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Jehova zeigte ihm loyale Liebe

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Wir alle machen im gegenwärtigen
Weltsystem Prüfungen durch.
Hast du dich auch schon einmal gefragt,
ob Jehova dir wohl helfen wird?
Und wenn ja, wann?
Wir können uns sicher sein, dass
Jehova uns in Prüfungen beisteht.
Warum?
Weil Jehova uns innig liebt, seine
anziehendste Eigenschaft ist die Liebe.
Wie können wir mehr über
diese Eigenschaft erfahren?
Und wie können wir Liebe zeigen?
Sehen wir uns dazu den Bibel-
bericht über Joseph näher an.
Joseph wurde vor mehr als
3 700 Jahren in Mesopotamien geboren.
Sein Vater war der Patriarch Jakob,
auch unter dem Namen Israel bekannt.
Neben seinem Bruder Benjamin
hatte Joseph noch zehn Halbbrüder,
die eifersüchtig auf ihn waren.
Schon als Jugendlicher hatte
Joseph schwer darunter zu leiden.
Allerdings führten diese Prüfungen dazu,
dass seine ganze Familie
eine Hungersnot überlebt hat.
Und: Weil er in den Prüfungen treu blieb,
erwarten uns ewige Segnungen.
Ihr hört jetzt den Bericht
aus 1. Mose 37:2-11.
Lest doch bitte in eurer Bibel mit.
Als Joseph ein junger Mann
von 17 Jahren war,
hütete er zusammen mit den Söhnen von
Bilha und Silpa, den Frauen seines Vaters,
die Kleinviehherde.
Joseph brachte ihrem Vater
einen schlechten Bericht über sie.
Israel nun liebte Joseph mehr
als alle seine anderen Söhne,
denn er war geboren worden,
als Israel schon alt war.
Er ließ ihm ein besonderes Gewand machen.
Als Josephs Brüder sahen, dass
ihr Vater ihn mehr liebte als sie alle,
fingen sie an, ihn zu hassen, und
konnten nicht mehr friedlich mit ihm reden.
Joseph hatte später einen Traum
und erzählte ihn seinen Brüdern.
Das war für sie ein weiterer Grund,
ihn zu hassen.
Er sagte zu ihnen: Hört euch
bitte an, was ich geträumt habe:
Wir waren draußen mitten auf dem Feld
und haben Garben zusammengebunden.
Da hat sich meine Garbe aufgerichtet
und stand aufrecht da.
Eure Garben bildeten einen Kreis um
meine Garbe und verbeugten sich vor ihr.
Seine Brüder erwiderten:
Willst du etwa König über uns
werden und über uns herrschen?
Wegen seiner Träume und seiner Worte
hatten sie einen Grund mehr, ihn zu hassen.
Danach hatte er noch einen anderen Traum,
den er seinen Brüdern ebenfalls erzählte.
Ich habe noch einen Traum gehabt.
Diesmal haben sich die Sonne und der
Mond und elf Sterne vor mir verbeugt.
Das berichtete er seinem Vater
sowie seinen Brüdern,
worauf sein Vater ärgerlich zu ihm sagte:
Was soll der Traum bedeuten,
den du gehabt hast?
Glaubst du vielleicht, dass ich, deine
Mutter und deine Brüder zu dir kommen
und uns vor dir bis zur Erde verbeugen?
Seine Brüder wurden auf ihn eifersüchtig,
aber sein Vater behielt die Worte im Sinn.
Josephs Familie gefällt die Bedeutung
der Träume überhaupt nicht.
Dennoch behält Jakob „die Worte im Sinn“,
er merkt sich also Josephs Träume.
Er denkt immer wieder über sie nach.
Vielleicht wird ihm klar, dass die Träume
seines Sohnes von Jehova kamen.
Josephs Brüder dagegen
reagieren ganz anders.
Lesen wir weiter in 1. Mose 37:18-36.
Sie sahen ihn schon von Weitem,
und bevor er bei ihnen war,
begannen sie einen Plan zu schmieden,
wie sie ihn töten könnten.
Sie sagten zueinander:
Seht mal, da kommt dieser Träumer!
Kommt, wir bringen ihn um und
werfen ihn in eine der Wassergruben.
Wir sagen, dass ihn ein
Raubtier gefressen hat.
Dann werden wir ja sehen,
was aus seinen Träumen wird.
