.
Wir lesen hier: „Als sie zu ihrem Vater
Reuël nach Hause kamen, rief er:
‚Wie kommt es, dass ihr heute
so schnell wieder da seid?‘
Sie antworteten: ‚Da war ein Ägypter,
der uns vor den Hirten beschützt hat.
Er hat sogar für uns Wasser geschöpft
und die Herde getränkt.‘
Darauf sagte er zu seinen Töchtern:
‚Wo ist er denn?
Warum habt ihr den Mann
nicht mitgebracht?
Holt ihn her. Er kann mit uns essen.‘“
Sie wussten also nicht einmal,
wie er heißt.
Für sie war er irgendein Ägypter.
Aber wie wir in Vers 21 sehen können,
bekam Moses durch diese freundliche Tat
ein neues Zuhause, eine Familie.
Es begann ein neues Leben.
Jehova hatte Moses nicht verlassen.
Er hat sein gutes Herz gesehen.
Er sah einen Mann voller Mitgefühl,
der bereit war, anderen zu dienen,
selbst wenn es niemand gesehen hat.
Das waren genau die Eigenschaften,
die aus Moses später
einen mutigen und loyalen Anführer
für Gottes Volk machen würden.
Was könnt ihr aus diesem Bericht für
euch mitnehmen in eure Zuteilung?
Greifen wir 3 Punkte heraus.
Erstens: Tragt dazu bei,
dass andere sich erfrischt fühlen.
Moses hat ein Bedürfnis erkannt
und gehandelt.
Ihr wurdet geschult,
mehr als das Offensichtliche zu sehen.
Vielleicht wirkt ein Kollege mal
ungewöhnlich ruhig oder überfordert.
Oder vielleicht fällt es jemandem
schwer, zu predigen.
Ihr wisst genau,
was ihnen dann helfen kann:
ein passender Bibeltext,
ein offenes Ohr
oder ein stilles Gebet für denjenigen.
So können wir alle dazu beitragen,
„die Herde ... zu tränken“.
Vergesst nicht:
Ihr geht nicht einfach nur in eine
Zuteilung oder in ein Land zurück.
Ihr kehrt zu euren Brüdern
und Schwestern zurück.
Durch das, was ihr für sie tut,
könnt ihr sie stärken.
Ein zweiter Punkt: Lasst Demut eure
Motivation sein, anderen zu dienen.
Moses hat die Frauen nicht nur beschützt,
er hat auch ihre Herde getränkt.
Er tat mehr als erwartet,
und durch diese Selbstlosigkeit
gewann er ihr Vertrauen.
Viele von euch Schwestern in der
Klasse machen das genauso,
und zwar nicht erst seit Kurzem,
sondern seit Jahren.
Ihr seid wie Moses – mutig und demütig.
Einige von euch sind dorthin gezogen,
wo größerer Bedarf war.
Ihr habt schwierige Sprachen gelernt.
Oder ihr habt euren Betheldienst
als Pendler begonnen
und habt ein paar Tage in der Woche
in einem Zweigbüro oder einem
Übersetzungsbüro mitgeholfen.
Ganz oft hattet ihr nur
begrenzte Mittel zur Verfügung
und ihr habt keinerlei
Gegenleistung erwartet.
Es ging euch dabei nicht um Anerkennung
oder eine besondere Stellung.
Ihr habt nicht daran gedacht, einmal
nach Gilead eingeladen zu werden.
Nein, ihr habt das gemacht,
weil ihr Jehova liebt und weil ihr
eure Brüder und Schwestern liebt.
Und euer demütiger Dienst
ist nicht unbemerkt geblieben.
Ohne dass es euch bewusst war,
hat euer Beispiel sowohl Brüder
als auch Schwestern motiviert,
auch demütig zu dienen.
Jehova schätzt sehr, was ihr tut.
Und genauso tun das auch
eure Brüder und Schwestern.
Seid also weiter für andere da –
mit genau dieser Demut,
mit tiefer Liebe und
unerschütterlichem Glauben.
Kommen wir zum dritten Punkt:
Tut auch dann etwas für andere,
wenn ihr euch schwach fühlt.