Als Ruben das hörte,
versuchte er Joseph zu retten.
Er sagte: Wir dürfen ihm
nicht das Leben nehmen.
Weiter sagte Ruben zu ihnen:
Vergießt kein Blut!
Werft ihn in die Wassergrube hier
in der Wildnis, aber tut ihm nichts.
Er wollte Joseph vor ihnen schützen
und ihn zu seinem Vater zurückbringen.
Sobald Joseph zu seinen Brüdern kam,
zogen sie ihm sein Gewand aus –
das besondere Gewand, das er anhatte.
Sie packten ihn und warfen
ihn in die Wassergrube,
die zu der Zeit leer war;
es war kein Wasser darin.
Dann setzten sie sich hin, um zu essen.
Als sie aufschauten, sahen sie eine
Karawane Ismaeliter von Gilead kommen.
Sie waren nach Ägypten unterwegs,
und ihre Kamele waren mit Ladanum,
Balsam und harzhaltiger Rinde beladen.
Da sagte Juda zu seinen Brüdern:
Was bringt es, wenn wir unseren
Bruder töten und sein Blut zudecken?
Kommt, wir verkaufen ihn an die
Ismaeliter und tun ihm nichts an.
Er ist schließlich unser Bruder,
unser Fleisch und Blut.
Da hörten sie auf ihren Bruder.
Als die midianitischen Händler vorbeikamen,
zogen sie Joseph aus
der Wassergrube heraus
und verkauften ihn für
20 Silberstücke an die Ismaeliter.
Diese nahmen Joseph mit nach Ägypten.
Später kam Ruben zur Wassergrube zurück
und sah, dass Joseph nicht mehr darin war.
Da zerriss er seine Kleider. Er lief
zu seinen Brüdern zurück und schrie:
Der Junge ist weg! Und ich –
was soll ich jetzt bloß tun?
Sie nahmen Josephs Gewand,
schlachteten einen Ziegenbock
und tauchten es in das Blut.
Danach schickten sie das Gewand
zu ihrem Vater mit der Nachricht:
Das haben wir gefunden.
Sieh es dir bitte genau an,
ob es deinem Sohn gehört.
Er untersuchte es und rief:
Es ist das Gewand meines Sohnes!
Ein Raubtier muss ihn gefressen haben!
Joseph ist bestimmt in
Stücke gerissen worden!
Da zerriss Jakob seine Kleider,
wickelte sich Sacktuch um die Hüfte
und trauerte viele Tage um seinen Sohn.
Alle seine Söhne und Töchter
versuchten immer wieder, ihn zu trösten,
doch er wollte sich nicht trösten lassen.
Er sagte: Ich werde um meinen
Sohn trauernd ins Grab gehen.
Und er weinte und weinte.
Die Midianiter verkauften Joseph
dann in Ägypten an Potiphar,
einen Hofbeamten des Pharao,
den Obersten der Leibwache.
Was für eine dramatische Wende –
vom Lieblingssohn zum Haussklaven!
Josephs Brüdern fehlt es an loyaler Liebe –
nicht nur Joseph gegenüber,
sondern auch ihrem Vater Jakob
und, was das Schlimmste ist, auch ihrem
himmlischen Vater Jehova gegenüber.
Jehovas Diener bleiben von
Ungerechtigkeiten nicht immer verschont.
Manchmal behandeln uns
sogar unsere Mitbrüder ungerecht.
Machst du gerade so etwas durch?
Dann hast du die einmalige Gelegenheit,
zu beweisen, wie sehr du Jehova liebst.
Wie gelingt dir das?
Wie ist Joseph mit seiner
Prüfung umgegangen?
Wir lesen 1. Mose 39:1-23.
Joseph nun wurde nach Ägypten gebracht,
und ein Ägypter mit Namen Potiphar,
ein Hofbeamter des Pharao,
der Oberste der Leibwache,
kaufte ihn von den Ismaelitern,
die ihn mitgebracht hatten.
Doch Jehova stand Joseph bei,
sodass ihm alles gelang
und ihm die Aufsicht über das Haus seines
Herrn, des Ägypters, übertragen wurde.
Sein Herr sah, dass
Jehova Joseph beistand
und Jehova alles gelingen ließ,
was er in die Hand nahm.
Joseph gewann immer
mehr Gunst bei Potiphar
und wurde sein persönlicher Diener.
Er setzte ihn als seinen Hausverwalter ein
und übertrug ihm die Verantwortung
für seinen gesamten Besitz.
Von dieser Zeit an segnete Jehova
das Haus des Ägypters wegen Joseph.
Schließlich lag Jehovas Segen auf allem,
was er im Haus und auf dem Feld besaß.
Potiphar überließ letztlich alles,
was er besaß, Joseph
und kümmerte sich um nichts,
außer um sein eigenes Essen.
Und Joseph entwickelte sich zu
einem gut aussehenden Mann.
Nach einiger Zeit warf die Frau seines
Herrn ein Auge auf Joseph und sagte:
Leg dich zu mir.
Er aber weigerte sich und
sagte zur Frau seines Herrn:
Mein Herr kümmert sich um nichts,
was bei mir im Haus ist.
Er hat mir alles anvertraut,
was ihm gehört.
Niemand in diesem Haus steht über mir,
und er hat mir nichts vorenthalten,
außer dir, weil du seine Frau bist.
Wie also könnte ich so etwas Schlechtes tun
und in Wirklichkeit gegen Gott sündigen?
Tag für Tag redete sie auf Joseph ein,
aber er ließ sich nie überreden, sich
zu ihr zu legen oder bei ihr zu bleiben.
Doch eines Tages, als er ins Haus ging,
um seine Arbeit zu erledigen,
war keiner von der Dienerschaft im Haus.
Da packte sie ihn am Gewand
und sagte: Leg dich zu mir!
Er ließ das Gewand jedoch in ihrer
Hand zurück und floh nach draußen.
Als sie sah, dass er sein
Gewand zurückgelassen hatte
und nach draußen geflohen war, fing sie an,
laut nach ihren Dienern zu rufen:
Seht her! Dieser Hebräer, den er uns
gebracht hat, macht uns zum Gespött.
Er ist zu mir gekommen
und wollte sich zu mir legen,
aber ich habe geschrien,
so laut ich konnte.
Als er mich schreien hörte,
hat er sein Gewand neben mir liegen lassen
und ist nach draußen geflohen.
Sie legte das Gewand neben sich,
bis sein Herr nach Hause kam.
Ihm erzählte sie dann
das Gleiche. Sie sagte:
Der hebräische Diener,
den du uns gebracht hast,
ist zu mir gekommen, um
mich zum Gespött zu machen.
Sobald ich aber anfing zu schreien,
hat er sein Gewand neben mir liegen
lassen und ist nach draußen geflohen.
Als Josephs Herr hörte, was
seine Frau zu ihm sagte, nämlich:
„Das hat mir dein Diener angetan“,
wurde er sehr wütend.
Er ließ Joseph festnehmen
und ins Gefängnis bringen, wo die Ge-
fangenen des Königs inhaftiert waren.
Dort blieb er.
Jehova stand Joseph jedoch weiter
bei und zeigte ihm loyale Liebe.
Er sorgte dafür, dass Joseph die
Gunst des Gefängnisleiters gewann.
Der Gefängnisleiter übertrug
Joseph die Aufsicht
über alle Gefangenen im Gefängnis,
und alles, was sie dort taten,
geschah auf Anordnung von Joseph.
Der Gefängnisleiter kümmerte
sich um absolut nichts,
was in Josephs Verantwortung lag,
denn Jehova stand Joseph bei,
und Jehova ließ alles gelingen, was er tat.
Jehova hat gut auf Joseph aufgepasst
und lässt alles gelingen, was er tut.
Warum liegt Jehova so viel an Joseph?
Wegen Josephs loyaler Liebe zu seinem Gott.
Was lehrt uns das Beispiel Josephs?
Solange wir Jehova lieben,
wird er uns nie verlassen.
Und: Er wird uns genau zur
richtigen Zeit das geben,
was wir brauchen, um durchzuhalten.
Zurück zu Josephs Geschichte.
Er bekommt eine neue Aufgabe.
Er soll sich um zwei
besondere Gefangene kümmern:
den obersten Mundschenk des Pharao
und seinen obersten Bäcker.
Eines Nachts haben beide
einen seltsamen Traum.
Mit Jehovas Hilfe kann
Joseph die Träume richtig deuten.
Und es kommt, wie Joseph gesagt hat.