Als Moses am Brunnen geholfen hat,
waren seine Umstände
alles andere als perfekt.
Er befand sich auf der Flucht.
Er wusste nicht genau, was er tun soll.
Er war auf sich gestellt und hatte
keine Ahnung, wie es weitergeht.
Aber mitten in dieser persönlichen
Krise hat er etwas für andere getan.
Er stand auf und gab den Tieren Wasser.
Das ist ein wichtiger Gedanke,
denn auch in unserer Zuteilung wird
es uns manchmal nicht leichtfallen,
anderen zu dienen,
„die Herde ... zu tränken“ –
vielleicht, wenn wir uns in einer
neuen Kultur zurechtfinden müssen,
eine neue Sprache lernen oder uns an
eine neue Abteilung gewöhnen müssen.
Vielleicht können wir
unserer Glaubensroutine
gerade nicht wie gewohnt nachkommen
oder wir fühlen uns nicht wahrgenommen.
Es kann auch sein,
dass wir missverstanden werden
oder dass uns jemand einen Rat gibt –
jemand Gleichaltriges
oder sogar jemand Jüngeres.
Oder wenn wir emotional erschöpft sind,
unsere Familie vermissen
oder Gesundheitsprobleme haben –
in diesen Momenten würden wir
uns am liebsten zurückziehen.
Doch das Beispiel von Moses
erinnert uns daran:
Auch wenn wir schwach sind, hat unser
Dienst für andere immer noch Kraft.
Jehova erwartet keine Perfektion,
sondern er freut sich,
wenn wir bereit sind zu dienen,
obwohl wir uns ungeeignet fühlen.
Wenn die Aufgabe zu schwer erscheint,
das Timing ungünstig ist
oder das Lob ausbleibt,
dann denkt an 2. Korinther 12:10: „Wenn
ich schwach bin, dann habe ich Kraft.“
Genau wie bei Moses am Brunnen –
wenn Jehova uns seine Kraft dazugibt,
kann aus unseren kleinen
demütigen Anstrengungen
für andere etwas Großes werden.
Was könnt ihr also aus der Begebenheit
von Moses am Brunnen lernen,
besonders wenn ihr euch jetzt
auf eure neue Zuteilung vorbereitet?
Er war nicht der Anführer einer Nation.
Er hat keine Wunder gewirkt.
Er war einfach ein Mann in einer Krise,
der trotzdem etwas für andere tat.
Und das war genau das Richtige.
Wenn es jetzt losgeht für euch,
dann nehmt euch fest vor,
erfrischend für andere zu sein.
Euer starker Glaube kann
anderen Mut machen.
Dient anderen aus Demut,
selbst wenn niemand zusieht.
Eure stillen Liebestaten
machen den Unterschied.
Und seid weiter bereit,
anderen zu dienen,
selbst wenn ihr euch schwach fühlt.
Denn auch wenn es uns
gerade nicht gut geht,
hat unser Dienst für andere Kraft.
Es gibt einen Text in Gottes Wort,
der genau diese Einstellung hervorhebt,
und zwar Galater 6:10.
Dort heißt es:
„Solange wir die Gelegenheit dazu
haben, wollen wir also allen Gutes tun,
besonders denen, die im Glauben
mit uns verwandt sind.“
Und genau das tut ihr.
Ihr habt diese Gelegenheit
schon oft genutzt.
Ihr habt anderen Gutes getan,
wart besonders für eure Brüder
und Schwestern da.
Und jetzt,
nach dieser einzigartigen Schulung,
seid ihr motivierter als je zuvor,
damit weiterzumachen.
Wenn also dieser Moment kommt –
es passiert etwas Unerwartetes,
ihr fühlt euch nicht gesehen
oder ihr fühlt euch schwach –,
seid ihr trotzdem bereit,
„die Herde ... zu tränken“?
Das werdet ihr sein,
weil ihr nicht allein seid.
Jehova sieht euch,
er sieht euren Einsatz.
Jehova wird euch immer
die Kraft geben, die ihr braucht,
um anderen zu dienen.
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