Beachten wir die eindringliche
Bitte Josephs in 1. Mose 40:14.
Er sagt zum Mundschenk: „Wenn es
dir dann wieder gut geht, denk an mich.
Bitte zeige mir gegenüber loyale Liebe,
und erwähne mich beim Pharao,
damit ich hier herauskomme.“
Aber der Mundschenk vergisst Joseph völlig.
Auch der Pharao hat
zwei rätselhafte Träume.
In dem einen sieht er fette Kühe, die
von mageren aufgefressen werden,
und in dem anderen Traum
werden volle und gute Ähren
von ausgetrockneten verschlungen.
Keiner der Priester und weisen Männer
in Ägypten kann die Träume deuten.
Schließlich erzählt der
Mundschenk dem Pharao
von Josephs erstaunlicher
Fähigkeit, Träume zu deuten.
Sofort wird Joseph aus
dem Gefängnis geholt.
Lasst uns in 1. Mose 41
weiterlesen, ab Vers 25.
Joseph ist jetzt 30 Jahre alt
und steht vor dem König.
Joseph sagte dann zum Pharao:
Die Träume des Pharao haben
ein und dieselbe Bedeutung.
Der wahre Gott hat dem Pharao
mitgeteilt, was er tun wird.
Die sieben guten Kühe
stehen für sieben Jahre –
genauso wie die sieben guten Ähren.
Die Träume haben ein
und dieselbe Bedeutung.
Die sieben abgemagerten, schlechten
Kühe, die nach ihnen heraufkamen,
stehen für sieben Jahre.
Und die sieben leeren, vom
Ostwind ausgetrockneten Ähren
bedeuten sieben Jahre Hungersnot.
Es ist so, wie ich es
dem Pharao gesagt habe:
Der wahre Gott hat den Pharao
sehen lassen, was er tun wird.
In ganz Ägypten wird es sieben
Jahre großen Überfluss geben.
Aber danach kommen mit
Sicherheit sieben Jahre Hungersnot
und der ganze Überfluss in
Ägypten wird vergessen sein.
Die Hungersnot wird das Land entkräften.
Die Hungersnot wird so schwer sein,
dass man sich an den Überfluss,
der davor im Land herrschte,
nicht mehr erinnern wird.
Der Pharao hatte den Traum zweimal,
weil der wahre Gott
diese Sache festgelegt hat,
und der wahre Gott wird es bald ausführen.
Joseph legt einen detaillierten Plan vor,
wie man sich auf die
Hungersnot vorbereiten kann.
Der Pharao ist so beeindruckt
von der Traumdeutung und
dem guten Rat von Joseph,
dass er ihn zum zweitmächtigsten
Mann von Ägypten macht.
Acht Jahre später hat die
Hungersnot das Land fest im Griff.
Auch Josephs Familie
in Kanaan leidet darunter.
Jakob schickt seine Söhne nach
Ägypten, um Nahrung zu kaufen.
Jakobs zehn älteste Söhne machen
sich auf den Weg nach Ägypten.
Nur der Jüngste, Benjamin,
bleibt sicherheitshalber zu Hause.
Als die zehn Brüder Joseph treffen,
beugen sie sich vor ihm nieder.
Und so erfüllt sich nach
vielen Jahren Josephs Traum.
Joseph erkennt seine Brüder,
sie ihn aber nicht.
Weil er weiter unerkannt bleiben möchte,
spricht er zu ihnen durch einen
Dolmetscher in der ägyptischen Sprache.
Joseph muss sich jetzt entscheiden.
Wie wird er seine Macht gebrauchen?
Er könnte ihnen das Leben schwer
machen, könnte sie kalt abweisen.
Verdienen sie seine Hilfe überhaupt?
Er könnte aber auch nach einer Gelegenheit
suchen, sich mit ihnen zu versöhnen.
Wird er wie Jehova loyale Liebe zeigen?
Was hättest du getan?
Joseph will herausfinden, ob sie immer
noch voller Hass und Eifersucht sind.
Er wirft ihnen vor, Spione zu sein,
bietet ihnen aber an, ihren Bruder
Simeon im Gefängnis zu behalten,
bis sie mit Benjamin zurückkämen.
Wir lesen 1. Mose 42:21-24.
Jetzt werden wir bestimmt
wegen unseres Bruders bestraft.
Wir haben gesehen, wie er gelitten hat,
als er uns um Mitleid anflehte,
aber wir haben nicht darauf gehört.
Deswegen sind wir jetzt in
dieser schwierigen Lage.
Ruben entgegnete:
Habe ich euch nicht gesagt:
„Versündigt euch nicht an dem Jungen“?
Aber ihr habt ja nicht gehört.
Jetzt wird bestimmt
sein Blut zurückgefordert.
Sie wussten allerdings nicht,
dass Joseph sie verstand,
denn er hatte durch einen
Dolmetscher mit ihnen gesprochen.
Er ging von ihnen weg
und fing an zu weinen.
Als er zurückkam und
wieder mit ihnen redete,
ließ er Simeon ergreifen
und vor ihren Augen fesseln.
Ruben hat große Gewissensbisse, weil
sie Joseph so schlecht behandelt hatten.
Aber tut es Ruben und den
anderen wirklich so leid?
Um das herauszufinden,
befiehlt Joseph seinen Brüdern,
nach Kanaan zurückzukehren,
um Benjamin, ihren jüngsten Bruder,
nach Ägypten zu bringen.
Wie wird Jakob wohl reagieren,
wenn er erfährt, dass Benjamin
nach Ägypten gebracht werden soll?
Lesen wir die Antwort in 1. Mose 42:36, 37.
Ihr raubt mir meine Kinder!
Joseph ist nicht mehr da,
Simeon ist nicht mehr da,
und jetzt nehmt ihr mir
auch noch Benjamin weg!
Warum muss ich das alles ertragen?
Ruben aber sagte zu seinem Vater:
Falls ich ihn dir nicht zurückbringe,
kannst du meine beiden Söhne töten.
Vertrau ihn mir an.
Ich werde ihn dir zurückbringen.
Jakob ist fest entschlossen!
Er will Benjamin nicht gehen lassen.
Aber im zweiten Jahr der Hungersnot
gehen Jakob und seiner Familie
die Vorräte aus.
Lässt sich Jakob jetzt umstimmen?
Wird er Benjamin mit seinen
Brüdern nach Ägypten gehen lassen,
um Nahrung zu besorgen?
Finden wir es heraus;
1. Mose 43:8-10, 13 und 14.
Juda drängte dann seinen Vater Israel:
Lass den Jungen mit mir gehen,
und lass uns aufbrechen,
damit wir am Leben bleiben und nicht
sterben – wir, du und unsere Kinder.
Ich garantiere für seine Sicherheit.
Du kannst mich zur Verantwortung ziehen.
Wenn ich ihn nicht hierher
zu dir zurückbringe,
dann werde ich mich für alle
Zeiten an dir versündigt haben.
Doch hätten wir nicht so lange gewartet,
wären wir jetzt schon zweimal wieder zurück.
Nehmt euren Bruder und macht euch auf.
Geht zu dem Mann zurück.
Möge Gott, der Allmächtige, diesen
Mann Mitleid mit euch haben lassen,
damit er euch euren anderen
Bruder und Benjamin freigibt.
Ich aber – wenn ich meine Kinder ver-
lieren muss, dann verliere ich sie eben!
Obwohl Juda Jahre zuvor so herzlos
zu Jakobs Lieblingssohn Joseph war,
ist er nun bereit, die volle Verantwortung
für Jakobs geliebten Sohn
Benjamin zu übernehmen.
Jakob erlaubt seinen Söhnen
daraufhin nach Ägypten zurückzukehren
und gibt ihnen ein großes Geschenk mit.
Wir lesen weiter in 1. Mose 43:26-30.
Als Joseph ins Haus ging,
brachten sie ihr Geschenk zu ihm hinein
und warfen sich vor ihm zu Boden.
Wie geht es eurem betagten Vater, von dem
ihr geredet habt? Ist er noch am Leben? –
Deinem Diener, unserem Vater,
geht es gut, antworteten sie.
Er lebt noch.
Dann verbeugten sie sich
und warfen sich nieder.
Als er aufschaute und seinen Bruder
Benjamin sah, den Sohn seiner Mutter,
fragte er: Ist das euer jüngster Bruder,
von dem ihr mir erzählt habt?
Dann sagte er: Gott schenke
dir seine Gunst, mein Sohn.
Joseph konnte seine Gefühle für seinen
Bruder nicht mehr zurückhalten.
Er lief schnell hinaus und suchte
einen Platz, wo er weinen konnte.
Er ging in einen Privatraum und
ließ dort seinen Tränen freien Lauf.
Joseph will herausfinden, ob sich
seine Brüder wirklich geändert haben.
Was tut er?
Er gebietet seinen Dienern, die Säcke
seiner Brüder mit Nahrung zu füllen.
Ohne dass es irgendjemand bemerkt,
legt er seinen silbernen Becher
in den Sack von Benjamin.
Nachdem sie weggegangen waren
und ein Stück des Weges
hinter sich gelassen hatten,
schickt Joseph ihnen
seine Diener hinterher.
Als sie sie einholen, sagen die Diener:
„Warum habt ihr den silbernen Becher
unseres Herrn gestohlen?“
Josephs Brüder weisen die
Anschuldigung vehement zurück.
Sie sagen sogar
„Wenn ihr den Becher bei einem
von uns findet, dann soll er sterben.“
Die Diener durchsuchen alle Säcke
und finden den Becher
schließlich in Benjamins Sack.
Josephs Brüder sind entsetzt.
Sie zerreißen ihre Kleider und kehren
fassungslos in Josephs Haus zurück.
Sie werfen sich vor Joseph
nieder und Juda sagt:
„Der wahre Gott hat das Vergehen
deiner Sklaven herausgefunden.
Wir sind jetzt deine Sklaven, Herr.“
Joseph ist mit seinem Test
aber noch nicht fertig.
Er bleibt hart und sagt:
„Ihr könnt alle nach Hause zurückkehren,
nur Benjamin muss als
mein Sklave hierbleiben.“
Juda fleht:
„Wenn ich Benjamin nicht zurückbringe,
wird mein Vater bestimmt sterben
und ich werde mich für immer an
meinem Vater versündigt haben.“
Juda kann es seinem Vater nicht antun,
einen weiteren geliebten Sohn zu verlieren.
So bietet er an, selbst als Sklave zurück-
zubleiben, damit Benjamin gehen kann.
Lesen wir Josephs bewegende
Reaktion in 1. Mose 45:1-15:
Da konnte sich Joseph vor seinen
Dienern nicht mehr beherrschen.
Er rief: Geht alle hinaus!
Als außer seinen Brüdern
niemand mehr da war,
gab Joseph sich ihnen zu erkennen.
Er fing so laut zu weinen an,
dass die Ägypter es hörten, und auch
der Hof des Pharao erfuhr davon.
Schließlich sagte Joseph zu seinen Brüdern:
Ich bin Joseph. Lebt mein Vater noch?
Seine Brüder waren so erstaunt,
dass sie kein Wort herausbrachten.
Kommt bitte näher, sagte
Joseph zu seinen Brüdern.
Da kamen sie zu ihm.
Dann sagte er:
Ich bin euer Bruder Joseph, den
ihr nach Ägypten verkauft habt.
Aber ihr braucht keine Angst zu haben.
Macht euch keine Vorwürfe,
weil ihr mich hierher verkauft habt.
Gott hat mich vor euch her
geschickt, um Leben zu retten.
Jetzt herrscht schon zwei
Jahre Hungersnot im Land
und auch in den nächsten fünf Jahren
wird man weder pflügen noch ernten.
Aber Gott hat mich vor euch her geschickt,
um für euch einen Überrest
auf der Erde zu bewahren
und euch durch eine große
Rettungstat am Leben zu erhalten.
Also habt nicht ihr mich hierhergeschickt,
sondern der wahre Gott,
um mich zum obersten Berater
des Pharao zu machen,
zum Herrn über sein ganzes Haus
und Herrscher über ganz Ägypten.
Geht schnell zu meinem Vater
zurück und sagt zu ihm:
„Dein Sohn Joseph lässt dir ausrichten:
‚Gott hat mich zum Herrn
von ganz Ägypten gemacht.
Komm zu mir. Zögere nicht.
Du kannst im Land Gosen wohnen,
wo du in meiner Nähe bist –
du, deine Söhne, deine Enkel,
deine Herden und alles, was du hast.
Die Hungersnot wird noch fünf Jahre dauern,
und ich werde dich dort
mit Nahrung versorgen,
damit du mit deiner Haus-
gemeinschaft nicht verarmst
und alles verlierst, was du hast.‘“
Ihr und mein Bruder Benjamin,
ihr seht jetzt mit eigenen Augen, dass
wirklich ich es bin, der mit euch spricht.
Erzählt also meinem Vater von
all meiner Herrlichkeit in Ägypten
und von allem, was ihr gesehen habt.
Jetzt beeilt euch, bringt meinen Vater her.
Dann fiel Joseph seinem
Bruder Benjamin um den Hals,
ließ seinen Tränen freien Lauf
und die beiden lagen sich
weinend in den Armen.
Unter Tränen küsste Joseph
alle seine Brüder.
Jakob zieht mit seiner Haus-
gemeinschaft nach Ägypten.
Insgesamt sind es 70 Personen.
Pharao gibt ihnen das Land Gosen.
Jakobs Nachkommen leben dort 215 Jahre
lang und werden zu einem großen Volk.
Schließlich ziehen über
3 Millionen Menschen aus.
Jehova teilt das Rote Meer,
sie ziehen hindurch
und nehmen das Land
der Verheißung in Besitz.
Jehova gebrauchte Joseph,
um die Abstammungslinie
des Messias zu schützen.
Was können wir aus der
Geschichte Josephs lernen?
Ganz gleich was Joseph durchgemacht hat,
seine loyale Liebe zu Jehova ließ nie nach.
Jahrelang musste er einen Tiefschlag
nach dem anderen hinnehmen,
aber er ließ sich nicht verbittern.
Auch wir haben es nicht
unbedingt in der Hand,
welche Prüfungen in dem heutigen un-
vollkommenen System auf uns zukommen.
Aber wir haben es in der Hand,
wie wir darauf reagieren.
Wir lassen nicht zu, dass wir verbittert
werden und Jehova Vorwürfe machen.
Wir lieben Jehova und das
wollen wir ihm auch zeigen.
Wir würden also nie
etwas tun, was ihn kränkt.
Für Joseph hat sich das
Blatt schließlich gewendet.
Obwohl er von seinen Brüdern früher
so ungerecht behandelt worden war,
zeigte er ihnen loyale Liebe.
Diese Liebe trug sogar dazu bei,
dass sich eine Prophezeiung erfüllte.
Schon zu Lebzeiten von
Josephs Urgroßvater Abraham
hatte Jehova den genauen Zeitpunkt fest-
gelegt, wann er sein Volk befreien würde –
nämlich genau 430 Jahre später.
Hätte sich das so ohne Josephs
loyale Liebe erfüllen können?
Wir sehen: Auch wir sollten loyale
Liebe zu unseren Brüdern haben.
Für Jehova ist das wichtig.
Wenn dich also einmal ein Bruder
oder eine Schwester verletzt,
dann lass dich nicht dazu hinreißen,
negativ über ihn oder sie zu sprechen,
oder gar mit gleicher Münze heimzuzahlen.
Tu alles, was nötig ist,
um Frieden zu schließen.
Denn Jehova liebt unsere Brüder.
Und sie verdienen auch unsere Liebe!
Das größte Beispiel für loyale Liebe
in diesem Bericht ist Jehova.
Joseph wurde von seiner
Familie im Stich gelassen,
von der Frau seines Arbeitgebers verleumdet
und am Ende ins Gefängnis geworfen;
aber Jehova stand Joseph „weiter
bei und zeigte ihm loyale Liebe“.
Warum?
Er sah, dass Joseph ihm treu blieb,
und deswegen ließ er ihn nicht im Stich.
Außerdem hat Jehova dadurch seine loyale
Liebe zur ganzen Nation Israel bewiesen.
Wie?
Jehova hat Josephs Familie
vor dem Tod bewahrt
und konnte dadurch auch die Ab-
stammungslinie des Messias schützen
und sein Versprechen,
die Israeliten zu befreien,
genau zur richtigen Zeit erfüllen.
Das macht doch Mut!
Unvollkommene Menschen
enttäuschen uns vielleicht,
spotten und verbreiten Lügen über
uns oder behandeln uns ungerecht.
Aber wenn wir treu bleiben,
wird Jehova immer zu uns stehen.
Er hat Joseph nie vergessen
und er wird auch heute seine
treuen Diener nicht vergessen.
Halte dich eng an Jehova und er wird dir
weiter seine loyale Liebe schenken.